Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Und hier ist der Text zum Nachlesen:
Fußball, die EM, verbindende Gemeinsamkeiten, für etwas brennen, sich mitfreuen und mitleiden. Dieses Thema wurde zuvor von verschiedenen Seiten beleuchtet und schöne Eindrücke erzählt. Beim Anhören dieser Texte viel mir besonders auf, was sie mit mir machen. Ich hörte Podcasts zu verschiedenen Themen und spürte einen Auslöser. Gänsehaut, Zustimmung, Verständnis, Aufgewühltheit, Trost. Wenn ich drüber nachdenke welches Geschenk Worte für andere sein können, wünsche ich mir, mehr. Mehr gute Gedanken, mehr Zuspruch, mehrere Menschen die das Gute sehen und benennen. Jemanden anderen positiv berühren. Wie heilend können Worte sein.
Entschuldige zB. bei Kindern fällt es mir so wunderbar auf, wie sie es von Herzen aus meinen. Natürlich meine ich nicht diese erzwungenen „du musst ihr jetzt die Hand geben und dich entschuldigen“ Floskeln. Nein ich meine die Echten, die man sofort spürt. Die gleich berühren. Erwachsene erklären sich oft lieber hundert Mal, bevor sie zugeben möglicherweise eine Grenze überschritten zu haben.
Worte können so Vieles auslösen. Wie wunderbar wenn sie für das Gute eingesetzt werden und das Herz erwärmen. Ich möchte mehrere und öfter gute Worte in mir suchen, finden und sie weiterschenken. Vielleicht ist es auch was für Sie, auf Gute-Wörter-Suche zu gehen?
Berührt sein. Worte und Musik. Mein Herz mein Herz es klopft so laut wann immer ich bei dir bin. Das ist eine Zeile aus einem wunderbaren Lied von einer deutschen Singer-Songwriterin, was mir kürzlich beim Hörspiele und Lieder hören mit meinen Kindern begegnet ist. Es setzt sich mit der Liebe auseinander, mit der Liebe zwischen einer Spinne und einer japanischen Fliege. Einer außergewöhnlichen Liebe, könnte man beim ersten Hinhören denken. Doch ist Liebe nicht immer außergewöhnlich? Immer anders, immer neu und immer alt? In wieder einem anderen Lied heißt es „Liebe ist alles“. Das stimmt. Das klingt einfach, können wir uns es dann bitte auch manchmal einfach machen. Sie akzeptieren, da wo sie stattfindet. Annehmen, zulassen, wirken lassen. Sich von ihr tragen und leiten lassen. Sich auf sie verlassen um nicht verlassen zu sein. Mein Herz mein Herz es klopft so laut wann immer ich bei dir bin, mein Herz mein Herz spürst du es auch und findest du es schlimm.
Nein. Es ist nicht schlimm. Es ist wunderbar, denn Liebe ist so viel und für alle da, sie ist gewöhnlich und außergewöhnlich weil sie einfach „IST.“
Von Sport begeistert, von Worten berührt, von Liedern mitgenommen und von Musik beflügelt. Wir haben so viele Möglichkeiten große Emotionen in uns hervorzurufen. Wir sind ein Wunder. Jeder von uns hat seine eigene Melodie. Am 19.Mai war es endlich wieder so weit. Chöre dürfen nun endlich wieder proben. Wie in jedem Bereich, seit geraumer Zeit, natürlich unter Vorgaben und Regeln unter Bestimmungen und Bedingungen. Ist es das Wert, diesen Aufwand zu betreiben? Für ein bisschen Musik? Und dann singt man die ersten Töne, hört verschiedene Stimmen, lauscht andächtig sich selbst, den anderen und der Gitarre und es fühlt sich an wie eine Explosion und die größte Ruhe zu gleich. Es heißt hier ja Gott und die Welt. In diesem Moment spürt man Gott und die Welt dann gleichzeitig. Großes Kino, große Emotion. Liebe Menschen, liebe SängerInnen, liebe Chöre, liebe Bands, liebe MusikerInnen. Ihr habt so Recht wenn ihr sagt ohne euch war es still. Viel zu lange, viel zu leise.
Ich schließe diesen Moment, diese Erfahrung, das erste Mal wieder gemeinsam zu singen ganz fest in mein Herz ein. Ich wünsche euch allen, dass sie euch wieder so sehr berührt, beim Hören und beim Selber machen. Die Worte, die Lieder, die Melodien, der Gesang, - die Musik.
Mein Herz. Die Seele Gefühle. Bewegt sein. Emotionen. Mehr als alles andere behüte dein Herz, denn von ihm geht das Leben aus.
Ein Zitat aus der Bibel. So starke Worte die in aller Kürze, ganz viel aussagen. Aber was will denn das Herz eigentlich? Früher einmal, also in den meisten antiken Kulturen betrachtete man das Herz als wichtigstes Organ des Denkens. Es war und ist der Inbegriff des Lebens. Auch für den griechischen Philosoph Aristoteles galt das Herz als Ort der wahrnehmenden Seele.
Wir sollen diesen wichtigsten Ort in uns also behüten. Das Herz ist immer in Bewegung, es arbeitet immer für uns. Wie können wir unserem Herzen gut tun? Vielleicht auch indem wir in Bewegung bleiben. Uns entwickeln, lernen, lieben, fühlen. Indem wir uns beobachten, achtsam mit uns und anderen sind. Dieses Herz, dieser Körper lässt uns so viel fühlen. Er ist ein Geschenk. Jeden Tag tragen wir dieses „Wunder“ Mensch mit uns herum. Wir, viel mehr als nur ein Körper. Wir, die Seele, das Herz, der Körper, unsere Geschichte, die Geschichten der anderen. Fühlen wir doch in uns hinein in das große Ganze und in das ganz Kleine in uns. Was tut uns gut, wie behüten wir unser Herz. Wir sind nämlich wunderbar, besonders, ein Teil von Allem und doch ganz einzigartig.
Sarah Hatzel-Neumaier, Religionspädagogin aus Kärnten.