Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Und hier ist der Text zum Nachlesen:
Vor zwei Wochen feierten wir Ostern. Feierten? Naja, so gut es halt in dieser Zeit möglich war. Aber Ostern ist noch nicht vorbei. Ostern dauert nicht nur die 50 Tage bis Pfingsten. Ostern ist. Da können uns noch so viele Pandemien am Nerv gehen - Ostern dauert mein Leben lang. Und ich frage mich: Was geschähe, wenn wir im österlichen Licht uns als gleichgesinnte Brüder und Schwestern erkannten und „geistig“ einander die Hände reichten...
Was geschähe, wenn Menschen dunkel-, gelb-, rot-, weißhäutig einander in die Augen schauten und darin sähen die Sehnsucht aller nach Wohlstand, Würde und Frieden... Was geschähe, wenn wir in österlicher Dankbarkeit die Erde, unser aller Haus, so sehr schätzten, ihr in geschwisterlicher Abhängigkeit, mit Respekt und Zärtlichkeit zurückgäben die Wohltaten, die sie uns so freizügig schenkt... Was geschähe, wenn Regierende und Oligarchen statt in Aufrüstung und Waffen ihre Milliarden - für Klimaschutz und gegen Kriegsmisere und Flüchtlingselend verwendeten? Ja, dann würde die Welt im Sinne des Auferstandenen gerechter, friedlicher, würdevoll-glücklicher!
Ja, dann dürfte Ostern auch im 21.Jahrhundert immer wieder neu geschehen...
Auferstehung ist nicht einfach zu glauben. Das merken wir gerade in den Tagen nach Ostern, wenn uns der Alltag wieder hat, wenn sich neue Todesnachrichten in die Osterfreude mischen. Tod ist Tod. Das ist unsere Lebenserfahrung. Deshalb wollen die biblischen Erzählungen auch nichts beweisen. Sie erzählen einfach Geschichten, Liebesgeschichten. Da hatten es eine liebende Maria Magdalena, ein zweifelnder Thomas oder auch die zerknirschten Emmausjünger besser. Sie erlebten Jesus hautnah. Sie konnten mit ihm reden, mit ihm essen, mit ihm beten. Und wir? Wir müssen, nein, dürfen, diese Erzählungen glauben… Aber reicht uns das?
Ich hätte da so eine Idee. Bitte halten Sie mich nicht für verrückt.Nehmen Sie bei Ihnen zu Hause einen leeren Stuhl, stellen Sie diesen zu den anderen Sesseln am Tisch und reservieren Sie ihn für Jesus. -
Und nun stellen Sie sich vor, Jesus kommt und setzt sich zu Ihnen auf den leeren Stuhl. Wie fühlt sich das an? Wer beginnt zu sprechen? Was sagt er Ihnen? Was möchten Sie ihm sagen? Ihm fragen? Halten Sie es auch aus, wenn es vorerst zu keinem Gespräch kommt? Noch einmal: Stellen Sie zu Hause einen Sessel hin und reservieren Sie ihn für Jesus – vielleicht sogar mit einem Kärtchen.Geben Sie dem Auferstandenen so einen Platz auch in Ihrem Leben, in ihrem Zuhause, und sie werden sehen, er ist da!
Ein großer Song mischte heuer in diversen Hitparaden ganz vorne mit – „Jerusalema“ - ein Song, der zum Tanzen einlädt – das Personal ganzer Krankenhäuser, Schüler in den Schulen, Pfarrer in den Kirchen, ja sogar Mönche in ihren Klöstern tanzten danach – ein Song aus Südafrika allerdings über Jerusalem in Israel. Auch eine Dichterin machte sich über dieses Lied so ihre Gedanken:
„Jerusalema
Am Anfang war der Gedanke
Dann die Idee
Dann das Wort
Dann das Lied
Dann die Melodie
Dann der Rhythmus
Dann der Tanz
Ein Lied
Spirituell und meditativ
Erzählt von der Sehnsucht nach Jerusalem
Nach Jesus
Nach Rettung
Nach Heilung
Nach Obdach
Vereint die Menschen mit dem Bedürfnis
Eine neben dem andern
Neben dem Nächsten zu sein
Alle nehmen in dieser Zeit die Herausforderung
Die Ermunterung an
Miteinander im Tanz nicht alleine zu sein…“ (Friederike Amort)
Der Song weckt eine gewisse Sehnsucht nach dieser besonderen Stadt – auch in den Tagen zwischen Ostern und Pfingsten steht Jerusalem im Brennpunkt, wenn wir an Jesus denken – an sein Leben, sein Leiden, seinen Tod, seine Auferstehung und seine Rückkehr zum Vater…
Anfang April 1946 – also genau vor 75 Jahren – erschien in Paris zum ersten Mal ein schmales Büchlein, ein als Kinderbuch getarntes Märchen für Erwachsene. Titel: „Der kleine Prinz“. Der Dichter Antoine de Saint-Exupery meinte zu seinem Werk, dass er nicht möchte, dass man sein Buch leicht nimmt. Kein Wunder, bringt es doch die wirklich wichtigen Dinge des Lebens wie Liebe, Freundschaft, Macht, Einsamkeit und Tod so märchenhaft auf den Punkt. Weiters will uns der Dichter einen Spiegel vorhalten: Was habt ihr aus euren Kindheitsträumen gemacht? Mittlerweile zur Weltliteratur gehörig – mit Hunderte Millionen weltweit verkaufter Exemplare – ist der „kleine Prinz“ 75 geworden. Heutzutage würde man sagen, zählt er schon zur Risikogruppe. Was wohl aus dem blonden Winzling geworden ist? Ich habe dieses Buch mindestens 3 Mal gelesen, sollten Sie es noch nicht getan haben - so schnell wie möglich nachholen! Denn manches darin klingt erstaunlich heutig:
„Die großen Leute haben eine Vorliebe für Zahlen. Wenn ihr ihnen von einem neuen Freund erzählt, befragen sie euch nie über das Wesentliche. Sie fragen euch nie: Wie ist der Klang seiner Stimme? Welche Spiele liebt er am meisten? Sie fragen: Wie alt ist er? Wie viel wiegt er? Wie viel verdient sein Vater? Dann erst glauben sie, ihn zu kennen.“
Oder: „Was vergangen ist, ist vergangen, und du weißt nicht, was die Zukunft dir bringen mag. Aber das Hier und Jetzt, das gehört dir.“
Soviel zu einem Buch, das man gelesen haben muss, meint Ihr Theologe Walter Drexler.