Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Es gibt viele Möglichkeiten, sich in der Kirche zu engagieren! Mehr Infos
Schulen, Kindergärten, Bildungshäuser und vieles mehr: Kirche ist ein wesentlicher Bildungsanbieter. mehr Infos
Und hier ist der Text zum Nachlesen:
„You say you want a revolution well you know, we all want to change the world“ – Vielleicht ist dieses Lied eine mögliche Brücke zum Palmsonntag. So wie die Beatles, von denen dieser Song stammt, die Musikgeschichte revolutioniert hat, tat Jesus ähnliches im Evangelium. Der Blick auf die Armen und Vergessenen einer Gesellschaft, die Kritik am religiösen Establishment – das waren wahrlich revolutionäre Zugänge. Die Menschen, die ihm zujubelten erhofften sich eine politische Revolution, ein Weg in eine bessere Zukunft mit Jesus an der Spitze.
Aber wie ein Sprichwort sagt: „Angesagte Revolutionen finden selten statt.“ Jesus nahm diese Rolle als politischer Hoffnungsträger nicht an. Und dennoch hat die Tradition des Palmsonntags dank der revolutionären Kraft des Evangeliums bis heute angehalten. Die darin enthaltene Botschaft, etwa jene der Bergpredigt, hat durchaus Potenzial, die Welt im Großen zu verändern. Doch auch im Kleinen können Revolutionen erwachsen, andere Blickwinkel und neue Perspektiven können mein Leben, aber auch jenes von anderen revolutionieren – ein Aspekt, der auch im Beatles-Song angesprochen wird: „You ask me for a contribution well you know, we’re all doing what we can.
Ein mögliches Thema. das in der Karwoche zutage tritt ist auch das Thema „Freundschaft“ Was Freundschaft ausmachen kann beschreibt der Song „Lean on me“ von Bill Whiters. „Lean on me, when you're not strong and I'll be your friend I'll help you carry on“ Gerade auch am Gründonnerstag spielt Freundschaft eine große Rolle. Leider kann sich Jesus dabei nicht immer auf den Beistand seiner Freunde verlassen – im Gegenteil. Jesus wird von einem seiner engsten Vertrauten verraten, ein anderer verleugnet später ihn zu kennen…Umgekehrt feiert Jesus mit seinen Jüngern das letzte Abendmahl im Zuge der Feierlichkeiten zu Pessach als Essen unter Freunden.
Vielleicht lassen uns die Geschehnisse der kommenden Zeit auch über unsere Freundschaften ein wenig nachdenken: Was heißt Freundschaft für mich? Auf wen kann ich mich verlassen? Wer kann sich auf mich verlassen? „Ich hoffe, dass wir alle solche Menschen in unserer unmittelbaren Umgebung haben und auch, dass wir für andere solche Menschen sein können. Die Osterzeit kann eine Möglichkeit sein, Freundschaften auch wieder aufleben zu lassen, ganz im Sinne des Songs von Bill Whiters.
Stille ist in unseren Zeiten ein seltenes Gut geworden. Umso unheimlicher war für mich die Erfahrung der fast gespenstischen Stille in der Grazer Innenstadt, als im März des Vorjahres der erste Lockdown ausgerufen wurde. In einem Lied besingen die Musiker Paul Simon und Art Garfunkelt den „Sound of silence“. Doch wie klingt dieser in unseren Ohren?
Für manche hat die Stille etwas Bedrohliches, etwas Endgültiges. Gerade auch in Zeiten der Pandemie erleben viele, die alleine wohnen oft unfreiwillig Stille, obwohl sie sich nach Kommunikation sehnen. Manche in anderen Lebenssituationen sehnen sich vielleicht manchmal nach stillen Momenten. Noch vor Corona nutzten einige auch Angebote, um ganz bewusst in die Stille zu kommen. Der Karfreitag, an dem wir den Tod Jesu begehen sowie der Karsamstag sind stille Tage – Tage, die einen Kontrapunkt zu unserem oft hektischen Treiben darstellen können. Das bewusste Hören des „sound of silence“ kann auf diese Art und Weise vielleicht auch ein bewusstes Hinhören und eine bewusste Vorbereitung auf die Karwoche bzw. die Osterzeit sein.
Tagtäglich hören wir, wie es um die Corona-Situation in unserem Land steht. Die vielen negativen Schlagzeilen und Prognosen können schon ein wenig auf das Gemüt schlagen – auch und vor allem, da die Perspektive auf Besserung der Situation derweil noch ausbleibt. Auch im Zuge des Karfreitags ist die Frage der Perspektivenlosigkeit eine große unter den AnhängerInnen Jesu. War alles umsonst?
Dass es jedoch selbst in aussichtslosesten Situationen einen Funken Hoffnung gibt, könnte man aus Bob Marleys Lied „Three little birds“ herausinterpretieren. „Don't worry, about a thing
'Cause every little thing, gonna be all right“ Freilich meinen manche zurecht, dass dies sehr leicht dahingesungen ist. Doch lehrt uns der Song vielleicht, den Blick ein wenig zu weiten und offen durch das Leben zu gehen. Die Auferstehung Jesu, an die Christinnen und Christen glauben, zeigt uns, dass aus jeder unmöglichen Situation etwas Unerwartetes, etwas Gutes erwachsen kann, dass aus einem Karfreitag Ostern werden kann. In diesem Sinne: „Don’t worry about a thing, cause every little thing, gonna be alright“.