Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Und hier ist der Text zum Nachlesen:
Die Sportnachrichten der letzten Wochen waren voll mit Wintersport. Und sie waren begleitet von Erfolg und Freude. Namen wie Vinzenz Kriechmayr, Katharina Liensberger, Lisa Hauser, Johannes Lamparter, Marita Kramer, Stefan Kraft, um nur einige zu nennen, waren in aller Munde.
Bestimmt verlangten sich die Sportlerinnen und Sportler für die gewonnenen Medaillen alles ab. Ohne ein hohes Maß an Selbstüberwindung und Teamgeist wäre der erhoffte Erfolg wohl ausgeblieben. Schon lange vor der eigentlichen Saison bereiten sich die Athleten vor. Meist ziehen sie sich in Trainingslager zurück.
Die Fastenzeit, in der wir uns befinden, ist auch so eine Art Trainingslager. Ihr Ziel ist es aber nicht, Medaillen oder Pokale zu erringen, sondern fit für Ostern zu werden.
Wie im Trainingslager den Sportlern ein genauer Plan vorliegt, was alles angegangen werden muss – Kondition, Schnelligkeit, Technik… – so haben auch wir Christen einen Plan für ein geistliches Leben, damit ein innerlicher Reifeprozess in Gang gesetzt werden kann, fernab von Versuchungen aller möglichster Art. Dabei denke ich aber in erster Linie gar nicht so sehr an Schokolade – Rauchen – Alkohol – Handy….
Es sagt sich so leicht: Ohne Alkohol oder Süßigkeiten kann jeder….
Ich denke auch an Ärger, Neid, Hass, Hetze und Beleidigungen. Könnten wir auch darauf 40 Tage lang verzichten? Einen Versuch wär’s wert – außerdem sind es ja eh nur mehr 20…
Ein junges Paar zieht in eine neue Nachbarschaft.
Als die beiden am nächsten Morgen frühstücken, beobachtet die Frau, wie die Nachbarin ihre Wäsche aufhängt.
„Ihre Wäsche ist nicht gerade sauber. Sie weiß wohl nicht, wie man richtig wäscht. Vielleicht braucht sie ein besseres Waschmittel.“
Ihr Mann schaut auf, bleibt aber still. Von da an macht die junge Frau jedes Mal dieselben Kommentare, wenn ihre Nachbarin die Wäsche aufhängt.
Einen Monat später ist sie überrascht. Plötzlich ist die Wäsche auf der Leine ganz sauber. Sie sagt zu ihrem Mann: „Schau mal, sie hat endlich gelernt, richtig Wäsche zu waschen. Wer ihr das wohl beigebracht hat?“
Ihr Mann antwortet: „Ich bin heute Morgen ganz früh aufgestanden und habe unsere Fenster geputzt.“
So ist es oft auch im Leben...
Was wir wahrnehmen, wenn wir andere Menschen sehen, ist davon abhängig, wie klar das Fenster ist, durch das wir blicken; wie klar unser Blick ist, unsere Sicht.
Selten eignet sich eine Zeit sosehr wie die vor Ostern, wieder seine Fenster zu putzen – nicht nur die aus Glas – na, sie wissen schon…
Das ist doch seltsam:
Wir zählen die Jahre und datieren die Geschichte nach dem Geburtsdatum eines obdachlosen jungen Mannes; er wurde unehelich gezeugt; ist als Flüchtlingskind geboren und wurde in eine geliehene Futterkrippe gelegt. Er predigte sein Wort von einem geliehenen Boot aus, und er ritt auf einem geliehenen Esel daher, und ihm wurde nicht erlaubt, auf der Heimat Erde zu sterben, sondern am Fluchholz hängend in der Luft; und er wurde beerdigt in einem geliehenen Grab. Er, der kein wissenschaftliches Buch geschrieben, keine Philosophie entwickelt, und keine Partei gegründet hat, der aber trotzdem seit über 2000 Jahren für zig Millionen Menschen weltweit bis heute enorm einflussreich geblieben ist…
Warum?
Weil er nur einen einzigen Raum auf dieser Welt für sich beansprucht – das menschliche Herz.
Deshalb meine Einladung an Sie: Öffnen Sie Ihr Herz in der bevorstehenden Osterzeit für diesen Christus!
Seit geraumer Zeit befindet sich in den Bäumen unserer Nachbarschaft ein nicht zu überhörender Vogel: ein Buntspecht! Sein Trommeln mit „seinem spitzen Mundwerk“ klingt eher wie der Lärm eines Maschinengewehrs. Käfer suchen sofort das Weite, wenn sie von seinen Trommelschlag hören, erst recht, wenn sie seinen bunten Frack sehen.
Von Afrika bis zum Polarkreis erstreckt sich sein großes Revier, er baut sein Haus in den Stamm meist morscher Bäume. Eigentlich müsste er der Lieblingsvogel des heiligen Josef sein. Dieser ist doch schließlich der Holzfachmann im Himmelreich, nicht umsonst stets abgebildet mit Hobel und Säge. In zwei Tagen steht er im Kalender und feiert somit seinen Namenstag. Aber nicht nur die Ohren erfreuen sich des bevorstehenden Frühlings, auch die Augen – ja, besonders die Augen!
Längst schon sind die ersten Vorboten da – die Frühlingsknotenblumen und die Krokusse malen die noch bräunlichen Wiesen ganz schön bunt. Auch die Sonne kann schon ziemlich kräftig sein, man braucht nur sein Gesicht so richtig einmal gen Himmel richten. Und auf einmal ist sie da, die hoffnungsvolle Erkenntnis, dass die warmen Sonnenstrahlen zumindest ein Stückchen mehr Freiheit mit sich bringen.
Der Frühling trägt immer das Prinzip Hoffnung in sich. In diesem Jahr vielleicht sogar ein wenig mehr – weil wir sie alle schon so nötig haben…
…. meint Ihr Theologe Walter Drexler.