Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Und hier ist der Text zum Nachlesen:
Heute, am letzten Tag des ersten Monats des neuen Jahres, muss ich an einen Leserbrief in einer Tageszeitung denken:
„Zuversicht vermehren, einander Mut machen
und miteinander lachen,
eigene Kräfte aktivieren, gemeinsam sorgen
füreinander und für morgen.
Trotz aller Plagen
keinesfalls verzagen.“
Diese Zeilen haben mir zum Jahreswechsel echt Kraft gegeben. Nach diesem schwierigen Jahr 2020 haben diese Worte gutgetan.
Welche Worte bestimmen eigentlich Ihr aktuelles Leben?
Sagen Sie nicht CORONA, ANGST, UNSICHERHEIT…?
Ich hoffe, es sind eher Begriffe wie HOFFNUNG, VERTRAUEN, GELASSENHEIT, ZUVERSICHT …! Ich weiß schon, das ist zurzeit nicht gerade leicht...
Noch ein letzter Gedanke hat mir zum vergangenen Jahreswechsel sehr gefallen: Da hat jemand gemeint, entzünden wir statt des üblichen Silvesterfeuerwerks, ein Feuerwerk des Optimismus, ein Feuerwerk der Hoffnung. Miteinander statt gegeneinander. Nachhaltigkeit statt Verschwendung. Mutig dem Neuen eine Chance geben. Ach wäre das schön!
Nur - gekracht hat es trotzdem…!
Vor nicht einmal 2 Wochen fand ein mediales Highlight statt, das einmal nichts mit Corona zu tun hatte – das tat auch einmal gut. Ich meine die feierliche Amtseinführung des neuen amerikanischen Präsidenten. Seine erste Rede ließ aufhorchen, ebenso die Show-Acts – um diese zu genießen, musste man allerdings erst aufs deutsche Fernsehen ausweichen, da es bei uns wieder einmal nur Interviews und Analysen gab.
Viele versäumten dadurch die sensationellen Auftritte von Lady Gaga und Jennifer Lopez, sowie einer jungen Dichterin mit einem eigens für Joe Biden geschriebenen Gedicht:
„Ein schmales, schwarzes Mädchen, das von Sklaven abstammt und von einer alleinerziehenden Mutter großgezogen wurde“, so begann Amanda Gorman – gerade 22 Jahre alt - ihren Vortrag. Ich zitiere weiter
„Und so erheben wir unseren Blick nicht auf das, was zwischen uns steht,
sondern auf das, was vor uns steht…
…..Wir legen unsere Waffen nieder, damit wir unsere Arme nacheinander ausstrecken können.
Wir wollen Schaden für keinen und Harmonie für alle….
…..Eine neue Morgendämmerung erblüht, denn es gibt immer Licht,
wenn wir nur mutig genug sind, es zu sehen, wenn wir nur mutig genug sind, es zu sein.“
Ein schmales, schwarzes Mädchen mit einem roten Band im Haar und signalgelbem Mantel machte Hoffnung, dass die Menschheit Hass und Gewalt verlernen kann, um beieinander zu wohnen…
Ich finde das einfach wunderbar!
Viele werden gar nicht daran gedacht haben – heute ist ein gar nicht so unwichtiger kirchlicher Feiertag: Maria Lichtmess!
Früher hieß es, dass zu Maria Lichtmess Weihnachten endet. Nicht so, wie gar nicht wenige glauben, dass mit dem Hl. Abend oder spätestens Dreikönig Weihnachten vorbei sei.
Apropos Weihnachten. - Ich habe heuer eine Arbeit eines Weizer Künstlers (Willi Fink) gesehen, die mich fasziniert hat:
Das kleine Jesuskind, wie wir es aus zahlreichen Darstellungen kennen, liegt hier in keiner Krippe, es ist eingeklemmt in einen wuchtigen Schraubstock! Es hat also keine Chance zu wachsen.
Möge es doch in seiner pausbäckigen Herzigkeit bleiben wie es ist. Soll nur niemand wagen, den Kleinen da herauszuholen!
Denken wir an die Stars aus Sport, Unterhaltung und Politik. Kommen uns da nur süße Säuglinge mit vollgemachten Windeln in den Sinn? Wäre uns z.B. ein im Kinderwagen 90 Minuten lang schreiender Christiano Ronaldo lieber als der auf dem Fußballfeld?
Geht es jedoch um Jesus, schrumpft bei vielen Menschen das religiöse Vorstellungsvermögen auf den Winzling in der Krippe zusammen.
Hat uns der große Jesus nichts zu sagen?
Weichen wir ihm aus, weil er will, dass wir das Gebot der Nächstenliebe ernst nehmen sollen?
Vielleicht verdrängen viele den unbequemen Mann aus Nazareth deshalb so gründlich, weil er uns in unserer Bequemlichkeit stören könnte…?
In den vergangenen 10 Monaten ist uns fast alles verboten worden, was Spaß macht. Keine Fans bei Fußballspielen, abgesagte Schirennen, Reisewarnungen, geschlossene Cafes und Gasthäuser, keine Freunde treffen, kein Kino, keine Kulturveranstaltungen, keine Gottesdienste, geschlossene Schulen, keine Bälle, und, und, und….
Selten habe ich so viele Virologen und Ärzte via Bildschirm kennengelernt wie in dieser Zeit.
Ich möchte Ihnen diesmal noch einige andere wichtige Ärzte vorstellen – laut Charlie Chaplin sind es angeblich sogar die 6 besten Ärzte der Welt – und die heißen:
1. Sonne,
2. Ruhe,
3. Bewegung,
4. Gesunde Ernährung,
5. Achtung vor sich selbst,
6. Freunde.
Mögen diese „Ärzte“ uns in diesem Jahr, das hoffentlich ein besseres wird als das vergangene, immer wieder durch ihre „Visite“ beglücken!
Und Charlie Chaplin hinterließ uns noch einen bemerkenswerten Satz:
„Der am meisten verschwendete Tag im Leben ist der Tag, an dem wir nicht lachen.“
…. Das glaubt auch Ihr und Euer Theologe Walter Drexler.