Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Und hier ist der Text zum Nachlesen:
Endlich 2021. Selten hab ich mir nach einem eher verkorksten Jahr 2020 einen Jahreswechsel mehr herbeigesehnt als heuer. Diese Erkenntnis – so dachte ich mir zumindest – wird auch bei einer kleinen Wanderung am Silvestertag reifen, bei welcher ich dem vergangenen Jahr gedanklich nochmals nachspürte. Schnell kamen mir Bilder von meiner Reise nach Ruanda, die ich im noch wenig coronageprägten Februar unternahm. Bilder des ersten Lockdowns, den ich mit viel Musik auf meinem Balkon verbrachte. Bilder von einigen Konzerten, die wir im Sommer dann doch spielen konnten. Begegnungen mit Freundinnen und Freunden, die – weil nicht mehr selbstverständlich – auch eine besondere Note bekamen.
Freilich ganz konnte der Eindruck nicht abgeschüttelt werden, dass das vergangene Jahr nicht zu den persönlichen Highlightjahren gehörte, aber so schlecht, wie sich das Jahr 2020 zu Beginn meines Silvesterspaziergangs angefühlt hat, war es dann auch nicht –
Dieser Abschluss mit dem Vergangenen hilft auch bei Ambitionen für das neue Jahr – mir zumindest…
Abnehmen, mehr Sport betreiben, mehr Zeit für Familie und Freunde aufwenden. Vorhaben wie diese gehören zu den Klassikern der Neujahrsvorsätze. Gemäß einer repräsentativen Studie haben gut zwei Drittel das Vorjahr mit einem guten Vorsatz begonnen. Einen Monat später haben bereits 70% ihre Vorsätze über Bord geworfen, sei es, da der innere Schweinehund nicht bezwungen oder nicht genug Zeit aufgebracht werden konnte.
Wie geht es euch mit den Vorsätzen, die ihr euch für 2021 gesetzt habt? Mir geht es eigentlich ganz gut dabei…Der Grund? Ich habe keinen. Obwohl so ganz stimmt das natürlich nicht. Ich habe mir vorgenommen im heurigen Jahr Augenblicke viel bewusster zu leben und offener zu sein für Überraschungen, die ein neues Jahr vielleicht hie und da bietet. Eine leichte Übung? Zumindest nicht für mich. Wie oft passiert es mir, dass ich mit meinem Tunnelblick nicht links und rechts schaue oder aus welchen Gründen auch immer Gelegenheiten nicht wahrnehme.
2021 wäre eine Möglichkeit das eine oder andere anders anzugehen und bewusster im Moment zu leben, ich freue mich drauf!
Vieles steht am Beginn eines Jahres auf Neuanfang. Doch gibt es wohl Dinge, die uns aus dem vergangenen Jahr beschäftigen, die nicht so einfach zurückgelassen werden können, auch, wenn wir uns das vielleicht manchmal wünschen. Eine solche Sache ist wohl das Corona-Virus, das uns auch im kommenden Jahr noch umfassend begleiten wird. Zwar ist uns mit der Impfung bereits eine Lösung in Aussicht gestellt, doch wird es realistischerweise noch einige Zeit dauern, bis wir wieder in Richtung eines Vor-Corona-Lebens schielen können.
Auch wenn wir möglicherweise einiges gar nicht vermissen werden, gibt es im persönlichen Leben den einen oder anderen Impuls, den ich mir aus den vergangenen Monaten mitnehme. Noch regelmäßiger als sonst, habe ich die Zeit genutzt, um spazieren oder laufen zu gehen. Beides hat geholfen, Gedanken zu sortieren und den Kopf ein wenig durchzulüften. Oftmals nutzte ich diesen Weg auch dafür, Menschen anzurufen, von denen ich schon lange nichts mehr gehört habe. Aus einer vielleicht manchmal erstaunten Erstreaktion entwickelten sich oft schöne Gespräche über – wie könnte es in unserem Kontext anders sein – Gott und die Welt.
Ja, auch ich sehne mich wieder nach vielem: einem gemütlichen Abend in einem Lokal mit Freunden, Konzerte nicht nur im virtuellen Raum zu geben, zu reisen – doch versuche ich auch, das eine oder andere aus dieser prägenden Zeit in hoffentlich entspanntere Zeiten mitzunehmen.
Ein neues Jahr wird oft mit neuen Möglichkeiten, neuen Perspektiven und neuen Chancen assoziiert. Für viele Menschen hat das Neue etwas Charmantes, etwas Befreiendes. Manch andere tun sich mit Neuerungen vielleicht schwerer. „Es passt doch alles so, wie es ist“, „Neues macht mir auch ein wenig Angst“ – zwei Wahrnehmungen, auf die ich in so manchem Gespräch auch gestoßen bin. Freilich ist das Einlassen auf etwas Unbekanntes, Ungewohntes nicht immer leicht, etwa dann, wenn man etwas Liebgewonnenes aufgeben muss. So ging es mir auch, als ich mich im Herbst letzten Jahres auf eine Generalsanierung meiner Wohnung einließ. Obwohl schon mehr als 40 Jahre alt und ein wenig abgewohnt, hatte sie – zumindest für mich – einen gewissen Charme, was nicht nur an der in retrogiftgrüner Farbe gehaltenen Küche liegt.
Dennoch hab ich mich – auch aufgrund einiger dringend anstehender Arbeiten - dazu entschlossen, auch das gewohnte Raumkonzept zu überdenken und – wenn schon denn schon – Wände einreißen zu lassen. Herausgekommen ist eine neue Wohnung, in der ich nun nach 3 Monaten Umbau bald wieder einziehe. Auch wenn ich zu Beginn einer solch radikalen Neuerung ein wenig skeptisch eingestellt war, freue ich mich umso mehr, meine Zweifel überwunden zu haben. Ein Weg, der für mich auch in anderen Bereichen meines Lebens vielversprechend zu sein scheint – 2021 und darüber hinaus.