Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Es gibt viele Möglichkeiten, sich in der Kirche zu engagieren! Mehr Infos
Schulen, Kindergärten, Bildungshäuser und vieles mehr: Kirche ist ein wesentlicher Bildungsanbieter. mehr Infos
Als gewähltes PGR-Mitglied sollte ich in der Pfarre Graz-Mariahilf, wie so üblich, eine Aufgabe übernehmen.1998 war es, als ich meine Idee einer Bibliothek mit ausschließlich „gesprochener Literatur“ umsetzen konnte.
Der ursprüngliche Plan war es, dass Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr lesen konnten, nicht vom Literaturgenuss ausgeschlossen sein sollten. „Blindenbibliotheken“ gab es damals natürlich schon, aber in unsere öffentliche Bibliothek konnte Jedermann/“Jederfrau“ kommen.
Es dauerte einige Zeit, bis diese Möglichkeit wirklich genutzt wurde. Eltern kamen mit ihren Kindern und junge Menschen haben es genossen, sich Literatur von Könnern vortragen zu lassen. Besonders wichtig war mir nach den frühen Anfängen, nachdem das Medium von der Idee des „Hilfsmittels“ weggekommen war, immer die Wichtigkeit des Zuhörens und Verstehens in den Mittelpunkt zu stellen. So war meine Freude auch immer sehr groß, wenn mir Eltern von Gesprächen mit Lehrpersonal erzählt haben. „Was ist mit Ihren Kindern passiert, sie haben jetzt einen Wortschatz…!“
Im Laufe der Jahre hat sich durchs Internet auch der Blick nach außen geöffnet. Besonders in Deutschland gab es einen boomenden Hörbuchmarkt, geschuldet auch dem starken stauanfälligen Autoverkehr. Durch sogenannte „Staukrimis“ entstand anstelle von Aggressionen beim Stehen und Warten auf Autobahnen eine „Entspannung durch Spannung“.
Personen aller Altersstufen kommen zu uns, lassen sich oft beraten – „mir geht es nicht ganz so gut, haben Sie ein aufheiterndes Hörbuch für mich?“, oder „was gibt es denn Neues?“ Freude an dieser Arbeit kommt bei mir und meinem – auch ehrenamtlichen – Team besonders dann auf, wenn beim nächsten Besuch ein herzliches „Danke für die Auswahl“ gesagt wird. Oft sind wir auch ein niederschwelliger Zugang zur „Institution Kirche“. Probleme werden vor uns leichter ausgebreitet. Man könnte unsere Tätigkeit auch manchmal als „pastorale Tätigkeit“ bezeichnen. Am Ende jeden Besuchs gibt es dann immer einen kleinen „klugen“ Spruch zum Mitnehmen.
Und jetzt durften wir unser 25-jähriges Bestehen mit einem wunderschönen Fest und vielen Gästen im Minoritensaal feiern.
Wird es die HörBibliothek mit ihren CDs auch in Zukunft geben können? Ja, ich glaube schon, denn eine unserer Aufgaben ist es auch, ein „Archiv für Stimmen“ zu sein. Verstorbene Autor:innen und Sprecher:innen– ob Kardinal König, Thomas Mann, Heinrich Hesse, Monika Bleibtreu, Peter Simonischek … können über unsere HörBibliothek jederzeit ins Wohnzimmer geholt und wieder gehört werden.
Christa Wiener-Pucher, Leiterin der HörBibliothek Mariahilf
Einblick in die Tätigkeit der Hörbibliothek gibt es auf der Website www.hoerbibliothek.at
Christa Wiener-Pucher war auch "Steirerin des Tages" in der Kleinen Zeitung vom 6. Oktober 2023.
Diese Kolumne steht Ihnen offen, um Themen des täglichen Lebens aus Ihrer ganz persönlichen Sicht als Christ:in in einem kurzen Text zu kommentieren.
Wir freuen uns über Ihren Beitrag an webred@graz-seckau.at!