Hand in Hand für eine bessere Welt

Im Jänner 2022 wurde in der Pfarre Straden der Gründungsgottesdienst der „Friends of Salvatorians“ gefeiert. Damals unter Corona-Bedingungen. Diesmal hat der Schnee für Spannung gesorgt. Aus Graz und rund um der Pfarre Straden sind Menschen der Einladung gefolgt, sich miteinander auf die „Seligpreisungen (Mt 5, 1-12)“ einzulassen und für das Leben Impulse mitzunehmen.

Zerplatzte Träume

Der Verein hat mittlerweile 45 Mitglieder, die sich für die Not der jungen Menschen ins Südostasien engagieren. Im Jahr 2020 lebte ich eine Zeitlang im Seminar der Salvatorianer in Talon, nähe Manila mit. Eines Nachts diskutierten wir mit den jungen Männern über ihre Zukunft. Sie träumten auszuwandern nach Europa, weil da verdient man(n) € 900,00 im Monat. Dreimal so viel wie in ihrer Heimat. In diesen Gesprächen erklärte ich ihnen, dass da nichts bleibt für zu Hause, weil die Lebenshaltungskosten bei uns viel höher sind. Unter Tränen sind Träume von der Zukunft zerplatzt und ich fühlte mich elend.

Meine Erfahrungen vom Indienprojekt kamen mir zur Hilfe. Diese jungen Leute sprechen zwei und mehr Sprachen. Sie haben Wissen, Talente und können in ihrer Heimat viel bewirken. Beim Abschied forderte ich sie auf, in ihrer Heimat zu bleiben und ihre Fähigkeiten zu Hause realisieren. Sie kennen ihre Systeme und werden erfolgreicher sein als anders wo. Das hat gefruchtet. Natalino hat die Chance am Schopf gebackt und studiert jetzt Erziehungswissenschaften. Eine Familie aus der Steiermark hat die Kosten übernommen. Natalino baut eine Gemeinschaft mit Studenten auf, die dann gemeinsam zurück nach Osttimor gehen und ihr Land mit Bildung in Schwung bringen wollen.

Ebenso unterstützen wir die Jugendgruppe von Frater Jenno, der dafür sorgt, dass die Mädchen und Burschen ihr Schulgeld zahlen können, für Schulmaterial aufkommt. Damit ist der Weg offen, zur Bildung zu kommen. Eine pensionierte Lehrerin hat sich um diese Dinge angenommen. Da wären 45 Mädchen und 25 Burschen, die noch weitere Unterstützung brauchen.

Ein großes Geschenk

Ein T-Shirt kostet 6,00 Euro. Schon wieder T-Shirt dachte ich mir. Dann erklärte mir Simeon und Jomary, dass das eine große Hilfe für die Kinder ist. Die Eltern verdienen zu wenig, dass sie ordentliche Kleidung tragen können. So ist es für sie ein großes Geschenk.

Nirojan braucht eine Operation am Ohr, die 4.500 Euro kostete. In solchen Momenten sind wir über jede Gabe sehr dankbar. Er hört jetzt besser. Die Schmerzen nehmen ab, an denen er sieben Jahre gelitten hat.

Ein Weg in die Zukunft

Ich sehe die vielen leuchtenden Augen und die Tränen der Freude, wenn Kinder und Jugendlichen ein Weg in die Zukunft bereitet wird. Was ist der Mehrwert vom Teilen im Zusammenhang von den Seligpreisungen. Es befreit nachhaltig zu leben. Teilen befreit, vor dem ewigen Konsumrausch, der nicht „zum Leben in Fülle“ führt. Vielmehr Glück wird uns zuteil, wenn wir unnötiges lassen und anderen durch unser Engagement den Weg zu einem Leben in Würde eröffnen. Diese Freude wünsche ich ihnen.

Dazu wollen wir die Botschaft in den Mittelpunkt unseres Tuns stellen und haben begonnen gemeinsam die Bibel zu lesen. Alle sind eingeladen die Verantwortung für ihren Glauben aus dem Wort Gottes zu entdecken und in dieser Welt zu verwirklichen.

Die Kraft der Liebe Gottes

Ebenso wichtig ist das persönliche Gebet und das Gebet in der Gemeinschaft. Diese Verbindung, die über Zeit und Raum hinaus entlastet, weil es ein Verbindung gibt zu der großen Liebe über uns, die uns in seinen Händen geborgen hält. Es ist die Kraft der Liebe Gottes, die mich beschützt und motiviert sich für Recht und Gerechtigkeit einzusetzen.

Daher allen ein Vergelts Gott für ihr Engagement für eine bessere Welt. In unserem Verein sind viele Plätze frei und wir freuen uns über alle, die mit uns sein wollen im Gebet, im Bibel lesen und im Einsatz miteinander und füreinander

Maria Pieberl-Hatz