Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Es gibt viele Möglichkeiten, sich in der Kirche zu engagieren! Mehr Infos
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Wir leben im Alltag unseres persönlichen Lebensplans so vor uns hin, einmal ruhiger und dazwischen turbulenter, und jede:r geht seinen/ihren persönlichen Weg – und plötzlich ist es da, das unvorstellbare Ereignis – das eigentlich immer nur anderen passiert – wovon wir in Zeitungen lesen oder aus Erzählungen hören…
Und genau für diese Augenblicke haben wir KITlerinnen und KITler (Team der Krisenintervention des Landes Steiermark) eine fordernde Ausbildung gemacht. Wenn wir gerufen werden (per SMS-Alarmierung oder per Dienstliste) ist ein Leben aus den Fugen geraten bzw. jemand überraschend und unvorstellbar aus dem Leben gerissen worden – manchmal auch mehrere Menschen. Wir kommen, um bei den Angehörigen, Helfer:innen, Augenzeug:innen, Arbeitskolleg:innen… zu bleiben, bis ein Netzwerk der Begleitung aufgebaut ist und die nächsten Tage, über das Geschehene hinaus, geplant oder auch organisiert sind.
Wir sind vorwiegend in Zweierteams unterwegs, um flexibel begleiten und organisieren zu können. Manchmal werden ein weiteres Team oder zusätzliche Informationen benötigt – für diese Organisationsaufgaben steht uns ein Team der „Hintergrundbereitschaft“ zur Verfügung und gibt uns die Sicherheit, effizient und verlässlich jederzeit helfen zu können.
Ich darf zusätzlich zur KIT-Aufgabe auch ökumenische Notfallseelsorgerin sein und über die Akutbetreuung hinaus Rituale begleiten. Diese Möglichkeit fließt bei komplexen Ereignissen sehr hilfreich ein (zB. mit Jugendlichen an einer Unfallstelle oder beim Totengebet; Kinder und Jugendliche durfte ich auch schon bei Begräbnissen begleiten…).
Einsätze, die mich bisher besonders gefordert haben (ich bin bereits seit 2008 dabei) waren verunglückte Jugendliche, verstorbene Kleinkinder, zahlreiche Suizide, betroffene Familien aus der Nachbarschaft oder im Bekanntenkreis.
Wenn ein Familienmitglied von unserem Dasein berührt ist und sich herzlich bedankt; wenn ein Brief uns über die Rettungsdienststelle erreicht, in dem erzählt wird, wie es nun den Betroffenen geht und dass unser Einsatz hilfreich war; wenn Kinderaugen bei der Begräbnisbegleitung mich vertrauensvoll anschauen und dann gerne meine angebotene Hand genommen wird…
Ich bin dankbar für jeden Einsatz, der mir „zufällt“ (bei Tag und bei Nacht) – gerne bin ich da, wenn es meine Zeit zulässt – und ich bete jedes Mal: „Herr gibt mir die richtigen Worte und lass mich das tun, was für die Menschen in diesem Augenblick hilfreich ist“.
Margit Ablasser (Kriseninterventionsteam des Landes Steiermark und ökumenische Notfallseelsorgerin)
Diese Kolumne steht Ihnen offen, um Themen des täglichen Lebens aus Ihrer ganz persönlichen Sicht als Christ:in in einem kurzen Text zu kommentieren.
Wir freuen uns über Ihren Beitrag an webred@graz-seckau.at!