Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Liebe Frau Paar, wenn Sie auf Ihre bisherige Zeit im Pfarrgemeinderat zurückschauen: was war für Sie bei dieser Tätigkeit besonders schön zu erleben?
Da ich schon seit meiner Jugendzeit in den unterschiedlichsten Bereichen unserer Pfarre mitarbeite, war es eine Ehre für mich, in den Pfarrgemeinderat gewählt zu werden - die Möglichkeit, für unsere Kirchengemeinde Traditionen zu bewahren, aber auch einmal etwas Neues auszuprobieren ist einfach großartig.
Eine große Verantwortung habe ich dann Ende 2020 bekommen, als ich die Organisation der Frimung übernommen habe. Obwohl ich schon seit 12 Jahren als Firmgruppenbegleiterin arbeite, ist das doch nochmal eine ganz andere Ebene.
Wegen der Coronapandemie hatten wir dann 2 Jahrgänge an Firmlingen gleichzeitig zu betreuen und vorzubereiten und mehrere Firmungen zu planen und durchzuführen. Das war besonders herausfordernd, zusätzlich zu all den Anordnungen und Vorschriften die eingehalten werden mussten. Die Vorbereitungen mit den Jugendlichen waren aber auch ganz besonders bereichernd, weil sie sich schon sehr auf ihre Firmung gefreut hatten und mit Begeisterung dabei waren.
Nach den drei wunderschönen Firmungsfesten bekamen wir so viele positive Rückmeldungen und so viel wertschätzende Dankbarkeit. Das ist besonders erfüllend und entschädigt für die ganze Zeit und das Herzblut, das man investiert.
Gibt es auch Dinge, die holprig gelaufen sind oder die Sie gerne ändern würden?
Die größte Herausforderung in der vergangenen Periode im Pfarrgemeinderat war die Umstrukturierung in unserer Diözese zu den Seelsorgeräumen. Auf allen Ebenen bin ich Menschen begegnet, die kein Verständnis für diese neue Form der Einteilung unserer Diözese aufbringen konnten.
Da ich auch geschäftsführende Vorsitzende im Diözesanrat bin, habe ich diese Umstrukturierung nicht nur in unserer Pfarre miterlebt, sondern in der ganzen Diözese.
Einerseits verstehe ich die Ängste und Unsicherheiten wegen der neuen Ordnung sehr gut und andererseits muss und möchte ich diese Entscheidung auch mittragen und manchmal auch verteidigen, denn wir haben im Diözesanrat Manches dazu beraten und durchdiskutiert und Einiges dazu abgestimmt.
Womit ich auch immer wieder kämpfe, sind die vielen negativen Nachrichten, die rund um die Kirche in den Medien auftauchen. Ich bin jedes Mal zutiefst erschüttert und kann Vieles davon nicht begreifen.
Was würden Sie jemandem sagen, der gerade ganz neu im Pfarrgemeinderat beginnt?
Es braucht etwas Zeit, sich in einem neu gewählten Gremium zusammenzugewöhnen und darin seinen Platz zu finden - und diese Zeit sollte man sich auch geben. Auch mit neuen Ideen und Aktionen darf man die bewährten Einrichtungen, Traditionen und die langdienenden Ehrenamtlichen nicht „überfahren“, sondern sollte sich behutsam herantasten. Das Arbeiten mit unterschiedlichen Altersgruppen ist herausfordernd, aber auch ungemein bereichernd. Die Stärken und Charismen eines jeden zu finden und zu nutzen ist unheimlich wichtig, denn diese Buntheit an Talenten und Fähigkeiten ist so wichtig für die Lebendigkeit einer Pfarre.
Ich persönlich habe so viele wertschätzende und positive Begegnungen erleben dürfen, die mich unheimlich angespornt und mir das wirklich tolle Gefühl gegeben haben, eine wichtige und wertvolle Arbeit für meine Mitmenschen zu tun.
Gerlinde Paar ist Pfarrgemeinderätin in Graz-Mariatrost und geschäftsführende Vorsitzende im Diözesanrat.
Diese Kolumne steht Ihnen offen, um Themen des täglichen Lebens aus Ihrer ganz persönlichen Sicht als ChristIn in einem kurzen Text zu kommentieren.
Wir freuen uns über Ihren Beitrag an webred@graz-seckau.at!