Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Das Weihnachtslied „Leise rieselt der Schnee“ gehört für mich zu den schönsten musikalischen Begleitern der oft gar nicht so stillen Zeit. Seine Zeilen und deren Melodie lassen mich jedes Mal tief eintauchen in eine Umgebung, welche Ruhe ausstrahlt, weihnachtliche Vorfreude, Herzenswärme und christliche Hoffnung.
„Leise rieselt der Schnee, still und starr ruht der See, weihnachtlich glänzet der Wald ….“
Es ist eine ruhige Zeit, eine stille Zeit, so wird sie genannt, von vielen erhofft, und dennoch ist sie meist das Gegenteil davon, laut, schrill und überladen. Die Natur schenkt uns alle Voraussetzungen dafür, aus dem Geschwindigkeitsrausch des Jahres auszusteigen, die Bremse anzuziehen, wenn wir uns denn sie zum Vorbild nehmen würden. Denn die Natur wird leise in diesen Tagen, still, sie zieht sich zurück, ruht sich aus und tankt somit Kraft für den aufkeimenden Frühling, dessen Wärme wieder alles zum Leben erwecken wird.
„In den Herzen wird´s warm, still schweigt Kummer und Harm, Sorge des Lebens verhallt….“
So wie sich die Natur verändert, ihren Rhythmus der Tiefe dieser adventlichen Tage anpasst so vermag es dieser Jahresabschnitt, gleich einem Zauber, auch die Menschen zu verändern, ihre Herzen weit zu machen, ihren Seelen Ruhe zu verleihen, wenn sie denn bereit sind, sich auf die Botschaft dieses Festes einzulassen. Wessen Herz erfüllt ist von Nächstenliebe, Empathie, Hilfsbereitschaft, Offenheit, dem wird oftmals offenbar, dass vermeintlicher Kummer in seiner Winzigkeit kaum zu erkennen ist, dass manche Sorge verblasst im gleißenden Licht der Wärme, die sich breit macht, wenn wir unseren Mitmenschen in Liebe begegnen.
„Bald ist heilige Nacht, Chor der Engel erwacht, hört nur wie lieblich es schallt….“
Es sind die leisen Töne, die wir nur wahrnehmen, wenn es ganz still in und rund um uns ist. Und dieses größte Wunder unserer Geschichte, die Geburt Jesu, war ein Wunder, welches im Verborgenen stattfand, ohne medienwirksame Ankündigung, ohne effektheischenden Lärm. Die Weihnachtsbotschaft gleicht einer wahrhaft göttlichen Melodie, als würde der Himmel jubilieren. Und sie vermag es, die Gedanken derer, welche ihre Herzen für diese Botschaft weit öffnen, mit dem wohltuenden Klang und der Harmonie des Weihnachtswunders zu durchströmen.
„Freue dich, s´Christkind kommt bald.“
Das Christuskind beschenkt uns alle, ob groß oder klein, mit den Gaben, die unvergänglich sind, in keinem Kaufhaus zu erwerben und mit keiner Währung der Welt zu bezahlen sind. Es sind jene Gaben, dessen Wert uns oft erst in späten Jahren bewusst wird, dessen Wert zu erkennen manchem von uns gar nicht so leicht fällt. Und dennoch wurden wir alle mit dem Tag unserer Geburt reichlich beschenkt mit all dem, was uns als Mensch ausmacht, mit unseren Talenten, Fähigkeiten, unserer Persönlichkeit. Und es waren selbstlose Geschenke, uns überreicht zum selbstbestimmten Gebrauch ohne Vorgaben, ohne Anleitung, wie wir mit unseren Geschenken umzugehen haben.
Und darum dürfen wir uns freuen, jubeln ob dieser Großzügigkeit und Weihnachten auch dazu nützen, unsere Herzen in Dankbarkeit zu öffnen und uns von der Weihnachtsfreude durchströmen zu lassen.
Hannelore Klapsch
Diese Kolumne steht Ihnen offen, um Themen des täglichen Lebens aus Ihrer ganz persönlichen Sicht als ChristIn in einem kurzen Text zu kommentieren.
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