Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Weil meine Aufgabengebiete in der Familienseelsorge und Organisationentwicklung zum großen Teil direkt in der Beziehung zu und Begegnung mit den Menschen besteht, ist „von heute auf morgen“ durch den Lock-down in der Coronazeit fast jeder Termin abgesagt worden. Als ich dann von der Möglichkeit der Erntehilfe gehört habe, war mein Entschluss klar: „Ich möchte meine Zeit für die Allgemeinheit einsetzen, zum Wohl der Menschen bzw. der vor der Tür stehenden Ernte von unterschiedlichem Gemüse.“
Als dann in der unmittelbaren Nähe die Radieschen reif geworden sind, bin ich über die örtliche Koordinationsplattform informiert worden, wann es mit der Ernte losgeht. Dann gab es ein persönliches Treffen direkt beim Biohof, um sich auf die Arbeit vorbereiten und entsprechend einstellen zu können.
Spannend, anstrengend und lehrreich zugleich war es für mich, die Radieschen auf den Feldern zu ernten, zu bündeln und an manchen Tagen auch beim Waschen zu helfen. Einerseits ganz mit der Natur verbunden, andererseits die Grenze der körperlichen Kraft auslotend, waren die Arbeitstage erfüllt von den immer gleichen, fast meditativen Handgriffen. Verbunden mit der Dankbarkeit für die Fruchtbarkeit der Erde und dass Menschen sich daran erfreuen werden, habe ich oft das Gefühl der Einheit von Allem erlebt – mit vielen göttlichen Momenten, sobald ich es mir bewusst gemacht habe.
Folge der körperlichen und teilweise ungewohnten Arbeit war ein guter Schlaf und die Erfahrung, dass die herkömmliche Arbeit am PC und Telefon am Abend jeden Tages nur noch „am Rande“ möglich war.
Was ich in diesen drei Wochen für mich erkannt habe, möchte ich in folgenden Punkten zusammenfassen:
Warum ich es wieder machen würde und davon erzähle:
Weil die Erfahrung dieser Erntearbeit meinen Respekt und die Achtsamkeit für ein Bund Radieschen vertieft hat und das Bewusstsein für so scheinbar einfache Dinge in der Lebensrealität nach meiner persönlichen Wahrnehmung massiv „ausbaufähig“ ist.
Michael Kopp
Jubiläen zu begehen hat nur Sinn, wenn zugleich „nach vorne“ gedacht wird. So hat auch unsere Diözese anlässlich des 800-Jahr-Jubiläums 2018 in einem breiten Diskurs acht Fragen unter das Motto „Glauben wir an unsere Zukunft?“ gestellt. Diesen angesichts der Corona-Krise so aktuellen Fragen wollen wir in den nächsten Wochen zusammen mit dem Sonntagsblatt nachgehen.
Alle bisherigen Teile der Serie finden Sie hier und im Sonntagsblatt
Michael Kopp ist Familienseelsorger im Familienreferat der Diözese Graz-Seckau