Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Es gibt viele Anstöße, „aufzubrechen“, „sich auf den Weg zu begeben“, oder „zu pilgern“. Ob dies körperliche Ertüchtigung ist, eine Pilgerwanderung, um Buße zu tun, Abbitte zu leisten, um Neues zu beginnen oder ob schlicht und einfach der Glaube ein Grund dafür ist. Jeder und jede hat ganz persönlichen Beweggründe. Manchmal ist es körperlich und seelisch schmerzhaft, Gewohntes zu verlassen. Manchmal ist es aber auch befreiend und wohltuend, aufzubrechen oder wegzugehen. Neues zu entdecken.
Beim Pilgern ist mein Rucksack mein gesamter Besitz, mein Schneckenhaus. Eine der wertvollsten Erfahrungen: Man braucht nicht mehr zum Leben, als das, was man im Rucksack mitträgt. Unterwegs wird er gefüllt mit Eindrücken, persönlichen Begegnungen und Weggemeinschaften, wo einfach nur der Mensch zählt, keine Besitztümer oder Funktionen wichtig sind. Der Alltag lässt oft keinen Platz für diese Haltung.
Die Natur, die uns täglich durch die Herausforderungen des Wetters und des Weges lehrt, uns demütig vor ihr zu verbeugen, zu erkennen, wie alles voneinander abhängt und viele Dinge ohne einander gar nicht existieren können - alles hängt zusammen, wir sind auf seltsame Weise miteinander verbunden. Beim Gehen empfinde ich das intensiv. Ich möchte mir die Freude an der Schöpfung, an mir selbst, die Dankbarkeit meinem Körper gegenüber, der mir solche körperlichen Herausforderungen ermöglicht, so lange wie möglich erhalten und mich daran erfreuen.
Liebe Leserinnen und Leser dieser Zeilen, vielleicht inspirieren Sie meine Gedanken oder haben Sie schon lange die Gleichen, sich dieser Erfahrung des „Sich-Wandelns auf dem Weg“ zu stellen. Beim Pilgern erfährt man jeden Tag etwas Neues, jeder Tag ist wie ein eigenständiger Kosmos. Neu, aufregend, anregend und inspirierend. Es ist nicht der Sinn der Schöpfung, alles in Stein zu meißeln, um festzusitzen in einer Situation, an einem Ort, in einem Raum, in einer Lebensphase. Denn „Wir sind niemals am Ziel, sondern immer auf dem Weg“, sagte Vinzenz von Paul, Gründer der Caritas.
Jubiläen zu begehen hat nur Sinn, wenn zugleich „nach vorne“ gedacht wird. So hat auch unsere Diözese anlässlich des 800-Jahr-Jubiläums 2018 in einem breiten Diskurs acht Fragen unter das Motto „Glauben wir an unsere Zukunft?“ gestellt. Diesen angesichts der Corona-Krise so aktuellen Fragen wollen wir in den nächsten Wochen zusammen mit dem Sonntagsblatt nachgehen.
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