Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Liebe Schwestern und Brüder!
Jesus lebt. Diese Erkenntnis hat nicht nur jene ergriffen, die das Grab in Jerusalem vor beinahe 2000 Jahren besuchen wollten. Sie hat Jahrhunderte überdauert und über viele begeisterte Frauen und Männer uns erreicht. Damit ist uns Hoffnung geschenkt, Hoffnung, dass nie und nimmer in diesem Leben das letzte Wort über uns gesprochen ist. Eine Hoffnung, die uns auch ein tückisches Virus nicht nehmen kann. Diesen Glauben und die Hoffnung auf ein gutes Leben und auf Fülle in Ewigkeit in die Welt hinein zu sagen, das ist die Aufgabe der Kirche. Egal, welche Gestalt die Christenheit in unserem Umfeld auch angenommen hat: diese zentrale Kraft, als Getaufte mit IHM zu leben, der auf ewig lebt, hat uns über die Jahrhunderte ausgezeichnet. Dass der Tod das Ende des Sterbens, nicht aber des Lebens ist, ist die Botschaft, die wir als Kirche in der Steiermark unserer Gesellschaft anbieten.
So wie vom Auferstandenen berichtet wird, dass er die Wundmale seines Leidens trägt, so feiern wir Ostern heuer geprägt von den Verwundungen unserer Welt. Wir sind gezeichnet von einer Pandemie, wir hören von Flucht aus Not und Elend, von Kriegen und Terror, von Hunger und nehmen so manche Umweltkatastrophen wahr. Wir lesen erschreckende Arbeitslosenzahlen, hören von den Schwierigkeiten der Wirtschaft, von Erschöpfung vieler, die sich im Gesundheitswesen und in der Pflege engagieren, bangen mit den Bauern ob der späten Frostnächte und haben vielleicht in der eigenen Familie so manches an Not und Elend erlebt. Genau in diesen Zeiten sagt der Auferstandene uns zu: "Fürchtet euch nicht!" Und: wir kommen all dem nicht aus, so wie unser Herr sich am Ölberg letztlich im Vertrauen auf seinen Vater dem Tod ausgeliefert hat.
Wir sind Zeugen, weil wir in Taufe und Firmung in dieses Leben eingetaucht wurden. Ich bitte Sie: Vertiefen Sie sich immer neu in das Geheimnis unseres Lebens basierend auf unserem Glauben. Nehmen Sie in diesem Jahr der Bibel hin und wieder die Heilige Schrift zur Hand, schlagen Sie sie an beliebigen Stellen auf und lassen Sie sich berühren von den Geschichten des HERRN, seiner Schöpfung und seiner hilfreichen Taten. Oder vertiefen Sie sich gezielt in das Leiden, Sterben und die Auferstehung Christi, die wir zu Ostern feiern und die uns einen Zugang zu einem erfüllten Leben öffnen. Werden Sie nicht müde, davon in Ihrem Lebensumfeld in Gedanken, Worten und Werken Zeugnis zu geben - trotz der Wunden, die sie selbst, unsere Kirche und unsere Welt tragen.
Stärken wir einander auf unseren Wegen und gestalten wir mit dem Auferstandenen und mit Hilfe der Frohen Botschaft unseren Alltag! Lassen wir nicht nach, füreinander zu beten und darum zu bitten, dass alle ihre Berufung finden. Auf welchem Weg auch immer wir unserem Ruf der Nachfolge und Sendung hinein in die Welt nachgehen: Helfen wir einander dabei - in den Familien, in den Pfarren, in Bildungseinrichtungen, bei der Arbeit und in der Freizeit!
Ich denke in diesen Tagen dankbar an jede und jeden, die unserer Hoffnung ihren Mund leihen oder Hand anlegen. Gott behüte und segne Sie und alle, die Ihnen nahestehen!
Ihr
+Wilhelm
Diözesanbischof