Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Die Ankündigung der früheren ÖVP-Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck zu einer möglichen Neubeurteilung der Situation von Asylwerbern in Ausbildung wird auch kirchlicherseits prinzipiell begrüßt: Eine solche Neubeurteilung sei geboten, man sollte aber "mit einer sinnvollen Neupositionierung nicht aus wahltaktischen Gründen zuwarten" bis nach der Wahl, heißt es in einer Stellungnahme des Integrationsbeauftragten der Diözese Graz-Seckau Erich Hohl. Es sei "keine Schande, die eigene Meinung zu ändern, um ein tauglicheres Gesetz zu erstellen", so Hohl; schließlich sei die von der letzten Bundesregierung eingeschlagene "überharte Linie in diesen Fragen weder menschlich noch volkswirtschaftlich nachvollziehbar" gewesen.
Unverständnis äußerte Hohl jedoch bezüglich der Ankündigung Schramböcks, diese Neubewertung erst im Zuge einer kommenden Regierungsbildung angehen zu wollen: "Warum jedoch über eine notwendige und sinnvolle Neuregelung erst im Zuge der Regierungsbildung nach der Nationalratswahl geredet werden kann, ist nicht verständlich. Ein rascheres Handeln der Bundesregierung und des Nationalrates könnte manches Leid lindern und Menschen in schwierigen Situationen Hoffnungsperspektiven eröffnen, die letztlich dem Wohle der ganzen Gesellschaft dienen."
So empfiehlt der Integrationsexperte etwa einen Blick über den nationalen Tellerrand: In Deutschland gebe es ein "praktikables Modell, das auf Integration setzt und dabei sowohl die Situation der Lehrlinge als auch gesellschaftliche Interessen miteinander zu verknüpfen sucht", so Hohl.
In einem Interview mit der Austria Presse Agentur (APA) hatte Schramböck eine mögliche Neupositionierung der Volkspartei in den Fragen des Zugangs von Asylwerbern zur Lehre und Abschiebungen während der Lehre bei rechtskräftig ablehnendem Asylbescheid in Aussicht gestellt. In Koalitionsverhandlungen mit einem neuen Partner müsse dieses Thema "neu beurteilt" werden, sagte Schramböck.