Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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61 katholische Bischöfe, die der Fokolar-Bewegung nahestehen, verbrachten einige Tage der Einkehr und Besinnung auf Schloss Seggau bei Leibnitz. Mehr als 70 Jahre nach Entstehen der Fokolar-Bewegung, die in der katholischen Kirche beheimatet und sich stark im ökumenischen und interreligiösen Dialog engagiert, geht es bei den alljährlichen Bischofstreffen neben der Auseinandersetzung mit Texten der Gründerin Chiara Lubich auch um den Austausch über gesellschaftspolitische Fragen und Herausforderungen für eine Kirche in Gegenwart und Zukunft.
Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl betonte: „Dieser Tage war die Welt zu Gast auf Schloss Seggau. Es freut und ehrt uns sehr, dass wir als Diözese Graz-Seckau bereits das zweite Jahr in Folge Gastgeber für das traditionelle Bischofstreffen sein durften.“
Koordiniert wurden die kirchlichen Würdenträger aus vier Kontinenten und 26 Ländern in diesem Jahr von Bischof Brendan Leahy aus Limerick (Irland). Am Programm standen neben dem persönlichen Austausch auch Gespräche mit der Präsidentin der Fokolar-Bewegung, Maria Voce, und Co-Präsident Jesús Morán, sowie ein Empfang beim Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl und eine Wallfahrt zur Schutzmantelmadonna von Ptujska gora (Slowenien).
In ihrem Grundsatzreferat setzte sich Maria Voce mit einem Pfeiler der Spiritualität der Fokolar-Bewegung auseinander: Jesus in der Mitte, abgeleitet von der Verheißung Jesu „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“ (Mt 18,20). Die beständige gegenseitige Liebe, die die Einheit und die Gegenwart Jesu in der Gemeinschaft ermöglicht, ist für die Angehörigen der Bewegung die Grundlage ihres Lebens in jedem seiner Aspekte.
Die Präsidentin spannte einen Bogen von den Kirchenvätern über TheologInnen der anderen christlichen Kirchen bis hin zur besonderen Charakteristik und Aufgabe der Fokolar-Bewegung, um diese besondere Gegenwart des Auferstandenen in der Kirche und der Gesellschaft von heute sichtbar zu machen. Christus hat diese seine Gegenwart nicht an bestimmte Menschen gebunden, er spricht nur von „zwei oder drei“. Einzige Bedingung ist die gelebte gegenseitige Liebe, also Sein Neues Gebot „Liebt einander, wie ich euch geliebt habe“ (Joh 15,12).
Ein Empfang beim Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl bot den Bischöfen Gelegenheit, die steirische Landeshauptstadt besser kennenzulernen. Dabei wurden Parallelen zwischen Politik und Religion gezogen: „Wir haben ja die selbe ‚Kundschaft‘: Menschen, die bei uns und unter uns leben. Mit all ihren Wünschen, Interessen und Bedürfnissen. Unser Ziel ist, dass das Miteinander und die Gemeinschaft gelingen“, betonte Bürgermeister Nagl.
Die Fokolar-Bewegung gehört zu den neuen geistlichen Aufbrüchen, die in den letzten 80 Jahren in den christlichen Kirchen entstanden sind. Ihre Ursprünge gehen auf das Jahr 1943 in Trient zurück. Mittlerweile ist sie in mehr als 180 Ländern der Welt vertreten. Weltweit zählt die Fokolar-Bewegung heute rund 140.000 Mitglieder, schätzungsweise 5 Millionen Menschen stehen mit ihr in Verbindung. Ihr Ziel ist, den Geist der Geschwisterlichkeit verstärkt in Kirche und Gesellschaft und in alle Bereiche des menschlichen Lebens hineinzutragen.
Seit etwa 40 Jahren treffen sich auch Bischöfe der katholischen aber auch verschiedener anderer christlicher Kirchen, um die Spiritualität der Fokolar-Bewegung zu vertiefen und diesen Geist der Einheit und des Miteinanders der Konfessionen und Religionen zu teilen und in ihre Länder zu tragen
Seit 1977 treffen sich auf Anregung des verstorbenen Aachener Bischofs Klaus Hemmerle Bischöfe, die der Fokolar-Bewegung nahe stehen. Ziel dieser Tagungen ist der geistliche Austausch und die brüderliche Begegnung unter Bischöfen. Geistliche Impulse kommen dabei aus der Spiritualität der Fokolar-Bewegung. Wichtiges Anliegen ist den Bischöfen, die „Spiritualität der Gemeinschaft“, die Papst Johannes Paul II. mehrfach als Basis für das Leben des Volkes Gottes in den Mittelpunkt gestellt hatte, fruchtbar werden zu lassen und einander im Austausch über die persönlichen Erfahrungen zu ermutigen.