Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Unter großer Anteilnahme wurde am Nachmittag des 2. August in der Pfarrkirche Graz-St. Leonhard Abschied von Johann Trummer gefeiert. Unter Anwesenheit zahlreicher Priester, Politiker und Vertretern der Styria feierte Bischof Willhelm Krautwaschl das Requiem, Pfarrer Markus Madl sprach die Worte zur Predigt.
"Die Leidenschaft, die etwa Bach innewohnte, der mit seiner Musik der Verkündigung unseres christlichen Glaubens große Dienste erwiesen hat, war ihm ins Herz gelegt", so der Bischof in seinen einleitenden Worten. "In Hans begegnete mir ein Mensch, der für das Verständnis eines freien und gerade deswegen glaubenden Menschen mit allem was ihm möglich war, eingetreten ist. Medien sollen eben dazu verhelfen, das Zu- und Miteinander dem entsprechend lebender Menschen zu stärken. Und dies hat er mit seiner ihm eigenen Art argumentiert und verteidigt", so Krautwaschl weiter.
Als "geradlinig, gerecht und von einmal gewonnen Überzeugungen nicht mehr abzubringen" bezeichnete auch Markus Madl, Pfarrer von Trummers Wohnpfarre Graz-Graben, den Verstorbenen. Diese Gerechtigkeit habe ihm sein Vater vorgelebt, ein Bestatter, der unter den Nationalsozialisten erhängte Juden von Bäumen schnitt, um sie genauso liebevoll zu begraben wie alle anderen. Als er diesen um Erlaubnis bat, Priester zu werden, habe er gesagt: „Du kannst tun, was du willst, wenn du nur immer ein aufrechter Mensch bleibst.“
"Hans war immer in Bodennähe" betonte Madl, "er blieb mit seiner Aufmerksamkeit stets auf jener untersten Ebene, wo sich die menschlichen Dramen abspielen." Auch ihm habe er nach seinem Unfall große Unterstützung zugesagt.
Am Ende des Gottesdienstes zeichnete Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer den Verstorbenen posthum mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen mit dem Stern des Landes Steiermark aus. Der Beschluss des Landtages war noch zu Lebzeiten Trummers gefasst worden, eine persönliche Überreichung war aber nicht mehr möglich gewesen.
Johann Trummer wurde am 18. 2. 1940 als eines von fünf Kindern in Bruck an der Mur geboren. In Graz studierte er zusätzlich zu Theologie auch Orgel und Cembalo. Am 5. 7. 1964 wurde er zum Priester geweiht und wirkte eineinhalb Jahre als Kaplan in Niklasdorf. Ab 1966 war er Lehrbeauftragter der Abteilung für Kirchenmusik an der Musikhochschule Graz und übernahm später auch deren Leitung. Als Professor an der Kunstuniversität Graz baute er nach seiner Emeritierung das Fach „Kirchenmusik“ zu einem vollwertigen Studium aus.
Im Medienwesen wirkte Johann Trummer maßgeblich an der Ausweitung der „Styria Media Group“ mit, die mehrere tausend Mitarbeiter beschäftigt und Medien in Österreich, Kroatien und Slowenien, wie die „Kleine Zeitung“ oder „Die Presse“, führt. Ab 1983 war er Obmann des „Katholischen Medien Vereins“, der einen Anteil der „Styria Media Group“ besitzt.
Neben seinen Tätigkeiten als Professor und Obmann zelebrierte Johannes Trummer oft bei Eucharistiefeiern vor allem im Grazer Dom und der Stadtpfarrkirche. In der Diözese wirkte er als Leiter für Öffentlichkeitsarbeit, als Sekretär der Bischöfe Johann Schoiswohl und Johann Weber, im Priesterseminar, wo er maßgeblich für die Priesterausbildung mitverantwortlich war, und im Diözesanen Wirtschaftsrat. Dr. theol. Johann Trummer verstarb am 18. Juli 2019 im Alter von 79 Jahren.
Bericht von der Abschiedsfeier auf Kleine Zeitung Online