Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Der barocke Kalvarienberg St. Radegund zählt zu den schönsten Anlagen seiner Art in Mitteleuropa. Kein anderer Kalvarienberg im alpenländischen Raum ist so reich an Kapellen und Figuren: Er verfügt über 21 gemauerte Kapellen, rund 30 Nischen für Szenen und Figuren, eine Kreuzgruppe, eine Kalvarienbergkirche, eine Heilige Stiege und eine Eremitage.
Umfassende Renovierungsarbeiten, die dem 250-Jahr-Jubiläum des Kalvarienbergs vorausgingen, brachten verborgene historische Schätze zutage.
Im innen komplett verwahrlosten Kalvarienberg-Häusel wurden Fresken freigelegt, die den Raum als Teil der Bruderschaftskapelle der Waldbrüder identifizierten. Die klaren Formen der Fresken waren Wegweiser für eine weitere Entdeckung: Das Bild „Der heilige Wandel“, das in der Kalvarienbergkirche hängt, wird perfekt von den Fresken der Kapelle eingerahmt.
Zudem wurde eine ehemalige Klause von Eremiten freigelegt. Die Eremiten waren Teil der organisierten Waldbruderschaft und der JESUS + MARIA + JOSEPH – Bruderschaft, der auch Frauen angehörten. Ihre Aufgabe war es, sich um das geistige Leben der Landbevölkerung zu kümmern.
Parallel zu den Arbeiten am Haus wurden alle 21 Kapellen am Kalvarienberg St. Radegund saniert. Dabei wurden übermalte oder zugeputzte Motive freigelegt und mit frischen Farben zu neuem Leben erweckt. Auch 64 Holz- und Steinfiguren, die Kirche, Heilige Stiege, die Stationen und Grotten säumen, wurden renoviert.
Kalvarienberge helfen dabei, auf unser aller Lebensweg in das Leben, Sterben und Auferstehen Jesu hineingetaucht zu sein und dieses bewusst zu ergehen, betonte Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl in seiner Predigt beim Festgottesdienst. „Leben wir mehr und mehr aus der Tiefe des Geheimnisses, das uns hier deutlich vor Augen steht – in vielen Kapellen und Figuren und damit in der großen Geschichte unseres Christseins“, so der Diözesanbischof.
Der Großteil der Anlage wurde zwischen 1768 und 1773 unter Pfarrer Franz Xaver Braun errichtet. Bereits davor betreuten Waldbrüder genannte Eremiten eine mit Messlizenz versehene Kapelle, die vermutlich der schmerzhaften Mutter Gottes geweiht war. Etwas später betreute die JESUS + MARIA + JOSEPH-Bruderschaft eine der Heiligen Familie geweihte Kapelle. In den 1820er Jahren wurde die Bruderschaftskapelle von Kaplan Urban Harb abgetragen und an dieser Stelle ein Wohnhaus für einen Defizientpriester erbaut, der täglich Messen am Kalvarienberg halten sollte.