Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Bei einer Pressekonferenz im Grazer Priesterseminar am 4. Juni gab die Diözese die Planung eines Zentrums für Bildung, Kunst und Kultur bekannt. Walter Prügger als Ressortleiter ordnete die Errichtung des Zentrums in die derzeitigen Reformen des Diözesanbischofs Wilhelm Krautwaschl ein und freut sich, dass dieses Großprojekt in Angriff genommen wird. „An diesem besonderen Ort, rund um das Priesterseminar, gilt es, Synergien zu erzielen zwischen (Erwachsenen-) Bildungsangeboten sowie mehrspartigen Verbindungslinien zwischen Kunst und Religion. All dies gepaart mit Angeboten zur spirituellen Vertiefung, ergänzt um musikalische Schätze des kulturellen Erbes. Durch architektonische Gesten der Öffnung sowie neue Formen der Raumnutzung und ein Ineinandergreifen von Büros, Ausstellungsräumen und Ateliers, wie auch der Schaffung zeitgenössischer Veranstaltungsräume soll deutlich werden, wie sich bisherige Bildungsformate und unterschiedliche kirchliche Anbieter wechselseitig befruchten“, sagte Prügger.
Zu den wirtschaftlichen Dimensionen sprach Wirtschaftsdirektor Andreas Ehart. Er schätzt das Bauvolumen zwischen 15 und 20 Mio. Euro, die für die Adaptierung dieses großen Gebäudekomplexes notwendig seien. Auf den rund 25.000 Quadratmetern soll ein „Impulszentrum“, das weit über die Stadtgrenzen hinaus Bedeutung haben soll, entstehen. „Das Impulszentrum soll ein gesellschaftlich offenes sein, daher soll auch die räumliche Situation geöffnet werden, wie z.B. Durchgang vom Freiheitsplatz, Öffnung des Gartens, Mitnutzung des Innenhofes, Einbindung von Gastronomie, Gestaltung des Vorplatzes usw.. Die Stadtkrone wird somit auch als Stadtteil mit einem neuen Schwerpunkt für Bildung, Kunst und Kultur aufgewertet“, so führte Ehart aus.
Für Johannes Rauchenberger, Leiter des Kulturzentrums bei den Minoriten, das ab 2025 dort angesiedelt sein wird, stellt diese Öffnung eine „Verheutigung“ von Kirche dar, die offen den Dialog mit der Gesellschaft suche. Rauchenberger: „Die Zeitfenster des von Bischof Wilhelm initiierten Reformprozesses, jene der neuen Impulse für ein kirchliches Selbstverständnis durch Papst Franziskus und schließlich jene der derzeit vorhandenen „Player“ wollen wir nützen – denn sie könnten sich auch schließen: Sowohl das kirchliche Erbe in Form von Kunst und Musik (um das Mausoleum) muss in diesem geplanten Zentrum einen Ort finden, als auch die Auseinandersetzung mit der Gegenwart sowohl in neuen Bildungsformaten als auch in Form zeitgenössischer Kunstformen in Lesungen, Ausstellungen, Konzerten und Diskursen. Die Ur-Idee des riesigen Gebäudes Bürgergasse 2 war ja – mitten in den Wirren der Reformation – eine Stätte geistiger Erneuerung, die die geistige Auseinandersetzung mit den damaligen „Playern“ nicht scheute.“
Ute Paulweber, Leiterin der Erwachsenenbildung der Diözese, informierte über die Einflechtung des Bildungsforums Mariatrost in das neue Zentrum für Bildung, Kunst und Kultur der Diözese. Bereits ab Herbst ziehen MitarbeiterInnen von Mariatrost in das neue Zentrum – für das noch ein Name gesucht wird – ein. „Wie bereits im strategischen Ziel des Ressorts „Bildung, Kunst und Kultur“ definiert stellt Bildung einen wichtigen Bereich kirchlichen Handelns im Dienst am Menschen dar, an der kirchlichen Gemeinschaft und an der Gesellschaft. Das Bildungshaus Mariatrost, das mit Ende des Jahres geschlossen wird, hat diesem Dienst stets Rechnung getragen. Um die vielfältige und qualitätsvolle Bildungsarbeit zur erhalten, die das Haus seit 1949 leistete, wird es als eigenständige Erwachsenenbildungseinrichtung unter dem Namen „Bildungsforum Mariatrost“ weitergeführt. Alle MitarbeiterInnen im administrativen und pädagogischen Bereich behalten ihre Anstellung“, verkündete Paulweber.
Der Hausherr Regens Thorsten Schreiber wies in seinem Statement darauf hin, dass sich mit der Öffnung des Hauses auch neue Kontakte ergeben können: „Wenn aus dem Gebäude Bürgergasse 2 ein Zentrum für Bildung, Kunst & Kultur in der Grazer Stadtkrone werden wird, in dem auch die erforderlichen Räumlichkeiten für die Priesterausbildung ihren Platz finden, dann ist das eine gute Möglichkeit, die ganzheitliche Bildung zum Priester durch die vielfältigen Kontaktmöglichkeiten, die sich dadurch ergeben können, zu fördern.“
Das Priesterseminar Graz wird in Zukunft eine Wirkungsstätte sein und wichtige Wechselwirkungen zwischen Pastoral und Bildung bzw. Kunst bieten.
Gesamtnutzfläche: 25 000 m2
Kostenvolumen ca. 10 - 15 Mio Euro
Bauzeit ca. 5 Jahre
Fertigstellung in Etappen bis 2025