Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Wir feiern die "Jahre der Bibel"! Mehr Lesen
Es gibt viele Möglichkeiten, sich in der Kirche zu engagieren! Mehr Infos
Schulen, Kindergärten, Bildungshäuser und vieles mehr: Kirche ist ein wesentlicher Bildungsanbieter. mehr Infos
Am 5. Februar hieß Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl Bischof Tiran Petrosyan von der Armenisch-Apostolischen Kirche im Grazer Priesterseminar willkommen. Der armenische Bischof und Patriarchaldelegat erzählte über die Probleme der armenischen Kirche sowie die Geschichte und Gegenwart Armeniens. Bei dem von Pro Oriente, der Katholischen Hochschulgemeinde Graz sowie dem Katholischen Bildungswerk organisierten Abend machte er besonders auf die schwierige Lage des „ersten christlichen Landes der Welt“ aufmerksam und berichtete von der Vertreibung von rund 100.000 Armenierinnen und Armeniern aus Bergkarabach im letzten Jahr. „So gut wie die gesamte armenische Bevölkerung der Region wurde vertrieben“, so Bischof Petrosyan.
Der Bischof bekräftigte seine Sorge, dass Armenien von der Internationalen Gemeinschaft übersehen werde und betonte neben dem großen menschlichen Leid die neuerliche Zerstörung von Kulturgütern wie Klöstern und Kirchen. „Wir erinnern uns an den Genozid an den Armeniern am Anfang des 20. Jahrhunderts und an frühere Konflikte in der Region Bergkarabach“, so der armenische Geistliche. Auf seiner eigenen Familiengeschichte zurückblickend erzählte er von erlebten Gräueln und forderte eine Positionierung von internationalen Institutionen wie der EU oder der OSZE zum aktuellen Konflikt. „Wir wünschen uns eine neutrale Berichterstattung und eine Möglichkeit für aus Bergkarabach Vertriebene, dorthin wieder unter Wahrung ihrer eigenen Autonomie zurückkehren zu können. Ein andauernder Frieden in der Region ist ansonsten kaum möglich“, ist der Bischof überzeugt.
Die Rolle der Armenisch-Apostolischen Kirche für die christliche Ökumene kam ebenso zur Sprache. Man betonte die enge Verbundenheit von Ökumene und Friedensarbeit, die für die armenische Kirche, die über die Kaukasusregion hinaus in der ganzen Welt vertreten ist, eine große Bedeutung habe. Als Teil des Ökumenischen Rates der Kirchen, dessen Vorsitzender aktuell Bischof Petrosyan selbst ist, setze sich die armenische Kirche für christliche Solidarität und für den Frieden ein.
Bischof Wilhelm: „Wir fühlen uns mit der armenischen Kirche sehr verbunden; im Gebet, durch unsere Kontakte zu christlichen Kirchen im Osten und mit der kleinen armenischen Gemeinde in Graz.“ Dem Treffen der beiden Bischöfe in Graz folgt eine Fortsetzung in Armenien selbst; auf einer Solidaritätsreise durch eine Wiege des Christentums in Armenien im April dieses Jahres.