"Wir wollen Menschen helfen, ihren Blick zu heben"

Die Telefonseelsorge ist zu den Weihnachtsfeiertagen stark nachgefragt. Nach dem 24. Dezember steigen die Anrufe, so Daniela Bauer, Leiterin der TelefonSeelorge Steiermark: "Besonders nach dem Heiligen Abend wird es noch enger für manche. Dann kommen Enttäuschungen hoch, das Alleinsein wird körperlich spürbar, wenn man nirgends hingehen kann, da auch die Geschäfte geschlossen haben.

"An diesen Tagen fühlen sich viele wie am Boden kauernd, sie trauen sich selbst nichts mehr zu, haben den Blick gesenkt", so Bauer: "Das Aussprechen von Sorgen, die einen selbst betreffen oder von außen noch dazu hereinschwappen ist für viele schon eine Entlastung". Und weiter: "Wenn es uns gemeinsam gelingt, dass diese Menschen den Blick wieder etwas heben können und damit auch einen weiteren und damit hoffentlich hoffnungsvolleren Blick bekommen, sind wir mehr als dankbar".

"Wir hören den Anruferinnen und Anrufern zu und geben den Gefühlen und Gedanken Raum. Alles darf ausgesprochen werden, es gibt keine Sprechverbote – auch zu Weihnachten." Mit Blick auf Weihnachten überlegen die Seelsorgerinnen und Seelsorger mit den Ratsuchenden, wie das Fest trotzdem im Kleinen gefeiert werden könne: Ein gutes Essen, Tee oder Punsch, Hören der Lieblingsmusik, ein Film oder der Besuch des Weihnachts-Gottesdienstes … womit auch immer, sich selbst eine kleine Freude bereiten und ein wenig Ausruhen vom Alltag.