Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Bei einem Budget von 115 Mio. Euro hat die katholische Kirche Steiermark das Jahr 2022 mit einer „schwarzen Null“ (einem Plus von 840.000 Euro) abgeschlossen; im Vorjahr 2021 war es ein Minus von 800.000 Euro bei einem fast identen Budget. Bei den Einnahmen stammen 65 Prozent aus dem Kirchenbeitrag, weitere Erträge kommen aus Vermietung und Verpachtung sowie aus der Bewirtschaftung von kirchlichen Grundstücken und diversen Zuschüssen. Der größte Teil der Ausgaben (56 Prozent) entfällt auf die Pfarren und die Seelsorge, 20 Prozent gehen in die Verwaltung, 18 Prozent werden für Bildung, Kunst und Kultur verwendet, sechs Prozent für caritative Leistungen inklusive Unterstützungen für die Weltkirche, etwa für die Ukraine.
Bei den Katholikenzahlen des Jahres 2022 verzeichnet die Katholische Kirche Steiermark ein Minus gegenüber dem Vorjahr. Mit Stichtag 31. Dezember 2022 gibt es in der Steiermark 752.605 (2021: 768.525) Katholikinnen und Katholiken; das sind rund zwei Prozent weniger als 2021. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung liegt mit Ende 2022 bei 60 Prozent. Im Jahr 2022 hat die Katholische Kirche Steiermark insgesamt 16.253 Menschen verloren.
Problematisch für die Katholische Kirche Steiermark sind zwei Trends: Einerseits schlagen die Inflation und die Teuerung und die damit verbundenen Lohnanpassungen auch auf die Kosten der Diözese durch, andererseits sinkt die Katholikenzahl weiter. „Die Katholische Kirche spürt schon lange das abnehmende Vertrauen in große Institutionen und deshalb haben wir schon vor Jahren einen Kirchenentwicklungsprozess gestartet und Maßnahmen ausgearbeitet, damit die Katholische Kirche Steiermark auch in Zukunft gut für die Menschen da sein kann“, so Thomas Stanzer, Pressesprecher der Diözese Graz-Seckau. Etwas zuversichtlich stimme die in letzten Jahren konstant bleibende Zahl der Taufen (7.554 im Jahr 2022).
Dennoch müssen die laufenden Ausgaben der Katholischen Kirche Steiermark bis 2030 um zehn Millionen Euro sinken. Eine mittelfristige Verringerung beim Personal wolle man über die normale Fluktuation erreichen. Dazu kommen u.a. Investitionen in erneuerbare Energie und in Energiesparmaßnahmen oder Digitalisierungsprojekte, um den Aufwand verringern und Prozesse zu vereinfachen. Über allem stehe, dass die Seelsorge und die Kirche vor Ort gut funktionieren, die Kirche mit ihren karitativen Leistungen und ihrer frohen Botschaft hilfreich für die Menschen ist, der Bildungsauftrag der Kirche wahrgenommen ist und die kirchlichen Bauwerke als Kulturerbe erhalten bleiben.
Am 18. September wird Martin Halmer den Dienst als Ökonom und Leiter des Ressorts Wirtschaft & Ressourcen der Diözese Graz-Seckau antreten. Er kann auf eine langjährige Berufserfahrung im wirtschaftlichen Umfeld zurückgreifen, war unter anderem Unternehmensberater in der Schweiz, und zuletzt Leiter des Konzernrechnungswesens bei Mayr-Melnhof. Er war der Kirche stets verbunden, etwa vier Jahre lang als Bundesvorsitzender der Katholischen Jugend Österreich. „Ich freue mich schon, zusammen mit den Beschäftigten und Ehrenamtlichen in der Diözese an einer guten Zukunft für unsere Kirche mitarbeiten zu können“, sagt Martin Halmer. Sein Vorgänger Andreas Ehart ist nun Geschäftsführer beim Roten Kreuz Steiermark.
Laut Kirchenstatistik zählte die Katholische Kirche in Österreich im vergangenen Jahr 4.733.085 Mitglieder, 2021 waren es 4.827.683. Das entspricht einem Rückgang von 1,96 Prozent. Ein Grund dafür sind gestiegene Kirchenaustritte: Insgesamt traten 2022 90.975 Personen aus der Katholischen Kirche aus. 2022 wurden andererseits 4.771 Personen in die Kirche wieder oder neu aufgenommen. Das ist mehr als 2021 (4.520) und 2020 (4.068).
Die Finanzen der katholischen Diözesen in Österreich verzeichnen für 2022 ein stagnierendes Kirchenbeitragsaufkommen. Der Großteil der Einnahmen der Diözesen stammt aus dem Kirchenbeitrag. 2022 waren es 499,98 Millionen Euro (75 Prozent der Gesamteinnahmen), 2021 lagen die Kirchenbeiträge bei 498,84 Millionen Euro.
Budget: 115 Mio. Euro
Katholikinnen und Katholiken: 752.605
Priester: 384 (Diözesan-, Welt- und Ordenspriester)
Ständige Diakone: 77
Taufen: 7.554
Wiedereintritte: 1136
Austritte: 16.171
Widerrufe von Austritten: 158