Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl ist tief getroffen vom überraschenden Tod von Pfarrer Wolfgang Pucher. "Die Leistungen von Wolfgang Pucher für die Menschen am Rande kann man nicht hoch genug einschätzen. In den 60 Jahren seines Wirkens als Priester in der Gemeinschaft der Lazaristen und während 50 Jahren als Pfarrer von Graz-St. Vinzenz war er ein unermüdlich laufender Motor in unserer Diözese, dessen Bestimmung es war, Not zu lindern. Mit seiner Umtriebigkeit hat er viele gefordert, aber dadurch auch Großartiges bewirkt: Die VinziWerke sind ein professionelles Hilfswerk, das die Wurzeln von Armut bekämpft; ein Netzwerk der Nächstenliebe, das weit über die Diözese Graz-Seckau hinauswirkt. Für sein Leben in der Nachfolge Jesu Christi sage ich ein herzliches Vergelt’s Gott. Möge er nun Frieden an der Seite Gottes finden", so Bischof Wilhelm.
„Pfarrer Wolfgang Pucher hinterlässt einen Bruder und dessen Familie. In dieser schwierigen Zeit gilt ihnen unser Beileid. Pfarrer Pucher hinterlässt aber auch unzählige Mitbrüder bei den Lazaristen, Mitglieder der Pfarrgemeinde, Wegbegleiter, hunderte haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter:innen, deren Inspiration er war und nicht zuletzt tausende Menschen, denen er eine Stimme gegeben hat, für die er sich mit unerbittlichem Willen kompromisslos eingesetzt und denen er mit seinen unkonventionellen Lösungsansätzen schlussendlich Obdach, eine Perspektive und ein „vinziges“ Stück Hoffnung geschenkt hat. Er hat sein Leben in die Berufung des Heiligen Vinzenz von Paul und des Seligen Frédéric Ozanam und somit in den Dienst an den Ärmsten in der Gesellschaft gestellt.
Lieber Wolfgang, Ruhe in Frieden. Du wirst immer in unseren Herzen bleiben."
Tief betroffen hinterlässt uns die Nachricht vom Tod von Pfarrer Wolfgang Pucher, der am gestrigen 19. Juli im 85. Lebensjahr verstorben ist.
„Der große Rebell ist zu Gott heimgekehrt“, schreibt die steirische Caritasdirektorin Nora Tödtling-Musenbichler, die die VinziWerke Österreich als Koordinatorin von 2010 bis 2021 leitete, in ihrem Nachruf zum Ableben von Pfarrer Wolfgang Pucher. Er, der nach dem Motto „Geht nicht, gibt’s nicht“ gelebt habe, sei das „soziale Gewissen in Österreich und ein Pionier der Nächstenliebe“ gewesen.
Vor wenigen Wochen feierte Wolfgang sein 60-jähriges Priesterjubiläum und sein 50-jähriges Pfarrerjubiläum in der Pfarre St. Vinzenz. Vom ersten bis zu seinem letzten Tag war er mit großem Engagement Priester und Seelsorger. Bei seiner ersten Predigt hat er bereits die Richtung seines Wirkens angezeigt. „Ich bin für alle Menschen da, aber besonders für jene, die Not leiden.“
Er schaute nie weg, sondern zeigte lautstark und öffentlich auf, wenn er sah, dass Menschen ungerecht behandelt werden, Not leiden und wenn Menschen an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Er scheute sich nicht davor, diese Ungerechtigkeit anzusprechen und dagegen etwas zu tun.
In einer Zeit, wo sich immer mehr Menschen der Kirche abwenden, hat er beispielhaftes, fröhliches und lebendiges Christentum vorgelebt und holte viele Menschen wieder in die Kirche zurück. Mit seiner offenen Art und seinem wachen Blick für die Sorgen und Nöte der Menschen in unserer Zeit hat er seinen Glauben überzeugend gelebt.
Für mich persönlich war Wolfgang ein Mentor und Wegbegleiter, ein väterlicher Freund und ein großes Vorbild. So vieles durfte ich in den letzten 20 Jahren von ihm lernen und ich bin unendlich traurig und es ist für mich noch nicht fassbar, dass Wolfgang nicht mehr lebt. Ich bin aber dennoch voller Hoffnung, dass Wolfgang nun bei Gott seine letzte Heimat gefunden hat. Sein Lebenswerk, sein unglaubliches Engagement für Menschen in Not, sein großes soziales Vermächtnis wird weiterhin in Graz, in der Steiermark und in ganz Österreich weiterwirken.
Mein Mitgefühl gilt seinem Bruder und seiner Familie, seinen Freunden, dem Orden der Lazaristen, den Mitarbeiter*innen und Bewohner*innen der VinziWerke und den Pfarrangehörigen der Pfarre St. Vinzenz.
Vergelt‘s Gott, lieber Wolfgang, für deinen unermüdlichen Einsatz für Menschen in Not, für dein Wirken als offener und lebendiger Pfarrer und für unsere tiefe Freundschaft und Verbundenheit! Ich werde dich sehr vermissen! Ruhe in Frieden!
Im Namen von Superintendent Wolfgang Rehner und Superintendentialkurator Michael Axmann möchten wir unsere tiefe Betroffenheit über den Tod von Pfarrer Wolfgang Pucher ausdrücken! Wir haben große Hochachtung davor, wie Pfarrer Pucher seinen Glauben in konkrete Handlungen umgesetzt hat. Trotz des Gegenwindes, der zweitweise gesellschaftlich spürbar war, hat er sich für Menschenrechtsfragen, wie das Bettelverbot, eingesetzt und ist in seinem Engagement für arme und benachteiligte Menschen seiner christlichen Haltung treu geblieben.
„Wolfgang Pucher hat sein Leben dem Glauben und wie kaum ein Anderer den armen Menschen gewidmet. Mit der Vinzenzgemeinschaft Eggenberg und den daraus entstandenen VinziWerken hat er eine der bedeutendsten Strukturen zur Hilfe armer Menschen in Graz und der Steiermark geschaffen und sich Zeit seines Lebens für diese Einrichtungen und die hilfsbedürftigen Menschen stark gemacht. Er war ein kritischer Geist, der den Mut besaß, auch in aktionistischer Weise auf die Situation armer Menschen hinzuweisen und hat jenen eine starke Stimme gegeben, die in unserer Gesellschaft oft nur wenig Gehör finden. Das Lebenswerk von Pfarrer Wolfgang Pucher ist getragen von schier grenzenloser, wahrer Nächstenliebe. Sein großes soziales Wirken wird in den vielen Vinzi-Einrichtungen und ganz besonders im gesellschaftlichen Bewusstsein, das er so deutlich geprägt hat, weit über seinen Tod hinaus Bestand haben. Dafür sind wir ihm zu größtem Dank verpflichtet“, so Landeshauptmann Christopher Drexler und Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang.
„Viele Jahre durfte ich Pfarrer Pucher im Kampf gegen die Armut und für Solidarität erleben. Welch traurige Nachricht, dass dieser große Mensch von uns gegangen ist. Sein Lebenswerk für Graz und die Steiermark wird bleiben.“
„Gerade erst haben wir mit Pfarrer Pucher sein 50-jähriges Jubiläum in seiner Pfarre gefeiert. Jetzt erreicht uns die Nachricht von seinem Tod. Ich bin traurig und bestürzt und denke in diesen Stunden daran, dass wir so vieles gleich gesehen und gemeinsam gemacht haben. Wie groß der Verlust für die Stadt Graz ist, das ist noch gar nicht abzusehen. Ich hoffe nur, dass sein Erbe der Menschenfreundlichkeit und der Hilfe für alle auch in Zukunft bestehen bleibt. Mit seiner Persönlichkeit und seinem unermüdlichen Engagement wird er immer ein Beispiel für Menschlichkeit bleiben. Die Stadt Graz wird Wolfgang Pucher immer ein ehrendes Andenken bewahren."
Der plötzliche Tod von Pfarrer Wolfgang Pucher hat uns sehr getroffen. Durch seinen kompromisslosen Einsatz für die Benachteiligten in unserer Gesellschaft konnte vieles erreicht werden.
Er war auch Gründer von einigen Vinzenzgemeinschaften in der Steiermark. Nach Worten folgten bei ihm auch immer Taten. Es war nicht immer leicht für ihn, aber er behandelte jede hilfesuchende Person sehr wertschätzend und begab sich auf gleiche Augenhöhe. Er liebte die Menschen am Rand.
Pfarrer Pucher wurde auch „das soziale Gewissen von Graz“ genannt.
Lieber Herr Pfarrer Wolfgang Pucher, du warst und bleibst uns ein Vorbild. Vieles konnten wir von dir lernen. Du bleibst uns unvergessen! Wir werden dich immer in liebevoller Erinnerung behalten! Christine Hirschmann
Heute, 20. Juli 2023, findet um 18:30 Uhr ein erstes Beten zu seinem Gedenken in der Pfarrkirche Graz-St. Vinzenz statt.
VinziWerke-Gründer Pfarrer Wolfgang Pucher verstorben
Eindrücke aus dem Leben von Pfarrer Wolfgang Pucher
Sonntagsblatt: Interview mit Pfarrer Wolfgang Pucher zu seinem 60jährigen Priesterjubiläum