Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Feuerwehrmann, Arzt, Pilot? Das war für Christian Leibnitz alles kein Thema. „Ich wollte immer Priester werden. Ich bin in Mürzzuschlag in einer katholischen Umgebung aufgewachsen, hatte schon als Schüler viele Begegnungen mit großartigen Priestern. Das hat mich geprägt“, erzählt der 69-Jährige, der am 2. Juli 2023 seinen Abschied als Grazer Stadtpfarrpropst gefeiert hat. Der Stadtkirche sagt er als Leiter adieu, der Katholischen Kirche Steiermark bleibt er als Seelsorger erhalten und auch im Ökumenischen Forum christlicher Kirchen in der Steiermark wird er weiterarbeiten. „Als Priester gehst Du nie in Pension“, schmunzelt der scheidende Stadtpfarrer. Er legt seinen Dienst etwas früher als geplant zurück, damit Ewald Pristavec am 1. September in Personalunion Pfarrer der Grazer Dom- und Stadtpfarre werden kann.
Christian Leibnitz kann auf einen beeindruckenden Lebenslauf in der Diözese Graz-Seckau verweisen. Der 1954 in Wien geborene Theologe wurde 24. Juni 1979 zum Priester geweiht, startete im selben Jahr seinen Priesterdienst als Kaplan in Schladming, war an mehreren Orten Pfarrer, Pastoralamtsleiter und Schulamtsleiter. „In allen meinen Pfarren habe ich noch Bekannte und Freunde“, so Christian Leibnitz.
Seit 2011 war er als Propst und Pfarrer in der Grazer Stadtpfarre tätig. Hier hatte er das einschneidenste Erlebnis – die Amokfahrt durch Graz im Jahr 2015. „Vor der Kirche verstarben eine Frau und ein Kind. Alles war sprachlos. Ich wollte Nähe anbieten und die Trauer teilen“, erzählt er, „wir haben noch am selben Tag einen Gedenkgottesdienst gefeiert, die Kirche war voll und die Menschen haben die Kirche als Ort des Trostes erlebt. Unser Leben ist definiert durch die Spannung zwischen Geburt und Tod. Durch Jesus wissen wir, dass der Tod nicht das Ende ist“.
Die katholische Kirche sieht der Priester „im Sprung gehemmt“. Es gebe viele Visionen, am Ende ziehe man sich immer wieder zurück. Den Zölibat etwa würde er freistellen statt diesen weiter zu verpflichten. Und die Berufung zum Priester sei für ihn nicht an ein Geschlecht gebunden. „Eine Änderung des Priesterbildes ist nötig, denn durch die Taufe sind alle Menschen Abbilder Christi“, ist er überzeugt. Besonderes Herzblut gilt der Ökumene: „Wir brauchen mehr gegenseitige Anerkennung. Wir müssen nicht alles gleichmachen, aber wir sollten unsere Glaubensformen schätzen und nicht die Differenzen betonen“, so der Vorsitzende des Ökumenischen Forums christlicher Kirchen in der Steiermark.
Der Diözese wird er als Priester erhalten bleiben, ebenso der Ökumene in der Steiermark. Einfacher wird es mit der Freizeit: Trotz eines Herzinfarktes vor zehn Jahren ist Christian Leibnitz ein Sportler geblieben und so wird man ihn wahrscheinlich öfter beim Radeln oder Schifahren sehen.