Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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In der katholischen Kirche könnten bald mehr Menschen mitbestimmen als bisher. Das am Dienstag im Vatikan veröffentlichte Arbeitspapier für die vom 4. bis 29. Oktober in Rom stattfindende Bischofssynode im Rahmen der seit 2021 laufenden Weltsynode der Kirche stellt zahlreiche Teilhabemöglichkeiten auch für ungeweihte Gläubige zur Diskussion.
Das gilt insbesondere für Frauen. Neben dem Zugang zum Amt einer Diakonin geht das Papier thematisch auf eine mögliche stärkere Beteiligung von Frauen in Leitung und Mitverantwortung der Kirche ein. Erwogen wird zudem eine bessere Einbindung von Kirchenmitgliedern, etwa durch neue Ämter auf lokaler Ebene. Über Ausnahmen bei der Ehelosigkeit von Priestern in bestimmten Fällen soll dem Papier zufolge ebenfalls diskutiert werden.
Die Aufnahme und Mitwirkung möglichst vieler Mitglieder steht in dem sogenannten "Instrumentum laboris" im Mittelpunkt. Willkommen sein sollen auch wiederverheiratete Geschiedene, queere Menschen sowie solche, die in Vielehen leben. Gleiches gilt für Gläubige, die sich aufgrund von Hautfarbe, Herkunft oder Behinderung weniger wichtig oder erwünscht fühlen. Mit einer erneuerten Sprache - in Liturgie, Predigt, Kunst und Kommunikation in allen Medien - soll die Kirche zugänglicher und attraktiver werden.
Statt Macht und Kontrolle soll bei Amtsträgern eine Haltung des Dienens gefördert, eine Atmosphäre der Transparenz, Ermutigung, Inklusion und Zusammenarbeit geschaffen werden. Das gilt ebenso für Bischöfe. Für sie dürfte die vorgeschlagene Dezentralisierung der Kirche von besonderer Bedeutung sein - mehr Verantwortung in regionaler und nationaler Kirche, weniger beim Papst. Dieser synodale Prozess soll das Verständnis von Autorität verändern - bis hin zu einer möglichen kirchenrechtlichen Anpassung.
Die österreichischen Bischöfe begrüßen das Arbeitspapier. Es zeichne sich durch eine "große Treue zu dem aus, was in den letzten beiden Jahren bei den Anhörungen auf Ebene der Pfarren, Gemeinden und Gemeinschaften, der Diözesen und Bischofskonferenzen und zuletzt bei kontinentalen Versammlungen ins Wort gebracht wurde" und bilde damit das "inspirierende Arbeitsprogramm" für die Synode im Oktober. Das teilte die Bischofskonferenz zum Abschluss ihrer Sommervollversammlung 2023 in Mariazell mit.
Besonders hoben die Bischöfe hervor, dass die Vielfalt der Themen und Anliegen sowie die Kontroversen, die in den vergangenen zwei Jahren formuliert und diskutiert wurden, weder verschwiegen noch geglättet sind, sondern in Form von Leitfragen abgebildet. Diese betreffen Armut, Klimawandel, Migration, Frieden und Versöhnung, aber auch Fragen der Teilhabe von Laien in der Kirche und den Dialog mit anderen Religionen und Konfessionen. Ein Novum stelle die "Diskussion um einen möglichen Zugang zum Amt einer Diakonin" dar, heißt es. Dieses Arbeitspapier "überrascht und überzeugt zugleich", halten die Bischöfe fest.
Quelle: Kathpress
Im von Papst Franziskus ausgerufenen weltweiten Synodalen Prozess berät die katholische Kirche seit bald zwei Jahren über neue Wege der Mitbestimmung und ihre Umgestaltung zu einer "synodal verfassten Kirche". Im Arbeitspapier sind nun auf 71 Seiten viele Impulse von Gläubigen weltweit enthalten.
Das "Instrumentum laboris" in deutscher Übersetzung zum Download als PDF-Dokument auf der Website der Deutschen Bischofskonferenz
Das Thema Synodalität steht auch im Zentrum der Beratungen der österreichischen Bischöfe, die zur Zeit in Mariazell tagen.
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