Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Die Erwachensgeschichte des historischen Buddha beginnt mit strengem Fasten. Nachdem Siddhartha den Entschluss gefasst hatte aus dem gewöhnlichen Leben eines Fürstensohnes auszusteigen folgte er unterschiedlichen spirituellen Lehre(r)n seiner Zeit und wandte sich schließlich unbefriedigt von diesen ab, um es aus eigener Kraft zu versuchen. Dabei wählte er unter anderem die Askese des strengen Fastens: keine feste Nahrung und nur den Tau oder den Regen als Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
Nach einiger Zeit war er so abgemagert, dass „seine Rippen wie die Sparren eins eingestürzten Daches hervorstanden“ und die Augen wie „tief im Brunnenschacht spiegelndes Wasser“ anzusehen waren.
Da sich aber keine Erkenntnis einstellen wollte und die letztendliche Befreiung vom Leiden in und an der Welt nicht reifte, ließ er von dieser strengen Askese ab und nahm die Gaben der Dorfbewohner an.
Der Mittlere Weg zwischen dem Überfluss der fürstlichen Herkunft und den Entbehrungen, den Extremen von zu viel und zu wenig, war gefunden; ein Aspekt des Erwachens zum Buddha.
In der Überlieferung heißt es ein Lautenspieler habe ihn auf diese Idee gebracht: Zu schlaff wird die Saite nicht klingen, zu straff gespannt wird sie reißen.
So kam es zur Empfehlung den Körper richtig und gut zu ernähren, nicht zu viel und nicht zu wenig zu sich zu nehmen, möglichst gar kein Fleisch zu essen und gelegentliches Fasten einzuhalten, ohne den Körper zu schwächen: Denn dieser Körper ist das „Fahrzeug“ mit dem wir das Leben durchqueren und meistern.
Rituelles Fasten wird zu bestimmten Zwecken ausgeführt, etwa zur Reinigung des Körpers und des Geistes von Gewohnheiten und Begierden. Spirituelle Erkenntnis kann dabei eintreten, steht aber nicht ursächlich in Zusammenhang.
Auch aus medizinischen Gründen wird im Buddhismus das Fasten empfohlen. In Verbindung mit den entsprechenden Rezitationen und Meditationen, die der Reinigung dienen, findet diese Praxis Eingang in den tantrischen Buddhismus.
Es gibt jedoch keine religiöse Verpflichtung zum Fasten.
Ordinierte (Nonnen und Mönche) legen unter anderem das Versprechen ab nach dem Sonnenhöchststand keine feste Nahrung mehr zu sich zu nehmen. Das Essen findet also am Morgen und bis Mittag statt. So ist der Körper befriedigt und danach benötigt er nur noch Flüssigkeit, um sich wohl zu fühlen. Weder der leere noch der zu sehr gefüllte Bauch meditiert gerne ;-)
Für mich ist gelegentliches Fasten genau mit diesem (siehe oben) Hintergrund verbunden. Die Reinigungspraxis in Verbindung mit „Autofasten“ und „Computerfasten“ sind ein angenehmes und günstiges Mittel sich vorübergehend aus dem Trubel zu befreien und ein wenig innere und äußere Ruhe zu finden und Kraft für die nächsten Aufgaben zu schöpfen.
Wenn freiwillig, dann ist es eine Bereicherung.
Das vorübergehende Auslassen von Mahlzeiten ist ein angenehmer Verzicht auf Gewohnheiten. Den Körper zu überfordern ist hingegen ein Hindernis auf dem Weg.
Wer mit dem Fasten etwas „erreichen“ will, wird nur Frustration erfahren. Fasten geht nur mit der Motivation des Loslassens, weshalb ich auch manche Fastenzeiten verkürze oder früher abbreche, denn es soll eine angenehme Erfahrung bleiben.
In der Fastenzeit stellen wir Ihnen die Fastentraditionen verschiedener Religionen anhand von Interviews vor.
Diese Interview-Serie entstand in Kooperation mit dem Projekt ComUnitySpirit des Afro-Asiatischen Instituts Graz.
ComUnitySpirit fördert den Dialog zwischen den Religionen und Kulturen im Leben von Graz und über die Stadtgrenzen hinaus. Ein Teil der Interviewpartner:innen engagiert sich auch bei der interreligiösen Dialoggruppe "Tea and Talk". Der spannende Austausch zwischen den Weltreligionen bei einer gemütlichen Tasse Tee findet regelmäßig statt.
Mehr Infos zu den Projekten sowie alle Interviews finden Sie auf der Website von ComUnitySpirit.
Infos zur Fastenzeit und Ostern, den katholischen Fastenaktionen sowie Veranstaltungshinweise finden Sie in unserem Special.