Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Die großen Fastenzeiten in den orthodoxen Kirchen sind vor Weihnachten und Ostern und vor der Entschlafung Marias im August. Grundsätzlich gelten auch der Mittwoch und Freitag als Fastentage.
Der Bezug auf das richtige Leben, also die Verbindung mit anderen Menschen sowie die eigene Lebensführung und –haltung, sind das wichtigste beim Fasten. Das bedeutet nicht, dass das Fasten etwa von bestimmten Lebensmitteln unwichtig ist. Aber man soll das Fasten nicht nur auf etwas Materielles reduzieren.
Das Konzil der orthodoxen Kirchen im Jahre 2016 nimmt wieder Bezug auf eine Position des Heiligen Basilius: „So reicht es für ein lobenswertes Fasten nicht aus, auf Nahrungsmitteln zu verzichten. Lasst uns viel mehr in einer annehmbaren Weise fasten, die Gott wohlgefällig ist. Wahres Fasten wendet sich gegen das Böse. Es ist die Enthaltsamkeit der Zunge, es bedeutet den Zorn im Zaum zu halten, ist Trennung von Lüsten, übler Nachrede, Lüge und Meineid. Verzicht auf diese Dinge ist das wahre Fasten und wahres Fasten ist gut.“
Das Fasten hat in der orthodoxen Kirche eine zentrale Bedeutung. Mit dem Fasten setzen wir die frühkirchliche Tradition fort. Die gesamtorthodoxde Synode, die im Jahre 2016 auf Kreta stattfand, verfasste dazu auch ein eigenes Dokument über das Fasten, das die spirituelle Bedeutung der Frühkirche wiederaufgenommen und bestätigt hat. Gläubige sollten diese Bedeutung auch wahrnehmen und das Fasten genau einhalten.
Unter bestimmten Umständen hat die gläubige Person natürlich das Recht, gar nicht oder weniger streng zu fasten. Das trifft etwa auf Leute zu, die im Militär oder krank sind, schwere Arbeit leisten oder auch in einem Land leben, in dem die Fastenspeisen nicht leicht zu bekommen sind. Dies geht auf die sogenannte oikonomia, das Prinzip der Toleranz, zurück. Fasten soll nämlich nicht die Gesundheit der Menschen belasten, sondern eine bewusste Übung sein, auf Materielles zu verzichten.
Außerdem haben Studien bereits erwiesen, dass Fasten neben dem spirituellen Aspekt auch für die Gesundheit fördernd ist.
Fasten ist etwas Höchstpersönliches. Es ist ein Zeichen der Frömmigkeit. In den orthodoxen Kirchen wollen wir daher nicht großartig über die eigenen Fastengewohnheiten reden oder gar damit prahlen, dass wir fasten.
Dazu gibt es auch ein gutes Gleichnis: Wenn man in der Fastenzeit zum Essen eingeladen wird und wenn auf dem Tisch keine Fastenspeisen stehen, sagt man den Gastgebenden nicht, dass man fastet. Man isst was auf den Tisch kommt und zurück im Kloster fastet man dann „doppelt“ so streng.
In der Fastenzeit stellen wir Ihnen die Fastentraditionen verschiedener Religionen anhand von Interviews vor.
Diese Interview-Serie entstand in Kooperation mit dem Projekt ComUnitySpirit des Afro-Asiatischen Instituts Graz.
ComUnitySpirit fördert den Dialog zwischen den Religionen und Kulturen im Leben von Graz und über die Stadtgrenzen hinaus. Ein Teil der Interviewpartner:innen engagiert sich auch bei der interreligiösen Dialoggruppe "Tea and Talk". Der spannende Austausch zwischen den Weltreligionen bei einer gemütlichen Tasse Tee findet regelmäßig statt.
Mehr Infos zu den Projekten sowie alle Interviews finden Sie auf der Website von ComUnitySpirit.
Infos zur Fastenzeit und Ostern, den katholischen Fastenaktionen sowie Veranstaltungshinweise finden Sie in unserem Special.