Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Das momentane Weltgeschehen erfordert ein großes Maß an Gelassenheit, guten Nerven und Zuversicht, doch nicht jede:r hat die nötigen Ressourcen, um der geballten Menge an negativen Einflüssen zu entkommen.
Anlässlich des Weltsuizidpräventionstages am 10. September informiert die österreichische Telefonseelsorge über ihre Arbeit im Bereich der Suizidprävention.
Um ein klareres Bild zu schaffen, hier ein paar Zahlen: Jährlich sterben in Österreich mehr als 1.000 Menschen durch Suizid, „das sind drei Mal mehr Tote als im Straßenverkehr“, zeigt sich Daniela Bauer, Leiterin der Telefonseelsorge Graz, betroffen. Bei 14- bis 20-jährigen ist Suizid die zweithäufigste Todesursache, während Suizid bei 25- bis 29-jährigen gar die häufigste ist. Doch auch die Zahl der Alterssuizide steigt, da sich Menschen im Alter immer einsamer und weniger gebraucht fühlen. Dass die Suizidrate in städtischen Regionen im Vergleich zu ländlichen zurückgegangen ist, liegt an der engmaschigeren Versorgung mit Hilfseinrichtungen, vermutet Bauer. Sie betont, dass es am Land umso wichtiger ist, sich an Hausärzt:innen oder vertraute Menschen zu wenden.
Über Suizidalität wird ungern gesprochen, Betroffene schämen sich, wollen niemanden belasten und fühlen sich unverstanden. Das persönliche Umfeld befürchtet etwas Falsches zu sagen, was meistens dazu führt, dass auch hier geschwiegen wird. Und dennoch leben mitten unter uns Menschen, die darüber nachdenken, ihrem Leben selbst ein Ende zu setzen.
Genau hier kommt die Telefonseelsorge ins Spiel, denn darüber zu sprechen ist enorm wichtig. „Nachzufragen, ob jemand an Suizid denkt, bringt niemanden auf die Idee sich das Leben zu nehmen – im Gegenteil! Ein behutsames Ansprechen kann Menschen sogar entlasten“, so Daniela Bauer. Sie bestärkt Menschen darin sich konkret Hilfe zu holen, denn es ist ein Zeichen von Stärke, Hilfe zu erfragen und diese in weiterer Folge auch anzunehmen.
Der Träger der steirischen Telefonseelsorge ist die Katholische Kirche. Allein in der Steiermark konnten die rund 90 Mitarbeiter:innen in über 16.000 Gesprächen Menschen beistehen, sie ermutigen und in Krisen und ihnen in schwierigen Lebenssituationen beistehen.
Die Telefonseelsorge ist unter der Nummer 142 rund um die Uhr aus ganz Österreich kostenlos, ohne Vorwahl erreichbar – ebenso die Mail- und Chatberatung, welche täglich ab 16:00 Uhr unter www.onlineberatung-telefonseelsorge.at erreichbar ist.
„Dennoch braucht es die Achtsamkeit von uns Mitmenschen, dass wir auf jene zugehen, denen es nicht gut geht“, bekräftigt Daniela Bauer.
Denn Reden hilft. Und Schreiben auch.
Erreichbarkeit,
Vertraulichkeit,
Gebührenfreiheit,
Offenheit.
Auf diesen 4 Grundsätzen basiert die Arbeit der Telefonseelsorge. Neben den vier Grundsätzen, bilden die Leitlinien der einzelnen Stellen, sowie die Ethik-Charta und Richtlinien des Internationalen Verbandes der telefonischen Notdiensteinrichtungen (IFOTES) die Grundlage für die Arbeit der TelefonSeelsorge.
Etwa 100 ehrenamtliche Mitarbeiter:innen, unterstützt von hauptamtlichen Personen (eine ganztägig, zwei halbtägig, drei nur stundenweise), bewältigen derzeit den Dienst in der Grazer Telefonseelsorge rund um die Uhr. Der Dienst der Ehrenamtlichen beträgt durchschnittlich 12 Stunden im Monat. Dazu kommt noch monatlich die Gruppensupervision durch externe Supervisor:innen.
Weitere Informationen zur steirischen Telefonseelsorge finden Sie hier.