Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Es gibt viele Möglichkeiten, sich in der Kirche zu engagieren! Mehr Infos
Schulen, Kindergärten, Bildungshäuser und vieles mehr: Kirche ist ein wesentlicher Bildungsanbieter. mehr Infos
Seit stolzen 100 Jahren tragen Darstellerinnen und Darsteller in St. Georgen ob Murau die Passion Christ auf die Bühne. Die Passionspiele feiern aber nicht nur Jubiläum, sondern auch Premiere: Mit Zoe Hauer führt zum ersten Mal eine Frau bei den Spielen Regie.
Zoe Hauer, selbst seit ihrer Jugend an den Spielen beteiligt, hat den Traditionsstoff noch einmal bearbeitet: Sie setzt unter anderem die allegorischen Figuren der sieben Todsünden ein, eine Hommage an die Blütezeit des historischen Volksschauspiels. Nachdem die Passion 2017 noch in der Kreischberghalle zu sehen war, wandert sie zudem nun wieder an ihren angestammten Platz vor der Pfarrkirche St. Georgen zurück. Damit wolle man eine Brücke zwischen Tradition und Innovation schlagen, betonten die Verantwortlichen.
Hauer stammt aus St. Georgen, studierte in Wien Theater-, Film- und Medienwissenschaft und hat bereits an Produktionen im Theater an der Josefstadt, im Dschungel Wien, im "teatro" in Mödling oder auch bei der Lungauer Kulturvereinigung mitgewirkt. Als Zuschauerin bei den Passionsspielen 2005 wuchs der Wunsch, selbst einmal dabei zu sein. Seither stand sie jedes Mal in unterschiedlichen Rollen auf der Bühne, jetzt führt sie Regie.
"Vor allem als junge Frau stößt es einem manchmal sauer auf, dass im klassischen Passionsspiel Frauenfiguren eher hintangestellt werden", so Hauer. Dieses Jahr sollen sie darum sichtbarer gemacht werden. So ist etwa im Lukasevangelium nachzulesen, dass sich im Gefolge Jesu Christi auch viele Frauen befunden haben, das wollte sie aufgreifen. Um mehr "Frauenpower" in die Passion zu bringen, stehen Christus zudem mit den von Frauen dargestellten sieben Todsünden außerdem ganz spezielle Antagonistinnen gegenüber.
Die diesjährigen Passionsspiele markierten einen "Meilenstein in der Geschichte" der Spiele, so die Organisatoren. 1922 wurden die Spiele bereits einmal wiederbelebt, nachdem es sie vermutlich seit den 1880er-Jahren nicht mehr gegeben hatte. Durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs kam die Tradition erneut zum Erliegen. In den 1990er-Jahren wurden die Passionsspiele vom örtlichen Theaterverein wiederentdeckt und wiederbelebt. Seit 1998 wird die Passion Christi in mehrjährigen Abständen inszeniert und hat sich inzwischen als erfolgreiche Kulturveranstaltung in der Region etabliert.
Quelle: kathpress/Redaktion
Samstag, 13. August 2022
18 Uhr
Sonntag, 14. August 2022
15 Uhr
Montag, 15. August 2022
15 Uhr
In der Zeit zwischen 1922 und 1936 wurden regelmäßig Passionsspiele in St. Georgen aufgeführt, wobei eine Aufführung fünf bis sechs Stunden dauerte. Danach stoppten die Aufführungen für einige Jahre. 1953 wurde der Theaterverein gegründet, dessen Zweck die Aufführung von guten Volksstücken und Laienspielen war.
In den 1990er Jahren nahmen sich die Verantwortlichen des Theatervereins vor, wieder an die Tradition der Passionsspiele anzuknüpfen. Das historische Schriftstück wurde transkribiert und unter Mithilfe von Vinzenz Wechtitsch (Diözese Graz-Seckau) zeitgemäß überarbeitet.
1998 wurden die ersten Passionsspiele dieser neuen Ära aufgeführt. Rund 200 einheimische Laiendarsteller waren dabei im Einsatz, im Vorfeld arbeiteten zahlreiche Mitwirkende an Musik, Kostümen, Bühnenbild usw. Dem großen Engagement aller Beteiligten ist es zu verdanken, dass die Passionsspiele erfolgreich durchgeführt werden konnten. Damit wurde eine neue Tradition begründet, bereits viermal wurden die Passionsspiele seither aufgeführt.