Es gibt viele Möglichkeiten, sich in der Kirche zu engagieren! Mehr Infos
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Der Fachkräftemangel ist seit rund fünf Jahren spürbar; insbesondere im letzten Jahr hat sich die Situation massiv verschärft. Bereits im Herbst 2021 konnten zahlreiche Stellen nicht mehr besetzt werden und mussten teamintern vertreten werden.
Die tägliche Mehrarbeit führte zu chronischer Erschöpfung, Überbelastung, Burnout, Landzeitkrankenständen und/oder Flucht aus dem Job. „Viele gehen nicht, weil sie nicht mehr wollen – sie gehen, weil sie nicht mehr können.“
Während in den letzten Jahren eher der Mangel an Elementarpädagog:innen im Vordergrund stand, bleiben mittlerweile auch viele Kinderbetreuer:innen-Stellen unbesetzt. Somit sind mittlerweile beide Berufsgruppen der Elementarpädagogik akut betroffen.
Die Situation in der Stadt Graz ist aktuell prekärer als in den restlichen steirischen Bezirken. Die Personalsuche am Land ist insgesamt noch einfacher, vor allem auch schneller und effizienter. Allerdings spitzt sich die Lage auch in den Bezirken immer weiter zu; nächster Brennpunkt wird voraussichtlich der Bezirk Graz-Umgebung sein.
„Der österreichweite Personalmangel in der Kinderbetreuung hat nun auch die Steiermark, stärker als noch vor einigen Monaten gedacht, erfasst. Die Auswirkungen der Covid-Pandemie sowie die allgemeine Entwicklung der Arbeitswelt haben die Situation hier noch einmal verschärft. Mit dem heurigen Herbst werden deshalb erstmals auch Auswirkungen für die Eltern spürbar werden. Die Situation ist mehr als angespannt, aber noch gibt es die Möglichkeit mit Maßnahmen gegenzusteuern und weitergehende Auswirkungen zu verhindern.
Was aber klar ist: Es ist keine Zeit mehr zu verlieren. Kurzfristig braucht die Weiterführung der Dispens-Regelung und Ausbildungen für zusätzliche Kinderbetreuer:innen. Mittelfristig ist die Umsetzung des großen Maßnahmenpakets, das breit erarbeitet wurde und im Februar-Gemeinderat einstimmig beschlossen wurde, unumgänglich. Es braucht den breiten Schulterschluss und den Willen aller hier jetzt aktiv gegenzusteuern, mit einem massiven Ausbau der Ausbildungsplätze, Verbesserung der Rahmenbedingungen (Überschneidungszeiten, Entlohnung, etc.) sowie einer Digitalisierungsoffensive für Verwaltungsvereinfachung", so Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner, Stadt Graz.
Mit Stand Juli 2022 hat der Personalmangel ein untragbares Ausmaß erreicht. Die Summe der offenen Stellen und die Prognosen für den Herbst waren schlussendlich DIE Entscheidungsgrundlage für den gemeinsamen, trägerübergreifenden Elternbrief. Es ist uns wichtig, über die aktuelle Situation zu informieren und Eltern auf mögliche Konsequenzen vorzubereiten.
Konkret heißt das: Wenn sich die aktuelle Personalsituation nicht rapide verbessert, stehen wir am 12. September 2022 vor einem riesengroßen gesellschaftlichen Problem. Öffnungszeiten werden gekürzt, Gruppen werden von Ganztag auf Halbtag reduziert oder sogar geschlossen. Dies bedeutet einen großen Einschnitt in die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Die Summe der offenen Stellen und die Prognosen für den Herbst waren schlussendlich DIE Entscheidungsgrundlage für den gemeinsamen Elternbrief (zum Download in der Sidebar) der Trägerorganisationen GIP, Diözese Graz-Seckau, Rettet das Kind und WIKI.
Leider bleiben auch Kinderbetreuungseinrichtungen der Diözese Graz-Seckau nicht von den momentanen Entwicklungen verschont.
"Wir fordern alle Politiker:innen auf, die Krippe und den Kindergarten endlich aufzuwerten und die notwendigen gesetzlichen Rahmenbedingungen zu ermöglichen sowie die nötigen personellen und finanziellen Ressourcen für ALLE Kinder zur Verfügung zu stellen", so Dr.in Alexandra Strohmeier-Wieser, Leitung Referat für Elementarpädagogik Diözese Graz-Seckau.
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