Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Ein Blackout – also ein überregionaler, längerfristiger Stromausfall verbunden mit dem Wegfall der wichtigsten Infrastruktur – ist ein Szenario, das nach Meinung vieler Expert:innen leider nicht auszuschließen ist. Einig ist man sich auch darin, dass solche Notsituationen wohl nur dann zu bewältigen sind, wenn sich alle darauf vorbereiten. Doch selbst dann gibt es viele Situationen, bei denen Unterstützung dringend benötigt wird. Man denke nur an einen medizinischen Notfall, für den Rettung und ärztliche Hilfe dringend benötigt werden – doch wie verständigt man diese, wenn die gewohnten Kommunikationsmittel, wie Telefon und Internet, komplett ausgefallen sind?
Genau hier setzt das Projekt von Stadt Graz und Diözese Graz-Seckau an: In zu Fuß erreichbarer Entfernung werden sechs Kirchen und fünf städtische Standorte im Falle eines Blackouts zu notstromversorgten Leuchttürmen (alle Adressen siehe Info-Box). Diese dienen als Kommunikationsdrehscheiben für die Bevölkerung. Speziell ausgebildete Ehrenamtliche der Pfarren und Mitarbeitende der Stadt Graz betreuen diese Standorte rund um die Uhr. Mittels Funk-Verbindung sind die Leuchttürme mit dem Krisenstab der Stadt Graz und dem Krisenstab der Diözese Graz-Seckau verbunden – und damit mit allen Einsatzorganisationen und Behörden. Neben aktuellen Auskünften zur allgemeinen Lage können somit auch medizinische Notfallversorgung, psychosoziale Akuthilfe und seelsorgliche Unterstützung angefordert und gewährleistet werden.
Das gemeinsame Projekt der Stadt Graz und der Diözese Graz-Seckau nahm bereits 2015 seinen Anfang. Am Rande einer Veranstaltung witzelten der damalige Sicherheitsmanager der Stadt Graz, Wolfgang Hübel, und die Krisenmanagerin der Diözese Graz-Seckau, Elisabeth Lienhart, darüber, dass die katholische Kirche im Blackout-Fall über genügend Kerzen zur Beleuchtung verfüge und die Stadt mitversorgen könne.
Diese scherzhafte Randbemerkung traf einen Nerv und führte zur neuerlichen engen Zusammenarbeit zwischen der Katholischen Kirche Steiermark und der Stadt Graz. Bereits bei der Bewältigung der Amokfahrt 2015 oder im Rahmen der COVID-19-Pandemie hat sich diese bewährt.
„Die Katholische Kirche Steiermark wird als Ressource und Partnerin verstanden. Dank der guten Zusammenarbeit können wir ein zukunftsweisendes Projekt für die Menschen in Graz auf die Beine stellen, das als Vorbild für andere Gemeinden dienen kann“, so Elisabeth Lienhart, Krisenmanagerin Diözese Graz-Seckau.
„Nicht nur bei der Covid-Pandemie haben wir gesehen, dass die öffentliche Hand jede Krise viel besser bewältigen kann, wenn zivilgesellschaftliche Kräfte mitwirken. Die Kirche war und ist dabei aus einer langen Tradition heraus eine wichtige sowie verlässliche Partnerin. Wenn wir weiterhin in schwierigen Zeiten zusammenhalten, wird es uns gelingen, auch zukünftige Herausforderungen gemeinsam gut zu bewältigen“, betont die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr.
Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl ergänzt: „Der Beistand in der Not ist eine der kirchlichen Kernaufgaben. Deshalb möchte die Diözese Graz-Seckau die Blackout-Maßnahmen unterstützen und für die Menschen, die rund um diese Leuchttürme wohnen, auch im Krisenfall eine sichere und verlässliche Anlaufstelle sein.“
Finanziert wird dieses Projekt gemeinsam. Die Grundausstattung kommt von der Stadt Graz, der weitere Betrieb der kirchlichen Leuchttürme wird weitgehend von der Diözese Graz-Seckau getragen.
Was die Leuchttürme nicht leisten können, ist die Sicherung der Versorgung der Bevölkerung mit notwendigen Lebensmitteln. Darum ist die eigenständige Vorsorge jeder und jedes Einzelnen – ganz im Sinne des Zivilschutz-Gedankens – zentral. Unter graz.at/sorgtvor und zivilschutz.steiermark.at/blackout finden Sie nähere Informationen zum krisensicheren Haushalt.
Um für eine entsprechende Bewusstseinsbildung zu sorgen, werden in verschiedenen Pfarren und Einrichtungen Vorträge des Zivilschutzverbands und der Diözese Graz-Seckau zum Thema Blackout angeboten.
Um die Grazer Bevölkerung möglichst gut in ihren Anliegen, Nöten und Problemen im Falle eines Blackouts unterstützen zu können, wird durch die Diözesansportgemeinschaft das „Team Blackout Cycling“ installiert. Mit Hilfe des Rades wird diese Gruppe verschiedenste Aufgaben im Grazer Stadtgebiet übernehmen. Sie wollen im Blackout-Fall radelnd helfen? Dann melden Sie sich gerne unter dsg.at/boc an.
Als Blackout wird ein überregionaler, über 12 Stunden andauernder Strom-und Infrastrukturausfall bezeichnet.