Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Klimawandel, Fridays for future, Laudato si (Umweltenzyklika von Papst Franziskus) – viele Worte und Initiativen verweisen auf ein Faktum: Dass es um unsere Schöpfung nicht gut bestellt ist. Mancherorts ist das eindeutig sichtbar, in Österreich leben wir diesbezüglich fast durchwegs auf einer Insel der Seligen. Doch auch bei uns gibt es motivierte Initiativen – wie den Umweltpreis der Diözese Graz-Seckau. 2021 wurden 14 Projekte ausgezeichnet und vier Hauptpreise vergeben, denen das Bemühen gemeinsam ist, den Alltag in Pfarren besonders schöpfungsfreundlich zu gestalten.
Ein Hauptpreis ging an die Pfarre Gratkorn – für ein schöpfungsfreundliches Gesamtpaket. Dort gibt es einen Gemeinschaftsgarten, der von vielen gehegt und genutzt wird. Die Pfarrküche und ein Besprechungsraum wurden mit gebrauchten Möbeln erneuert. Der Nikolaus ist mit dem Fahrrad unterwegs und bei Veranstaltungen setzt man auf „biofaire“ Verpflegung sowie recyclebare und ökologische hergestellte Verpackungen. Mehr ließe sich noch aufzählen.
Auch der Seelsorgeraum Vorau wurde mit einem Hauptpreis belohnt. Dort wurde die Schöpfungsverantwortung in den Pastoralplan aufgenommen mit dem Ziel, in den 13 Pfarren des Seelsorgeraumes die ökologische Verantwortung zu transformieren – vom Müssen hin zum Wollen. Unterstützt wird das durch stromlose Messen, große, grüne Schöpfungsfahnen, Schöpfungs-Gottesdienste und mehr.
Der dritte Hauptpreis ging an die Pfarre Graz St. Peter für das Projekt „Mobiler Ostermarkt“, das der Corona-Pandemie zu verdanken ist. 800 Stück Germgebäck, Palmbüschel, Nudeln und Gebasteltes produzieren und verkaufen Ehrenamtliche jedes Jahr, um mit dem Erlös die Pfarrcaritas zu unterstützen. Weil das wegen der Lockdowns nicht möglich war, wurde aus dem Vor-Ort-Verkauf ein Zustellservice mit Fahrrad und Anhänger. Mit Werbung via Social Media erreichte man sogar neue Zielgruppen.
Den Energie-Sonderpreis gab es schließlich für die Leobener Pfarre St. Xaver. Die Pfarrbeleuchtung wurde komplett auf LED umgerüstet, eine Photovoltaik-Anlage samt Energiespeicher deckt fast den ganzen Strombedarf von Pfarre und Kirche ab; inklusive E-Auto des Pfarrers und zweier weiterer E-Fahrzeuge für den Seelsorgeraum. Mit Blumenwiese, essbarem Blumenschmuck, Gartenteich und Vogeltränke ist die Pfarre eine grüne Oase in der Stadt.
Bei der Preisverleihung am Abend des 27. April 2022 in der Grazer Pfarre St. Veit gab es viel Lob für das schöpfungsfreundliche Engagement. „Die Fülle an Ideen und der große Fleiß machen freudig und dankbar“, so Hemma Opis-Pieber, die Umweltbeauftragte der Diözese Graz Seckau. Bischof Wilhelm verwies auf den heiligen Franziskus, laut dem die Schöpfung Schönheit bringe, uns ernähre, ja uns von Gott gegeben wurde. „Die Kirche und unsere Gesellschaft haben durch diesen Einsatz jedenfalls profitiert. Dafür danke ich Ihnen herzlich“, so der steirische Diözesanbischof.
Der vom Arbeitskreis Nachhaltigkeit der Katholischen Aktion Steiermark ins Leben gerufene Preis wird seit 2008 für besonders schöpfungsfreundliche Projekte in der Katholischen Kirche Steiermark vergeben. Seit 2018 gibt es ein Handbuch „Pro Schöpfung“ für eine schöpfungsfreundliche Pfarre.
Die weiteren Ausgezeichneten: Die Pfarren Eggersdorf, Dechantskirchen, Semriach, Groß St. Florian, Graz-Gösting, Graz-Karlau, Schladming/Haus, Graz St. Andrä sowie die Grazer Stadtkirche und der Pfarrverband Gleisdorf-Hartmannsdorf-Sinabelkirchen. Eine Übersicht über alle Projekte des Jahres 2021 gibt es in der Broschüre zum Diözesanen Umweltpreis 2021 (pdf anbei).