Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Mit Fragen, die heute brennender denn je sind, beschäftigt sich die Militärseelsorge; etwa im Umgang mit dem humanitären Völkerrecht und mit Gewalt. „Was heißt legitime Verteidigung, was heißt legitime Tötung und wie gehen wir damit um?“, nennt Harald Tripp, Generalvikar der Militärdiözese Österreich einige Fragen. Die Militärseelsorger begleiten SoldatInnen auch bei ethischen und existenziellen Fragen, die sich zum Beispiel stellen, wenn diese lange im Auslandseinsatz aktiv sind.
Die evangelische Pfarrerin Christine Ostrick ist Seelsorgerin in der größten Haftanstalt Deutschlands – jener in Berlin-Tegel mit 800 Insassen. Dort wo die Behörde Straftäter sieht, sieht sie geliebte Kinder Gottes und versucht, durch einen respektvollen Umgang einen positiven Blick zu bewahren und hilfreich zu sein, ohne jemanden auszuschließen oder sich mit jemandem zu verbrüdern. „Bei uns können diese Menschen so sein, wie sie sind und müssen nicht eine vermeintliche Stärke zur Schau stellen, wie das im Gefängnis üblich ist“, sagt sie, die im Lauf ihrer Arbeit schon viele Insassen getauft hat.
Auf den ersten Blick leichter haben es die SeelsorgerInnen im Krankenhaus; auf den zweiten freilich nicht mehr. „Bei uns geht es oft um die Grenzen des Lebens; um Therapieänderungen, um Therapieabbrüche, um vorgeburtliche Sterbefälle“, so Detlev Schwarz, Koordinator der Krankenhausseelsorger der Erzdiözese Salzburg. Waren die Krankenhausseelsorger früher noch für den sakramentalen Dienst zuständig wie die Taufe, Beichte, Krankensalbung oder das „Viaticum“, die letzte Kommunion, so sei man heute Beraterin und Gesprächspartner. Einen Bedarf sieht Schwarz bei allen Menschen: „Spiritualität macht das Menschsein aus – wir sind alle irgendwie spirituell und auf der Suche.“
Der Hochschulseelsorger und Dominikanerpater Max Cappabianca verweist auf drei Grundlagen, die allen Bereichen der kategorialen Seelsorge gemein sind: Die Persönlichkeit der SeelsorgerInnen, die Präsenz bei den Menschen und die gute Beziehung zu ihnen. Damit stehe und falle die gelungene Seelsorge. Wenn diese gelinge, dann komme es zum Kollateralnutzen für die Gesellschaft, denn die Betreuten sind zufriedener, zuversichtlicher, werden schneller gesund und fühlen sich wohler. Viele mögliche Probleme bleiben dann außen vor.
Der steirische Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl nutzte die Gelegenheit, um den kategorialen SeelsorgerInnen für ihr Engagement zu danken. Er verwies auf die besonderen Leistungen angesichts der Krisen der letzten Jahre – Corona, Krieg in der Ukraine, Teuerung, Migration und Flucht –, in denen der Ausnahmezustand zum Normalzustand wurde.
Seggauer Gespräche
Die Seggauer Gespräche sind ein wissenschaftliches Tagungsformat der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Graz und der Diözese Graz Seckau. Bei den Tagungen geht es um verschiedene Schwerpunkte theologischer/spiritueller Betätigung. Die 8. Seggauer Gespräche fanden am 21. und 22. April in Seggau statt.