Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Fasten ist in – und es geht wieder los: Am Aschermittwoch beginnt die 40tägige, christliche Fastenzeit, die Vorbereitungszeit auf Ostern. „Christinnen und Christen lassen in dieser Zeit nicht nur Kilos purzeln. Heute nützen viele die Fastenzeit als Chance, nach dem Wesentlichen in ihrem Leben zu suchen, indem sie auf bestimmte Speisen oder Angewohnheiten verzichten“, weiß Marlies Prettenthaler-Heckel, Referentin für Verkündigung und Glaube in der Diözese Graz-Seckau. Durch Fasten im körperlichen und im übertragenen Sinn werden Kräfte und Zeiten frei, die der Neuorientierung, der Sinnsuche, dem Gebet, der Meditation und Auszeiten in Stille dienen. „Die österliche Bußzeit lädt ein zu einer Umkehr des Denkens, was mit dem griechischen Wort μετάνοια (metánoia) gemeint ist“, so die Expertin.
Mit dem Verbrennen alter Palmzweige, dem Weihen der Asche und dem Bezeichnen der Stirn mit dem Aschekreuz am Aschermittwoch beginnt auch die Zeit besonderer Rituale und Osterbräuche. Mit den Worten: „Kehrt um und glaubt an das Evangelium“ oder „Bedenke, o Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“ gedenken Christinnen und Christen, dass sie sterbliche Geschöpfe sind, die mit Jesus Christus nach dem irdischen Tod bei Gott ewiges Leben erwartet. An unzähligen Orten wird am Aschermittwoch in der katholischen Kirche in einer Eucharistiefeier von Priestern oder in einer Wortgottesfeier von dazu gesendeten Frauen und Männern das Aschenkreuz gespendet. Aufgrund von Corona wird es jeweils aufs Haupt gestreut und nicht auf die Stirn gezeichnet. Wie schon seit Dezember sind alle Mitfeiernden bei Aschermittwoch-Gottesdiensten willkommen. Es gibt keine G-Vorgaben, einzig eine FFP2-Maske muss getragen und ein Meter Abstand zueinander eingehalten werden.
Sich mit Asche zu bestreuen und ein Bußgewand anzuziehen, sind uralte Rituale, um Buße zu tun, aber auch Zeichen der Trauer. So stammt das Sprichwort „in Sack und Asche gehen“ aus dem Alten Testament. Seit der Spätantike mussten im Christentum Menschen, denen eine Kirchenbuße auferlegt wurde, am Anfang der Fastenzeit ein Bußgewand anziehen, und sie wurden mit Asche bestreut. Nach der Bußzeit wurden sie am Gründonnerstag wieder zum Empfang der Kommunion zugelassen. Dieser Brauch ging Ende des 10. Jahrhunderts verloren. Geblieben ist die Aschenbestreuung aller Gläubigen, die zunächst von einzelnen aus Solidarität mit den Büßern auf sich genommen wurde.
Die christlichen Kirchen starten in der Fasten- bzw. Passionszeit jedes Jahr groß angelegte Solidaritätsaktionen, rufen zu Fleischfasten, Autofasten, zur Klima-Challenge, zum Familienfasttag und zur evangelischen Aktion „Sieben Wochen ohne“ auf. „Was der Frühjahrsputz für den Haushalt ist, ist die Fastenzeit für die menschliche Seele: aufräumen, ausmisten, neu einrichten, aufleben“, sagt Marlies Prettenthaler-Heckel.
Papst Franziskus hat anlässlich des Kriegsgeschehens in der Ukraine für den Aschermittwoch zu einem weltweiten Fasten für den Frieden aufgerufen.
Für alle Menschen mit wenig Zeit und jene, die keinen Gottesdienst besuchen können oder wollen, bietet die Katholische Hochschulgemeinde ein „Aschenkreuz to go“ an. Zwischen 8.30 und 19 Uhr wird in der Leechkirche von PastoralreferentInnen das Aschenkreuz mit kleinem Ritus gespendet.
Zu Beginn der Fastenzeit wird in der Grazer St. Andräkirche zum traditionellen Kunst-Aschermittwoch einladen. Am Mittwoch, den 2. März feiern wir um 19 Uhr die Aschermittwochsliturgie mit Aschenkreuzauflegung. Der Künstler Manfred Erjautz reagiert mit einer Fastenzeit-Installation auf den Kirchenraum, Kultum-Kurator Christoph Renhart hat für die Feier ein Programm mit neuer Musik zusammengestellt: Daniela Hölbling spielt Werke von Kaija Saariaho, Tomasz Skweres und Klaus Dorfegger für Solovioline.
Die Schau „Die andere Maria. Ein Zeichenspiel zu Stigmata in vier Akten“ des Zürcher Künstlers Till Velten ist der Beitrag des KULTUM in Graz für die diesjährige "Kunst zu Aschermittwoch" am 2. März: Um 17 Uhr führt KULTUM-Leiter Johannes Rauchenberger mit Till Velten durch die vielschichtige und sensibel präsentierte Schau, die u.a. die christliche Passionsfrömmigkeit künstlerisch beleuchtet und befragt.
Die Fastenzeit (katholisch) oder Passionszeit (evangelisch) umfasst sechs Wochen von Aschermittwoch bis zum Gründonnerstag. Die Sonntage sind von Fasten ausgenommen. An den fünf Fastensonntagen werden in den Kirchen biblische Texte ausgelegt zu den Themen Vergebung, Barmherzigkeit Gottes, Umkehr und Hinkehr zu Gott. Der biblische Jesus hat selber 40 Tage in der Wüste gefastet und gebetet (so steht es im Matthäusevangelium, Kapitel 4,2ff) und hat in dieser Zeit den Versuchungen des Bösen wiederstanden; der Teufel lockte vergeblich mit Macht und Reichtum. In der katholischen Kirche sind der Aschermittwoch und der Karfreitag strenge Fasttage.
Fastenaktionen der Katholischen Kirche Steiermark
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