Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Papst Franziskus hat zuletzt fast täglich auf die verzweifelte Notlage von Flüchtlingen und Migranten aufmerksam gemacht. Unmittelbar vor seiner Pastoralreise „für Geschwisterlichkeit und Integration“ nach Zypern und Griechenland prangerte er mehrmals das brutale Sterben auch an den Grenzen Europas, etwa im Ärmelkanal, im Mittelmeer und an der belarussischen Grenze an. Und er beklagte das Schicksal jener Flüchtlinge, die Menschenhändlern ausgeliefert sind.
„Dass diese eindringlichen Solidaritätsappelle des Papstes auch in Österreich gehört und verstanden werden, ist längst nicht mehr ausgemacht“, bedauert Erich Hohl, Integrationsbeauftragter der Diözese Graz-Seckau, „allein wenn wir auf die seit mehr als einem Jahr kaum verbesserte Lage von Geflüchteten jeden Alters auf griechischen Inseln schauen, merken wir, dass weder die Hilfe vor Ort noch die Aufnahme und Verteilung von anerkannten Flüchtlingen innerhalb von Europa zufriedenstellend funktionieren“.
Der Integrationsbeauftragte verweist auf Weihnachten: In der vorweihnachtlichen Adventzeit kennen wir in Österreich den traditionellen Brauch der Herbergssuche. Im Corona-Lockdown wird heuer diese besinnliche Begegnung von Haus zu Haus nicht gut möglich sein. „Als Alternative sollte sich Österreich aufraffen, eine Herbergssuche unserer Tage in einer Art Weihnachtsamnestie für anerkannte Flüchtlinge aufleben zu lassen“, so Erich Hohl. Die Bundesregierung solle sich einen Ruck geben, ihre bisherige ablehnende Haltung aufgeben und Kinder mit Familien, die als anerkannte Flüchtlinge mit wenig Perspektiven an den Grenzen Europa feststecken, in Österreich aufnehmen. Dabei könne die Bundesregierung beim - auch in Österreich in der Vergangenheit schon gut bewährten und erfolgreichen - UNO-Resettlementprogramm anknüpfen und bei der Integration getrost auf die verlässliche Mithilfe von Kirchen, Zivilgesellschaft und auch von politischen Akteuren vertrauen.
„Österreich kann nicht alles Leid der Welt schultern, aber mithelfen, dass weniger Flüchtlinge ihr Leben verlieren und manche Menschen in düsterer Zeit Lichtperspektiven erfahren und Hoffnung auf eine gute Zukunft haben dürfen“, so Erich Hohl.