Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Es gibt viele Möglichkeiten, sich in der Kirche zu engagieren! Mehr Infos
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Was und wen braucht es eigentlich, damit die Arbeit von Ehrenamtlichen vor Ort gut funktioniert und alle Beteiligten zufrieden sind? Wir haben mit Menschen gesprochen, die sich das Thema Freiwilligenkoordination zu Herzen nehmen und von ihrer Arbeit berichten. Dieses Mal: Heimo Kaindl und Gertraud Schaller-Pressler von KUNSTWERKKIRCHE.
Liebe Gertraud, lieber Heimo, ihr habt 2008 den bis heute erfolgreichen Kirchenführungslehrgang KUNSTWERKKIRCHE ins Leben gerufen. Eine Besonderheit dabei ist, dass alle bisherigen Absolvent:innen eine große “Familie” bilden, die sich jährlich trifft. Was ist euch bei dieser weiterführenden Begleitung besonders wichtig?
Der Kurs KunstWerkKirche bietet eine fundierte Basisausbildung von Kunst- und Liturgiegeschichte bis zu Führungstechnik und Öffentlichkeitsarbeit. Der jährlich stattfindende gesamtsteirische Kirchenführertag dient zwei wesentlichen Anliegen: der Vertiefung des Wissens und der Stärkung der KWK-Familie. Das heißt, dass wir zum einen auf jeweils aktuelle Themen und Fragestellungen eingehen, Unterstützung geben und Ideen einbringen, die immer wieder neu motivieren. Und zum anderen ein Umfeld schaffen, in dem persönliche Begegnungen und ein herzlicher Austausch der Absolvent:innen möglich ist.
Welche Auswirkung hat eure langjährige Begleitung auf die einzelnen Teilnehmenden wie auch auf die gesamte Gruppe?
Aus unserer Beobachtung heraus sehen sich die KunstWerkKirche-Kirchenführer:innen - durchaus stolz - als Teil der aktuell bereits 246 Menschen umfassenden KWK-Familie. Viele Rückmeldungen aus den Kursen zeigen uns, dass diese ehrenamtlich Engagierten nicht nur die fachliche Ausbildung schätzen, sondern auch die Möglichkeit, Menschen mit gleichen Interessen und ähnlicher Gesinnung kennenzulernen. So sind unter den Kursteilnehmenden vielfach langjährige Freundschaften über die ganze Steiermark hinweg entstanden, die sich am regen Kontakt außerhalb von KWK-Veranstaltungen und in der großen Wiedersehensfreude am steirischen Kirchenführertag zeigen.
Uns war es von Anfang an wichtig, dass sich unsere Kirchenführer:innen nach dem Kurs nicht aus den Augen verlieren, sondern weiterhin verbunden bleiben. Gerne werden übrigens auch die sichtbaren Erkennungszeichen wie etwa das KunstWerkKirche-Schlüsselband getragen. In diesem Zusammenhalt und der starken Identifikation liegt wohl auch das Erfolgsgeheimnis und die Strahlkraft von KunstWerkKirche.
Mit welchen Herausforderungen seid ihr bei KunstWerkKirche aktuell konfrontiert?
Die Bedeutung von KunstWerkKirche-Kirchenführer:innen gewinnt immer mehr an Stellenwert, weil sie zunehmend verlorengehendes Wissen um unsere Kirchen und deren Ausstattung neu und zeitgemäß weitergeben und so einen wertvollen Dienst der Verkündigung des christlichen Glaubens leisten. Dabei zählt es zu den großen Herausforderungen, dieses umfangreiche und kostenlose Angebot verstärkt und zielgruppenorientiert bekanntzumachen, wenngleich uns personelle und budgetäre Ressourcen für den Bereich Werbung nicht zur Verfügung stehen.
Mit Aktionen zum „Tag des Denkmals“, zur „Langen Nacht der Kirchen“ oder unserem „Kirch’n schau’n‘“ machen wir jedoch regelmäßig KunstWerkKirche in der Öffentlichkeit bekannt.
Lustvolle Herausforderungen sind die kniffligen Fachfragen, die alljährlich von den Teilnehmenden beim „Fragen-Wunschkonzert“ am Kirchenführertag gestellt werden.
Und zum Abschluss: Gibt es ein besonders schönes Erlebnis, das euch aus dieser Begleitung in Erinnerung ist?
Was uns besonders positiv überrascht hat, ist, dass es ganze „KWK-Jahrgänge“ gibt, die selbstständig Exkursionstage und Ausflüge organisieren, um noch mehr zu lernen. Und die uns dann dazu einladen. Das heißt, dass sich dieses Engagement verselbständigt und weitere Kreise zieht.
Wir freuen uns auch, wenn wir Rückmeldungen von KWKs selbst oder Reisegruppen bekommen, die begeistert von besonders gelungenen Kirchenführungen erzählen. Schön ist es zu sehen, wie viele Bürgermeister:innen, Pfarrer, Touristiker:innen und andere Personen sich über die Kirchenführer:innen in ihrer Heimat freuen. Und wir möchten keinesfalls die unzähligen besonderen Begegnungen mit den Kursteilnehmer:innen missen, die einander mit liebevoller Aufmerksamkeit begegnen und mit so manchen kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnen.
Ergänzend zur “Theorie” wurde auch jemand aus der Praxis befragt.
Lieber Herr Glössl, Sie sind einer von 246 KunstWerkKirche-Kirchenführer:innen in der Diözese Graz-Seckau. Was schätzen Sie besonders an den weiterführenden, jährlichen Kirchenführertagen?
„Familientreffen, Weiterbildung und Neues Kennenlernen“ – das sind die drei Dinge, weshalb ich noch keinen „KWK-Kirchenführertag“ versäumt habe! Wir KunstWerkKirche-Kirchenführer:innen sind eine große Familie und es ist schön, dass wir einmal im Jahr die Möglichkeit haben, uns zu treffen.
Bei unserer Tätigkeit haben wir es mit verschiedensten Menschen zu tun, und es ist nicht mit Daten und Fakten abgetan. Wir vermitteln auch ein Stück weit unseren Glauben. Fundiertes Hintergrundwissen ist daher ungemein wichtig und ein absolutes Muss! Und dieses Wissen wird bei den jährlichen Treffen Stück für Stück erweitert.
Mein Favorit ist das „Fragen-Wunschkonzert“, denn da werden spezielle Fragen, auf die auch der „Googlehupf“ keine Antwort hat, vom souveränen KWK-Team erläutert und beantwortet.
Da der Kirchenführertag immer in einer anderen Ortschaft stattfindet, ist es eine großartige Möglichkeit, andere Kirchen kennenzulernen, den dort ansässigen Kirchenführer*innen über die Schulter zu schauen und so seinen eigenen Horizont zu erweitern.
Ich möchte diese Kirchenführertage wirklich nicht missen.
Die Interviews führte Barbara Krotil,
Strategische Ehrenamtsentwicklung im
Prozessbereich Innovation & Entwicklung
Viele freiwillig Engagierte bringen umfassende Erfahrungen und hohe fachliche sowie persönliche Kompetenzen ins Engagement mit. Dort, wo aber spezielle Kenntnisse oder Fähigkeiten erforderlich sind, sollen diese auch erworben werden können.Dadurch sichert die Katholische Kirche in der Steiermark differenziertes und qualitätsvolles Handeln.
Vgl. Zukunfstbild der Katholischen Kirche Steiermark.
Mehr zum grundsätzlichen Thema Ehrenamt und freiwilliges Engagement finden Sie hier.