Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Engagement, Beteiligung, Kooordination: wir haben mit Menschen gesprochen, die sich das Thema Freiwilligenkoordination zu Herzen nehmen und von ihrer Arbeit berichten. Den Anfang macht Christine Feiner-Laner vom Haus der Frauen in St. Johann bei Herberstein.
Liebe Christine, du bist seit einigen Jahren als Freiwilligenkoordinatorin im Haus der Frauen tätig. Was hat dich motiviert, Freiwilligenkoordinatorin zu werden?
Bei unserem Innovationsprozess 2017 haben wir gemerkt, dass der Bereich der ehrenamtlich Engagierten sehr unstrukturiert ist. Gleichzeitig legen Ehrenamtliche aber so viel Herzblut in ihre Arbeit – daher haben wir beschlossen, für diesen Bereich Strukturen zu erarbeiten und zum Beispiel eine einheitliche Dankeskultur zu etablieren, um das Engagement entsprechend zu würdigen.
Wie kann ich mir deine Aufgaben als Freiwilligenkoordinatorin vorstellen?
Zu Beginn waren Struktur geben und die Engagement-Bereiche erfassen ein ganz wesentlicher Teil. Das Wissen dazu habe ich mir bei der Ausbildung zur Freiwilligenkoordinatorin geholt und wirklich Schritt für Schritt innerhalb von ca. zwei Jahren aufgebaut.
In unserem Haus gibt es sieben Bereiche mit je bis zu fünf Unterbereichen. Für jeden Bereich gibt es eine Hauptverantwortliche und so etwas wie „Grundregeln“: Wie gestaltet sich der Einstieg, die Fortbildungen, die Dankeskultur und die Verabschiedung. Aber auch: welche Nutzen und Anreize gibt es und wie erfolgt die Begleitung? Außerdem wurden alle Ehrenamtlichen namentlich erfasst - das war wirklich ein schönes Stück Arbeit, das sich aber jetzt bezahlt macht – in Summe engagieren sich immerhin in etwa 200 Menschen in den verschiedensten Bereichen für unser Haus.
Im Laufe der Zeit haben wir außerdem ein gemeinsames Dankesfest für alle Ehrenamtlichen etabliert und einen Weiterbildungsfonds ins Leben gerufen, mit dem wir Fortbildungen der Ehrenamtlichen fördern.
Aktuell sehen meine Hauptaufgaben vor allem so aus, dass ich den gegenseitigen Austausch koordiniere, Ansprechperson für alle bzw. speziell die erste Ansprechperson für Interessierte bin, zusätzliche Benefits für die Ehrenamtlichen überlege und umsetze und natürlich neue Engagierte suche.
Wie unterstützt du die GruppenleiterInnen in ihren Aufgaben und welche sind diese?
Die sind sehr vielfältig! Ich bin bei Erstgesprächen mit Interessierten dabei, stehe jederzeit bei „brenzligen“ Kommunikationssituationen zur Seite, sorge für einen regen Austausch mit allen Bereichsleiterinnen untereinander und informiere über Neuigkeiten. Mit unserem neuen Newsletter möchte ich die Bindung der Ehrenamtlichen ans Haus weiter voranbringen und ich versuche, Interessierten ein Ehrenamt bei uns möglichst schmackhaft zu machen.
Mit welchen Herausforderungen bist du aktuell besonders konfrontiert?
Aufgrund der Corona-Schließungen wurden einige Ehrenamtliche lange nicht gebraucht. Die Frage, die sich jetzt stellt, ist: Sind sie noch verfügbar? Die Kontaktpflege zu Ehrenamtlichen ist ein ganz wichtiges Thema, das wirklich auch Zeit erfordert. Viele Menschen haben sich während dieser besonderen Zeit überlegt, was sie weiterhin machen möchten und wovon sie sich verabschieden. Das Schöne ist: all diejenigen, die wir seit der Öffnung schon gebraucht haben, waren eigentlich sofort wieder da.
Momentan arbeite ich außerdem an der Konzeption unseres neuen Newsletters für Ehren- und Hauptamtliche und ich möchte die Freiwilligen-Arbeit noch bunter, interessanter machen, um neue InteressentInnen zu finden.
Gibt es ein besonders schönes Erlebnis, das dir als Freiwilligenkoordinatorin in Erinnerung ist?
Da fällt mir sofort unser erstes Freiwilligenfest ein: Die Zahl der Menschen zu sehen, wie viele das wirklich sind, obwohl „nur“ ein Drittel unserer Ehrenamtlichen gekommen ist. Dieses Feuer und Engagement zu spüren war besonders schön – es war so eine positive Stimmung im ganzen Haus. Das war für mich gelebte, lebendige Gemeinschaft, die einfach beflügelt! Danach bin ich einige Tage „wie auf Wolken gewandelt“ (lacht).
Ergänzend zur "Theorie" wurde auch jemand aus der Praxis befragt:
Liebe Frau Manuela Harb, Sie sind im Haus der Frauen ehrenamtlich engagiert. Was schätzen Sie daran, dass es im Haus der Frauen Frau Feiner-Laner als Freiwilligenkoordinatorin gibt, besonders?
Ich schätze das Haus der Frauen selbst sehr, weil es ein Rückzugsort für mich ist. Ich werde wertgeschätzt und darf so sein wie ich bin. Es macht mir große Freude mit den Frauen in Gemeinschaft zu reden und zu feiern. Ein großes Plus sind für mich die Austauschtreffen, die Christine immer so liebevoll organisiert. Christine ist ein Schatz für das Haus. Sie nimmt sich immer Zeit für ein Gespräch mit uns.
Die Interviews führte Barbara Krotil,
Strategische Ehrenamtsentwicklung im
Prozessbereich Innovation & Entwicklung
FreiwilligenkoordinatorInnen sind - vom Seelsorgeraumführungsteam beauftragt - als Drehscheibe des Ehrenamtes vor Ort erste Adresse für Engagierte und Interessierte. Die Förderung und Begleitung im Ehrenamt ist ihnen ein Herzensanliegen.
Mehr zum grundsätzlichen Thema Ehrenamt und freiwilliges Engagement finden Sie hier.