Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Die Tiroler Tertiarschwestern haben am Wochenende mit ihrer Plakat-Aktion gegen die jüngste Abschiebung von drei Schülerinnen nach Georgien und Armenien für Aufsehen gesorgt: Gut sichtbar hängt an der Wand des Klosters in Hall in Tirol neben einer stark befahrenen Straße ein Plakat mit einem Satz aus der Rede von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, in der dieser die Abschiebung der Kinder kritisierte: "Ich kann und will nicht glauben, dass wir in einem Land leben, wo dies [Kinder abschieben] wirklich notwendig ist." Nun haben sich zahlreiche weitere Ordensgemeinschaften der Plakat-Aktion angeschlossen.
"Der Satz wurde gewählt, weil nichts Negatives daran ist, keine Verunglimpfung, keine Schuldzuweisungen - nur eine starke Stellungnahme", erklärte Provinzoberin Sr. Gertrud Schernthanner in einer Aussendung der heimischen Ordensgemeinschaften. Alle Schwestern seien mit der Aktion einverstanden gewesen, denn "das erleben wir ja ständig, dass etwa gut integrierte Lehrlinge abgeschoben werden. Oder auch die dringend benötigten Pflegerinnen, die hier eine Ausbildung dazu gemacht haben."
Treibende Kraft hinter dem Plakat war Sr. Notburga Maringele, die sich seit ihrem Ordenseintritt 1980 vehement für jene Menschen einsetzt, die ihren Beistand brauchen - Flüchtlinge, sozial am Rand stehende Menschen, Personen mit geistiger oder körperlicher Beeinträchtigung und aktuell: drei Schülerinnen, die vergangene Woche in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag mitsamt ihren Familienangehörigen nach Georgien und Armenien abgeschoben wurden; trotz lauter Proteste und prominenter Gegenstimmen. Auch Sr. Notburga hatte sich über Facebook für den Verbleib der Mädchen in Österreich stark gemacht.
Und nun hängt das Plakat nicht mehr nur am Kloster der Tertiarschwestern in Hall, sondern an den Wänden zahlreicher weiterer Klöster und Ordenseinrichtungen. Mit dabei sind bereits die Barmherzigen Schwestern der Provinz Graz-Mitteleuropa, die Ordensgemeinschaft der Clarentiner, die Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis, die Congregatio Jesu in St. Pölten, die Franziskanerinnen von Vöcklabruck, die Elisabethinen in Graz, das Haus Sarepta, die Kongregation der Dienerinnen des heiligsten Herzen Jesu, die Schwestern vom Karmel St. Josef und St. Teresa, die Kleinen Schwestern Jesu, die Missionare vom kostbaren Blut, die Missionsschwestern aus Deutschland, die Steyler Missionsschwestern aus Innsbruck und die Benediktinerinnen von der hl. Lioba. Stündlich würden neue Gemeinschaften hinzustoßen, hieß es Dienstagnachmittag seitens der Österreichischen Ordenskonferenz.
"Not sehen und handeln gehört seit jeher zur DNA der Elisabethinen", heißt es in einer Aussendung derselben. Und weiter: "Heute fokussiert sich die Sendung unseres Ordens dies umgreifend besonders auch auf 'die Sorge um alte und sterbende Menschen; um Arme und Obdachlose; die Sorge um ungeborene und geborene Kinder und ihre Eltern; die Aufnahme und Integration von Flüchtlingen aus Ländern mit Krieg und Verfolgung', wie es die Charta der Elisabethinen in Österreich formuliert.
Die jüngsten Abschiebungen von drei Mädchen nach Georgien und Armenien sowie weitere geplante Abschiebungen von Kindern sorgen nach wie vor für Empörung in Zivilgesellschaft und Kirchen und für Appelle an die politisch Verantwortlichen.