Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Es gibt viele Möglichkeiten, sich in der Kirche zu engagieren! Mehr Infos
Schulen, Kindergärten, Bildungshäuser und vieles mehr: Kirche ist ein wesentlicher Bildungsanbieter. mehr Infos
Zeltstädte im Schlamm, nasse Unterkünfte, schlechte Sanitäreinrichtungen – die Situation für Flüchtende an vielen Orten in Europa hat mit Menschenwürde nur mehr wenig zu tun. „So leben zu müssen, können wir uns alle nicht vorstellen“, sagt Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl beim Besuch des Protestcamps für Moria am Grazer Freiheitsplatz. Mit einer kleinen Zeltstadt wollen engagierte GrazerInnen auf die hoffnungslose Lage in Griechenland und auch in Bosnien aufmerksam machen.
„Alle Menschen sind Geschöpfe Gottes haben eine unverletzliche Würde und damit verbunden auch ein Recht auf ein menschenwürdiges Leben; mit der Chance, ihre Fähigkeiten und Talente zu entfalten“, sagt Bischof Wilhelm. Das sei den Flüchtenden genommen. Mitten in Europa treten wir Werte mit Füßen, die unsere Kultur ausmachen. Nun bedürfe es zweierlei: Hilfe vor Ort und Toleranz bei der Aufnahme von Flüchtenden, die bereits Asyl zuerkannt bekommen haben, so der steirische Bischof. In Österreich und in der Diözese Graz-Seckau haben sich viele Menschen, darunter auch verschiedene Institutionen, Gemeinden und Pfarren bereit erklärt, Geflüchtete aufzunehmen, mit Wohnungen zu versorgen und diese – unterstützt von Hilfsorganisationen – zu betreuen. Bischof Wilhelm: „Hierzu wäre am ehesten eine Art "resettlement" sinnvoll, wie es schon vor geraumer Zeit mit Familien aus Syrien in Österreich gelebt wurde.“
„Unabhängig von der Flüchtlings- und Asylpolitik der Bundesregierung wollen wir als Kirchen im ökumenischen Zusammenhalt ein Zeichen setzen und die Erlaubnis bekommen, vor allem unbetreute Kinder und Jugendliche aus den Lagern auf Lesbos bei uns in Österreich über diese kalte und nasse Jahreszeit zu bringen“, sagt der Grazer Stadtpfarrpropst Christian Leibnitz, Vorsitzender des Ökumenischen Forums christlicher Kirchen in der Steiermark. Über alle finanzielle Unterstützung, die die Bundesregierung schon geleistet habe, brauche es diese menschliche und christliche Tat der ganz konkreten Hilfe hier bei uns. „Damit viele andere Länder dann unserem Beispiel folgen“, hofft Christian Leibnitz.
Wichtig sei das Verbessern der Lage vor Ort, so Bischof Wilhelm. Die Caritas der Diözese Graz-Seckau ist derzeit vor allem in den Lagern in Bosnien vor Ort aktiv. Seit 2018 betreibt die Caritas in der Stadt Bihac mit Spenden aus Österreich eine Wäscherei. Drei Angestellte versorgen täglich 100 Erwachsene und Kinder im Flüchtlingslager Borici mit frischer Wäsche. Das Rote Kreuz betreibt in Bihac im Lager Bira eine Großküche, hier wird für bis zu 3.000 Menschen täglich ein warmes Essen gekocht. Die Caritas unterstützt diese Küche mit Lebensmittel in den nächsten drei Monaten. Im Flüchtlingslager Lipa stellt die Caritas alles für einen Teestand Nötige zur Verfügung wie Tee, Zucker, Pappbecher und Löffel. Die Mutter-Teresa-Schwestern haben in Bihac eine Niederlassung mit einer Küche für Obdachlose. Sie werden von der Caritas mit Lebensmittel unterstützt und kochen damit 6-mal die Woche 100 warme Essensportionen für Flüchtlinge, die außerhalb der Camps in Wäldern leben.
Beim Lichtermeer am Grazer Hauptplatz am 30. Jänner 2021 appelierte Erich Hohl, der Integrationsbeauftragte der Katholischen Kirche Steiermark, für ein humanitäres Bleiberecht für jene Schülerinnen, die in den Morgenstunden des 28. Jänner 2021 nach Georgien und Armenien abgeschoben wurden.
"Niemand erwartet und verlangt, dass alle Asylanträge positiv beschieden werden", so Erich Hohl, "aber es ist total unverständlich, dass bereits gut integrierte Menschen aus Österreich abgeschoben und Familien auseinandergerissen werden. Es wäre notwendig, in strittigen Fällen neben der rechtlichen Frage auch menschliche Komponenten stärker zu würdigen."
Das Statement im Wortlaut ist hier angefügt.