Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Am Donnerstag, den 20. Juli 2017 präsentierte Roman Schweidlenka von der Präventions- und Informationsstelle des Landes sowie Landesrätin Ursula Lackner den Jahresbericht zum Thema Esoterik, Sekten und Okkultismus (ESO.INFO) und orten dabei eine neue Qualität rechtsextremer Esoterik.
"Der esoterische Rechtsextremismus hat eine lange Geschichte, betritt jetzt aber immer mehr das politische Feld. Rechte Verschwörungstheorien boomen", so Schweidlenka. Verschiedenste Strömungen, wie die Anastastiabewegung, Weltverschwörungstheorien, Esoterik und alternative AussteigerInnen, die sich um StaatsverweigerInnen zentrieren, schließen sich mit rechtsextremen Personen. Das schafft ein neues, explosives, gesellschaftliches Potential, in dem die moderne, narzisstisch geprägte Esoterik verstärkt in politischen Bezügen auftritt. Der Experte warnt auch vor dem aggressiven Auftreten dieser Gruppierungen. "Diese Entwicklungen sind kein Phänomen eines einzelnen Staats, sondern ein weltweites Phänomen", so Landesrätin Lackner.
In Österreich entstehen immer mehr kleine Gruppen, die die Merkmale von Sekten aufweisen. Das gilt für die Esoterikszene sowie auch für fundamentalistische religiöse Gruppen und radikale Politgruppen. Während die klassischen „Sekten“ eher zurückgehen, breiten sich kleine „sektoide“ Gruppen vor allem im großen, breit aufgestellten Bereich der Esoterik aus. All diese Gruppierungen weisen die typischen Merkmale einer Sekte auf: Sie entmündigen die Mitglieder, trennen Beziehungen, betreiben eine Schwarz-Weiß-Malerei, verbreiten oft skurrilen Lehren und beuten ihre AnhängerInnen finanziell aus. "Zielgruppe sind verunsicherte Personen. Diese Gruppierungen nutzen die Verunsicherung schonungslos aus und beanspruchen diese Menschen für sich", so Lackner.
"Die Türglockenwerbung nimmt wieder zu. Oft wird an der Haustür mit Schuldgefühlen gearbeitet, aber niemand ist zu einer Auskunft verpflichtet", so Schweidlenka. Daher solle man Fragen wie: "Wie viele Menschen wohnen bei Ihnen im Haus" etc. nicht beantworten. "Gruppierungen fangen auch an sich an Schulen zu wenden und Kurse anzubieten", erzählt Schweidlenka. Es werden etwa Friedens- oder Mediationsworkshops angeboten. "Es ist wichtig, Lehrer und Lehrerinnen auf diesem Gebiet kompetent zu machen, damit sie Alarmzeichen frühzeitig erkennen", so Lackner. Auch außerschulisch möchte die Politik die Jugendarbeit gut aufstellen, um Jugendlichen kompetente Angebote machen zu können.