Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Es gibt viele Möglichkeiten, sich in der Kirche zu engagieren! Mehr Infos
Schulen, Kindergärten, Bildungshäuser und vieles mehr: Kirche ist ein wesentlicher Bildungsanbieter. mehr Infos
Das Jahr 2021 hat mit einer Rekordarbeitslosigkeit begonnen. Noch nie waren in der zweiten Republik mehr Menschen im Winter ohne Arbeit als jetzt. Österreichweit sind mehr als 520.000 Menschen ohne Arbeitsplatz, in der Steiermark sind es über 61.000 Menschen. Der Wirtschaftseinbruch im Zuge der Corona-Pandemie brachte einen Zuwachs von 21 % bei der Arbeitslosigkeit in der Steiermark.
Für viele der Betroffenen gibt es nach Ende des Lockdowns und der Bewältigung der Gesundheitskrise wieder gute Chancen, Arbeit zu finden. So wird etwa nach Öffnung der Gastronomie und Beherbergungsbetriebe der Bedarf an MitarbeiterInnen wieder steigen. Diese Gruppe muss derzeit mit einem Arbeitslosegeld von rund 55 % des letzten Verdienstes ihr Leben bestreiten – die Regierung unterstützte bis Dezember mit einer Aufstockung von 150 Euro pro Monat.
Ein besonderes Sorgenkind sind jene, die bereits länger als ein Jahr beim AMS arbeitsuchend gemeldet sind und es schon vor Corona schwer hatten, Arbeit zu bekommen. Die Anzahl dieser sogenannten Gruppe der „Langzeitarbeitslosen“ liegt aktuell bei rund 25 % der Gesamtarbeitslosigkeit und befindet sich seit ca. 2016 auf einem derart hohen Niveau. 2012 lag dieser Anteil noch bei rund 2 %.
Die Gründe für lange Arbeitslosigkeit liegen oft in gesundheitlichen Einschränkungen oder nicht ausreichender bzw. nicht mehr gefragter Qualifikation. Je länger die Arbeitslosigkeit dauert, desto schwieriger wird es, am Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen.
Mit den Schlagwörtern „Qualifikation“ und „Beschäftigung“ skizziert Peter Hochegger, Bildungsexperte und geschäftsführender Vorsitzender des Kuratoriums des Fonds für Arbeit und Bildung der Diözese Graz-Seckau, mögliche Wege der Unterstützung: „Es braucht einerseits ein fixes Etablieren von Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten während der Phasen von Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit. So können Potenziale der Menschen gehoben und für den Arbeitsmarkt attraktiv gemacht werden. Andererseits braucht es durch den Staat geförderte Beschäftigung, um jenen Arbeit anbieten zu können, die am ersten Arbeitsmarkt nicht gefragt sind.“ Eine Studie der Uni Linz belegt, dass den Staat geförderte Beschäftigung günstiger komme als die Finanzierung von Arbeitslosigkeit.
Als Kompetenz- und Servicestelle der Diözese Graz–Seckau fördert der Fonds die innerkirchliche und gesamtgesellschaftliche Bewusstmachung aktueller Themen und Herausforderungen der Arbeitswelt. Mit Spendengeldern unterstützt der Fonds individuell die Chancen Arbeitsuchender auf Arbeit – etwa im Bereich der Qualifikation. Der Fonds wurde 1988 von Bischof Johann Weber als „Arbeitslosenfonds“ gegründet.