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„Es wird kälter in Österreich, aber gerade jetzt ist es uns als Caritas wichtig, dafür zu sorgen, dass niemand im Freien übernachten muss“. Das erklärten Caritasdirektor Herbert Beiglböck, der am Montag gemeinsam mit Soziallandesrätin Doris Kampus und Sozialstadtrat Kurt Hohensinner die Winternotschlafstelle der Caritas vorstellte. Im Hinterhof der Notschlafstelle Arche 38 nahe dem Hauptbahnhof können Bedürftige ab Dienstag, 28. November in Containern einen Notschlafplatz erhalten. Ab 4. Dezember wird zudem erstmals ein Kältetelefon für Graz eingerichtet, um aufmerksamen Passanten die Möglichkeit zu geben, die Notschlafstelle zu informieren.
„Es ist eine enorme soziale Anstrengung, eine Situation zu schaffen, damit alle, die das wollen, zumindest im Winter ein Dach über dem Kopf haben“, hielt Beiglböck fest. „Es ist gemeinsam mit Stadt Graz und Land Steiermark auch in diesem Winter wieder gelungen, eine Lösung bereitzustellen. Sozialstadtrat Kurt Hohensinner betonte „Es ist mir wichtig, dass das soziale Netz in Graz eng geschnürt ist. Niemand soll in der Kälte draußen bleiben müssen“. Gemeinsam mit Caritas und anderen Partnern könne dies gelingen. Soziallandesrätin Doris Kampus ergänzte: „Armut hat ein Gesicht, und Armut kann jeden treffen. Die Winternotschlafstelle ist ein gemeinsamer Anlass, dass wir Menschen helfen können“.
Michael Lintner, Abteilungsleiter Basisversorgung der Caritas, erklärte: „Der Bedarf an Notschlafplätzen steigt im Winter, das wissen wir aus der Erfahrung der vergangenen Jahre“. Das bislang genutzte Gebäude in der Keplerstraße stand für diesen Winter jedoch wegen nötiger Sanierungsarbeiten nicht zur Verfügung. Die geplante dauerhafte Lösung konnte noch nicht zeitgerecht umgesetzt werden. Daher war für die kommenden Wintermonate eine Übergangslösung nötig, die mit finanzieller Hilfe von Stadt Graz und Land Steiermark möglich wurde. „Dies ist ein Zusatzangebot und ist von 18 Uhr abends bis 8 Uhr morgens geöffnet. Tagsüber können die Menschen sich im Marienstüberl aufhalten und dort auch ein warmes Essen erhalten,“ erklärte Lintner.
Caritasdirektor Beiglböck ergänzte, dass das Angebot an Notschlafstellen steiermarkweit ausgebaut werden soll. „Wir wollen diese Angebote nicht in Graz bündeln, sondern über das Land verteilt Möglichkeiten schaffen“. So soll noch in diesem Winter eine dauerhafte Notschlafstelle in Leoben eröffnet werden.“
In den Containern im Hof der Notschlafstelle können bis zu 36 Menschen untergebracht werden. „Gemeinsam mit Notbetten in den ständigen Notschlafstellen kommen wir auf die Kapazität, die nach der Erfahrung der vergangenen Jahre nötig ist“, erklärt Lintner. Das zusätzlich eingerichtete Kältetelefon, das ab 4. Dezember zur Verfügung steht, soll aufmerksame Menschen ermuntern, tätig zu werden: „Wer einen Obdachlosen abends in der Stadt wahrnimmt, kann dort anrufen. Caritas-Mitarbeiter und Freiwillige nehmen dann Kontakt mit diesem Menschen auf“, erklärte Lintner. Dabei werde diesen Menschen ein Platz in einer Notschlafstelle angeboten; Menschen, die aus persönlichen Gründen dieses Angebot nicht annehmen können, werde warmer Tee, ein Schlafsack und eine wärmende Decke übergeben.
Für dieses Projekt werden noch Freiwillige gesucht. Hierzu ruft Caritasdirektor Beiglböck vor allem junge Menschen auf: „Ich kann mir vorstellen, dass das für Studierende eine guter Anlass ist, sich sozial zu engagieren.“ Sozialstadtrat Hohensinner hielt fest: „Das ist der notwendige Schulterschluss zwischen Zivilgesellschaft, Caritas und Politik“.
Winternotschlafstelle 2017/18
Eggenberger Gürtel 38, Hintereingang
Kapazität: 36 Personen
Geöffnet täglich von 18 bis 8 Uhr
Ende November bis April
Spenden:
Steiermärkische Sparkasse
IBAN: AT08 2081 5000 0169 1187
Kältetelefon
Telefon Nr 0676 88015 111
erreichbar ab 4. 12., täglich von 19 bis 24 Uhr
Anlaufstelle für Freiwillige: 0316 8015 230 oder kaeltetelefon@caritas-steiermark.at
Kältetelefon
Telefon Nr 0676 88015 111
erreichbar ab 4. 12., täglich von 19 bis 24 Uhr
Anlaufstelle für Freiwillige: 0316 8015 230 oder kaeltetelefon@caritas-steiermark.at