Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Es gibt viele Möglichkeiten, sich in der Kirche zu engagieren! Mehr Infos
Schulen, Kindergärten, Bildungshäuser und vieles mehr: Kirche ist ein wesentlicher Bildungsanbieter. mehr Infos
Bereits seit ihrer Kindheit ist Gerlinde Paar tief in der katholischen Kirche verwurzelt. „Vom Kindesalter habe ich eine besondere innere Freude in unterschiedlichen Momenten in der Kirche, bei Gebeten oder Liedern, gespürt.“ So war es damals der größte Wunsch des begeisterten Jungscharkindes, Ministrantin zu werden. „Leider war unser damaliger Pfarrer noch nicht aufgeschlossen genug, zu diesem Dienst auch Mädchen zuzulassen“, erzählt Paar, die bei einem Harmonikaerzeuger in der Balgherstellung tätig ist.
Das brachte sie jedoch nicht von ihrem Engagement in der Kirche ab. Seit ihrem 18. Lebensjahr ist die Weinitzerin Lektorin, seit zehn Jahren Firmbegleiterin, seit 2017 Pfarrgemeinderätin in Graz-Mariatrost, und seit Feber 2019 geschäftsführende Vorsitzende des Diözesanrats. Außerdem arbeitet sie in der Kommunikationsgruppe in ihrem Seelsorgeraum Graz-Ost mit, hilft beim Pfarrcafé und bei Festen in der Pfarre mit, singt rhythmische Messen, gestaltet Maiandachten, begleitet Sternsingergruppen, … Kurzum: Gerlinde Paar packt überall dort mit an, „wo etwas zu tun ist“.
Fragt man sie, warum sie sich in der katholischen Kirche engagiert, antwortet die Mutter zweier Kinder: „Wer, wenn nicht ich, die so begeistert und überzeugt ist von der Botschaft Jesu?“ Die Begegnung Menschen jeden Alters, die ihren Glauben auf unterschiedlichste Weise leben, motiviere und bereichere sie, so Paar. „In jedem Bereich haben wir wunderbare Menschen, die für und mit dem Glauben leben und ihre Begeisterung weitergeben.“
Ihre persönliche Einstellung zum Glauben haben zahlreiche Menschen geprägt, besonders aber ihre Großmütter und ihre Großtante. Die drei Frauen haben, allen Widrigkeiten zum Trotz, aus ihrem tiefen Glauben, ihrer Freude und Begeisterung für Jesus und die Mutter Gottes Kraft zum Weitermachen geschöpft.
Auch eine Begegnung mit Bischof Johann Weber hat tiefen Eindruck bei Gerlinde Paar hinterlassen. Als 10-jährige durfte sie dem steirischen Oberhirten bei einem Empfang in der Pfarre einen Blumenstrauß überreichen. „Diese Güte und Freundlichkeit gepaart mit Humor hat damals tiefen Eindruck bei mir hinterlassen und mich auch danach an ihm immer wieder begeistert.“ Zu zeigen, dass Freude und Humor in unserem Glauben Platz haben, ist ihr bis heute besonders wichtig. „Das vermisse ich oft bei uns.“
Paar ist überzeugt: „Auch, wenn vieles sich verändert und so manches Alte, Liebgewordene verloren geht, das, was unser Leben ausmacht, ist Gott und unser Glaube an ihn.“
Ihre Begeisterung und Überzeugung von der Botschaft Jesu will sie jedoch nicht missverstanden wissen. „Ich bin nicht naiv oder blauäugig, was die vielen Dinge angeht, die unter dem Deckmantel der Kirche oder Glauben in der Vergangenheit geschehen sind und nach wie vor geschehen. Genau deswegen sehe ich es als meine Aufgabe, vielleicht sogar noch eher als meine Berufung, das Gute und Positive in unserer Kirche und unserem Glauben zu zeigen und so gut wie möglich zu leben.“
In schnellen, unsicheren Zeiten könne Kirche ein Ort sein, „wo wir Sicherheit und Geborgenheit spüren und Kraft schöpfen können für unseren anstrengenden Alltag“. Viele Menschen seien auf der Suche nach Sinn und Glück, hätten aber den Blick auf den Glauben verloren. Dieser sei „vernebelt durch viele negative Dinge, die leider geschehen sind“. Für Gerlinde Paar ist klar: „Unser Bestreben muss darin bestehen, unsere Arbeit so vorbildlich und transparent zu gestalten, dass der tiefere Sinn darin wiedererkannt wird und wieviel Kraft, Mut und Trost der Glaube an Gott geben kann.“
Die Seelsorgeraum-Entwicklung in der Diözese Graz-Seckau würde loslassen von Bekanntem und offen sein für Neues notwendig machen. Dass das auch skeptisch gesehen wird, ist für Gerlinde Paar nachvollziehbar. „Da steckt auch viel Angst darin, dass uns alles Liebgewordene nach und nach verlorengeht.“ Vielen Ehrenamtlichen würde das Offensein schwerfallen. Dem gegenüber würden viele Änderungswillige stehen, die wenig Geduld für langjährige Ehrenamtliche aufbringen würden. „Da passieren dann viele Missverständnisse. Da wird noch viel Vertrauens- und Überzeugungsarbeit nötig sein.“
Allen in der katholischen Kirche ehrenamtlich Engagierten wünscht Gerlinde Paar, „viel Freude und Segen bei Ihrem Tun und dass sie ihren Mut und ihre Begeisterung nicht verlieren bei all den Änderungen, die im Moment geschehen“.
… ist seit ihrer Kindheit in zahlreichen Bereichen der katholischen Kirche engagiert. Seit Februar 2019 ist sie geschäftsführende Vorsitzende des Diözesanrats.
Der Diözesanrat der Diözese Graz-Seckau ist die repräsentative Vertretung der Katholikinnen und Katholiken in der Steiermark. Er berät und diskutiert wichtige pastorale Themen und Angelegenheiten der Diözese und bereitet für den Diözesanbischof Empfehlungen zur konkreten Umsetzung vor.
Stellvertretend für alle, die sich auf unterschiedlichste Art und Weise in der Katholischen Kirche Steiermark engagieren, holen wir ab 10. November bis zum Tag des Ehrenamts am 5. Dezember wöchentlich zwei Ehrenamtliche vor den Vorhang. Sie wollen anderen Mut machen, sich zu informieren und selbst einzubringen.
Ehrenamtliches Engagement in der Katholischen Kirche Steiermark