Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Im Volksmund wird Mariä Himmelfahrt „großer Frauentag“ genannt: Maria, die große Frau im Christentum, wird gefeiert als die Erste, die nach ihrem Tod mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen wurde. Der Feiertag geht bereits ins 5. Jahrhundert zurück und wird auch in den orthodoxen und in der altkatholischen Kirche gefeiert. In Österreich ist Mariä Himmelfahrt ein gesetzlicher Feiertag.
Eine zentrale Hoffnung der Christinnen und Christen ist die Erwartung, nach dem irdischen Tod in ein neues, himmlisches Leben hinüber zu gehen. Mit „Auferstehung von den Toten“ meinen sie, dass das irdische Leben auf diese Gemeinschaft mit Gott und mit allen bereits Verstorbenen im Himmel hinzielt. Über Maria wird in außerbiblischen Evangelien bilderreich berichtet, dass Christus selber mit den Engeln an ihr Grab kam, den Stein wegwälzte und Maria heraus rief. Verschiedene Begriffe versuchen dieses Ereignis zu umschreiben: Entschlafung, Heimgang, Himmelfahrt … In jedem Fall sei Maria Hoffnungsträgerin, dass allen, die an Christus glauben, dieser Weg offensteht, schreibt die Marlies Prettenthaler-Heckel, Expertin für Spiritualität in der Katholischen Kirche Steiermark.
In Österreich gibt es über 50 Maria-Himmelfahrts-Kirchen. In der Steiermark haben die Basilika Seckau, die Kirche des Franziskanerklosters in Graz, die Pfarrkirchen Gröbming, Frohnleiten, Leoben-Waasen, Mariahof, Neuberg an der Mürz, St. Marein bei Neumarkt, Spital am Semmering, Straden und Maria Buch dieses Patrozinium.
Nach einer Erzählungen des heiligen Johannes von Damaskus (um 700 in Jerusalem) soll dem Grab Mariens, als man es öffnete, nicht Verwesungsgeruch, sondern der wunderbare Duft von Kräutern entströmt sein. Diese Legende ist der Ursprung für die Tradition der Kräuterweihen. In den Pfarren wird mit Hochämtern, Wallfahrten, Gottesdiensten auf Bergen und Kräutersegnungen rund um den 15. August der umfassenden Bedeutung Marias gedacht. Die Kräuter sind das Symbol für die weibliche Fürsorge für die Familie. Die geweihten Kräuter sollen gegen alle möglichen Krankheiten helfen, sowie Eheglück und Kindersegen herbeiführen.
Frauen binden 7, 9, 12, 24, ja sogar 72, 77 oder 99 – auf jeden Fall eine heilige Zahl - verschiedene Kräuter in schöne Sträuße, die am Hochfest geweiht, verteilt und dann in den Häusern aufgehängt werden. Die Tradition des Kräuterbindens erfreut sich heute wieder neuer Beliebtheit, erlebt doch das Wissen um die Heilkraft der Kräuter und die Verarbeitung in Salben, Tinkturen und Arzneien eine Renaissance. Dass auch Segen von Gott ein Heilmittel ist, kann bei der Kräutersegnung wieder neu ins Bewusstsein gelangen.
„Was an Maria bis heute richtungsweisend ist, ist ihre Offenheit: Sie lässt sich trotz ihrer anfänglichen Selbstzweifel (Wie soll das geschehen?) auf einen völlig unbeschriebenen, neuen Weg ein. Sie ist auf eine besondere Weise innovativ: Sie lässt Gott in ihrem Leben machen, lässt sich überraschen, im totalen Vertrauen, dass sie dabei nicht zu kurz kommt und dass Gott Gutes für sie will. In diesem „Ja“ zum Ruf Gottes knüpft sie eine Vertrauens-Band, das sie am Ende ihres Lebens direkt zu diesem Gott führt, von Angesicht zu Angesicht. So verstehe ich auch meinen Glauben: als Anknüpfungspunkt, als Band, das mich jederzeit mit Gott verbindet“, sagt Prettenthaler-Heckel.
Kräutersegen
Die Kräuterweihe hat ihren Ursprung in Erzählungen des hl. Johannes von Damaskus (um 700 in Jerusalem). Nach diesen Erzählungen soll dem Grab Mariens, als man es öffnete, nicht Verwesungsgeruch, sondern der wunderbare Duft von Kräutern entströmt sein.
Wer nicht zu einer Kräutersegnung kommt, könnte auch selbst tätig werden: Kräuter sammeln, Sträußchen binden und selber segnen:
Guter Gott, Schöpfer der Welt,
mit Maria, deren Vollendung wir heute feiern,
preisen wir dich und bitten dich:
Segne (Kreuzzeichen) diese Blumen und Kräuter,
die aus deiner Schöpfung stammen.
Mache sie für uns,
die wir uns nach Gesundheit und Heilung sehnen,
zum Zeichen deiner Güte.
Wir setzen unser Vertrauen in dich,
weil du uns in Jesus deine heilende Nähe gezeigt hast.
Lass alles gesund werden, was krank ist
- in uns, in unserer Umgebung, in unserer Kirche, in unserer Welt.
Amen