Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Rund 270 Menschen nahmen am 3. Juni am aufgrund der Corona-Maßnahmen im eher "engen Kreis" gefeierten Requiem für den verstorbenen Altbischof Johann Weber teil. Das erwünschte "Volksbegräbnis" konnte aufgrund der Epidemie-Schutzmaßnahmen nicht gefeiert werden.
In seinen einführenden Worten lobte Erzbischof Franz Lackner Bischof Webers Haltung des Dialoges, seine Begegnung mit Menschen auf Augenhöhe und mit Wertschätzung allen Menschen gegenüber. Unvergessen bliebe der Katholikentag 1981, der "Tag der Steiermark" 1993 und die Europäische Ökumenische Versammlung 1997 in Graz. "Bischof Johannes war ein Mann aus dem Volk für das Volk."
In seiner Predigt betonte Bischof Wilhelm Krautwaschl Bischof Webers Nähe zu den Menschen: "Selbst am Sterbebett hat er noch unser Land gesegnet". Seine vermittelnde Art habe sich oft als entkrampfend erwiesen. Das "Wort dazwischen", der Dialog, wurde er nicht müde einzubringen. "Sein Leben war von seinem bischöflichen Wahlspruch geprägt ("Den Armen das Evangelium verkünden"). Dieser Dienst war sein breites Ackerfeld, das er wohl bestellt hat - bis zu seinem letzten Tag, sagte uns doch die Nachtschwester, dass er immer wieder etwas von einer Predigt gemurmelt habe, die er morgen in Mariazell halten müsse."
Die Fürbitten wurden neben der Familie von Vertretern von Einrichtungen gesprochen, die Bischof Weber gegründet oder besonders gefördert hatte: der Katholischen Arbeiterjugend, der Caritas, des Welthauses und des Fonds für Arbeit und Bildung der Diözese.
Andrea Ederer, Präsidentin der Katholischen Aktion Steiermark und im Vorstand des Diözesanrates, dankte Bischof Weber für die Einbindung der Laien und sein Vertrauen in die Mitchristinnen uns Mitchristen. In vielen Ideen sei er seiner Kirche voraus gewesen.
Sonja Dolesch von den Schulschwestern in Eggenberg sprach in Vertretung der Ordensgemeinschaften. Bischof Webers Art, mit Menschen zu gehen, sei ganz besonders gewesen. Er habe den Ordensschwestern großes Vertrauen geschenkt und Begegnungstreffen initiiert. Das Bild vom "tanzenden Gott" von Sr. Basilia Gürth sei auf seinen ausdrücklichen Wunsch auf seinem Sterbeandenken abgedruckt.
Superintendent Wolfgang Rehner betonte vor allem die Bemühungen des Bischofs um den ökumenischen Dialog. "Ökumene mag bisweilen mühsam sein, Johann Weber scheute aber die Mühen nicht."
Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer erinnerte sich in seiner Ansprache an Webers "ansteckende Fröhlichkeit, heitere Gelassenheit, Mut, Kirche in Zukunft zu führen. Er war väterlicher Ratgeber und Hirte für die Menschen". Er sei ein gutes Vorbild gewesen, habe aber nie den Menschen vorgeschrieben, wie sie leben sollen. "Wir sind dankbar, sie gehabt zu haben!"
Kardinal Schönborn hob vor allem Webers schwierige Aufgabe als Leiter der Bischofskonferenz nach dem Rücktritt Kardinal Groers hervor. Er habe in den schwierigen Jahren 1995 bis 1998 die Kirche in Österreich zusammengehalten. Sein persönliches Bischofsbild habe Bischof Weber nachhaltig geprägt. "Er war ein Bischof der Menschen. Das Vorbild dürfen wir als Bischöfe nie aus den Augen verlieren. Webers Weg des Dialogs ist der einzige, der Zukunft hat."
Der Sarg mit den sterblichen Überresten des verstorbenen Bischofs wurde in der Bischofsgruft des Grazer Domes beigesetzt. Der letzte dort zur Ruhe gebettete Bischof war Weihbischof Leo Pietsch im Jahr 1981.
Musikalisch gestaltet wurde die Feier von der Capella Ferdinandea vocalis et instrumentalis unter Domkapellmeister Josef Döller, unterstützt von Domorganist Christian Iwan und dem Bläserquintett der Polizeimusik Graz, die Teile aus dem Requiem des Komponisten und Priesters Anton Faist (1864 bis 1933) aufführten.
Altbischof Johann Weber verstarb in der Nacht auf den 23. Mai 2020 im 94. Lebensjahr in Graz. Er war von 1969 bis 2001 Bischof der Diözese Graz-Seckau.
Aufzeichnung des Requiems in der ORF TVThek
Predigt von Bischof WIlhelm Krautwaschl im Wortlaut