Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Traditionell bildet der Aschermittwoch, der Beginn der Fastenzeit, den Startpunkt für die Aktion Autofasten. Im Jahr 2020 wurden zwei Wochen später Hausisolation und Social Distancing die Realität; das Verkehrsaufkommen nahm rapide ab. Die Aktion Autofasten war damit heuer ein Erfolg – wenn auch auf andere Art und Weise als ursprünglich gedacht. So schlimm das Corona-Virus und die damit verbundenen Einschränkungen für uns als Menschen sind, so positiv haben sich die Maßnahmen der Bundesregierung auf die Mobilität und die Umwelt ausgewirkt.
Einen Einblick, wie sich das „Autofasten“ heuer ausgewirkt hat, gibt der „Covid-19 Mobility Report“ des Internetkonzerns Google. Basierend auf Bewegungsdaten von Mobiltelefonen hat sich gezeigt, dass der Freizeitverkehr in Österreich um 81% gesunken ist, der Einkaufsverkehr um 27% und der Verkehr zu den Arbeitsplätzen um 45%. Das hatte positive Folgen für die Umwelt: Laut Umweltbundesamt ist die Belastung mit Stickoxiden quer durch Österreich massiv (teilweise um mehr als die Hälfte) gesunken. Bilder aus Venedig, wo man derzeit statt Kreuzfahrtschiffen Fische in den Kanälen sieht, sprechen für sich.
Anna Kirchengast von der Fachstelle Überdiözesane Umweltarbeit der Katholischen Kirche Österreichs: „Zu-Fuß-Gehen und Radfahren macht jetzt viel mehr Freude, weil es viel weniger Verkehrslärm und Abgase gibt. Und, weil viel mehr Platz für FußgängerInnen und RadfahrerInnen zu Verfügung steht.“ Michaela Ziegler, Projektleiterin Autofasten Steiermark, ergänzt: „Viele Menschen finden Erholung in ihrer unmittelbaren Umgebung, die Natur und das Frühlingserwachen werden viel bewusster erlebt. Flugreisen stehen heuer nicht zur Diskussion, auch das führt hoffentlich zu einem nachhaltigen Umdenken.“
Nun sei es entscheidend, nachhaltige Mobilitätsformen über die Fasten- und Corona-Zeit hinaus beizubehalten, so der Klimaexperte Gottfried Kirchengast: „Nur so kann es gelingen, nachhaltig und längerfristig positive Effekte bei der Luftgüte zu erzielen. Für die Erreichung der Klimaziele ist es absolut notwendig, langfristige CO2-Absenkpfade im Bereich Verkehr (privat und beruflich) zu definieren.“ Denn das „Corona Shut-down“ zeige bei den langlebigen Treibhausgasen noch keine Effekte.
Die Aktion Autofasten ist eine Initiative der Umweltbeauftragten der Katholischen und Evangelischen Kirche Österreichs die dazu aufruft, das eigene Mobilitätsverhalten in Richtung Nachhaltigkeit zu gestalten, um auch den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Zukunft zu erhalten.