Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Wir feiern die "Jahre der Bibel"! Mehr Lesen
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Die junge Autorin, die an der Hochschule für Fernsehen und Film in München studiert, hat schon viele Preise für ihre literarischen Erzählungen erhalten. In diesem Buch beschreibt sie auf dynamische Weise ihre persönliche Lebensgeschichte mit Gott und mit der christlichen Religion, die sie seit ihrer Kindheit begleiten. Viele Erzählungen und Geschichten sind beim Lesen der Bibel entstanden; denn die Autorin hat es früh gelernt, sich mit biblischen Gestalten zu identifizieren und in deren Rolle zu schlüpfen. Vor allem mit den Frauengestalten der Bibel tritt sie in eine lebendige Beziehung ein und sie führt dann Gespräche mit dem unbegreiflichen Gott. Ihre Sehnsucht nach dem Göttlichen ist ihr geblieben, auch wenn sich ihre Vorstellungen und Bilder der Religion stark verändert haben. Die sonntäglichen Gottesdienste haben an Bedeutung verloren, denn die dort gelesenen Texte und die gesprochenen Gebete sind ihr fremd geworden. Das Handy ist immer erreichbar, aber Gott ist oft nicht da. Sie blickt auf Eva im Paradies und sieht in ihr die Schutzpatronin aller Frauen der Erde. Wie sie kennt sie das Auf und Ab der Liebe, Gott bleibt oft fremd, aber er ist das Plus auf der Gästeliste.
Mit dem biblischen Autor Kohelet spricht die Erzählerin von der rechten Zeit zum umfassenden Lieben, von der starken Sehnsucht nach der Erlösung vom Bösen Der Prophet Jona erzählt von der erlebten Dunkelheit im Bauch des Fisches, der ihn verschlungen hatte. In der Geschichte vom verlorenen Sohn kommt der Bruder in den Blick, der beim Vater geblieben war. In der Religion sei das Fragen immer viel einfacher als das Antwortgeben. Der barmherzige Samariter erzählt von seinen alltäglichen Problemen und Maria Magdalena berichtet von ihrer Nähe zu Jesus. Der Zöllner Zachäus wettet mit sich selbst und gewinnt dabei fast immer. Auch Pilatus und Petrus kommen sehr plastisch in das Blickfeld. Weihnachten sei in dieser Welt ein kompliziertes Fest, doch es bleibe trotz aller Fragen die starke Sehnsucht nach Liebe und Erlösung; doch die Sättigung damit gäbe es wohl erst im Himmel. Das ist ein sehr lesenswertes Buch, weil darin viele Gestalten der Bibel sehr lebendig werden und mit Haut und Haar zu Wort kommen. Deutlich ist die lebhafte Phantasie einer Filmautorin zu erkennen.
Zielgruppe: Religionslehrer, Seelsorger, alle Bibelleser, Erzieher, Theologen, Schriftsteller, engagierte Laienchristen.
(Prof. Anton Grabner-Haider, Graz)