Jan Loffeld: Wenn nichts fehlt, wo Gott fehlt. Das Christentum vor der religiösen Indifferenz.

Der Münsteraner Priester und nunmehrige Pastoraltheologe in Utrecht legt in einer "Kurzversion" seiner Habilitationsschrift ("Der nicht notwendige Gott: Die Erlösungsdimension als Krise und Kairos inmitten seines säkularen Relevanzverlustes [Erfurter Theologische Studien), Würzburg 2020) in einfacherer, aber nicht vereinfachender Weise Perspektiven offen, die für kirchliches Leben im Heute unserer Tage in unseren Breiten notwendig sind. Die Komplexheit dessen, was üblicherweise simplifizierend "Säkularisierung" genannt wird, lässt Kirche [und auch so manch andere gesellschaftliche Institution] einen großen Transformationsprozess erfahren, der wohl allen bekannt ist. So manches in diesem Büchlein mag ernüchternd klingen - beim Lesen der verschiedenen Kapitel, die Loffeld bewusst so gestaltet hat, dass sie auch einzeln gelesen werden können, ist mir persönlich aber vieles bewusst geworden, so manches heilsam in Gedanken [und hoffentlich auch Werken] auch "abgefallen". Damit eröffnen sich Möglichkeiten, in die Zukunft nächste Schritte zu setzen, die allerdings lediglich Versuche sein können und alles andere als ein "zurück" zu früheren und vielfach für kirchlich Engagierte im Hinterkopf abgespeicherte Kirchenerfahrungen und -bilder sind. So gesehen wirken Loffelds Gedanken heilsam für alle, die sich in Kirchenentwicklung engagieren und rücken so manche Gedanken zurecht.

Mag. Dr. Wilhelm Krautwaschl