Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Der Autor ist Soziologe an der Universität Tel Avviv und forscht seit langem über die Folgen des Holocaust bei den Überlebenden znd deren Nachfahren im jüdischen Volk. In diesem Buch geht er auf die gegenwärtige Situation im Staat Israel ein, auch auf die innere Zerrissenheit des jüdischen Volkes. Im Blickfeld stehen die Analysen von Hannah Arendt zur Entstehung des totalitären Denkens und zur geistigen und moralischen Aufarbeitung der Shoah. Er bezieht sich dabei auf einen Vortrag, den sie im Jahr 1959 in Hamburg über Gotthold Ephraim Lessing gehalten hat. Im Mittelpunkt stand die Frage: Wie konnte aus dem Konzept der Toleranz die totale Zerstörung werden? Und warum hat sich das aufgeklärte deutsche Volk nicht dagegen gewehrt? Der Autor zitiert aus dem Briefwechsel zwischen Karl Jaspers und Hannah Arendt über die Formen der Aufarbeitung der moralischen Schuld der Täter und der Mitläufer. Sie stand bei ihrem Vortrag in Hamburg direkt den Mittätern gegenüber, einem SS-Mann und einem NS-Parteimitglied im Kulturverein. Sie wusste, dass diese Wunde nicht heilen konnte. Die überlebenden Juden bildeten zwei verschiedene Grundhaltungen aus. Die liberal denkenden Juden engagierten sich für den Dialog und die Versöhnung mit den Nachfahren der Täter. Doch die orthodoxen Juden setzten mehrheitlich auf Rache an den Tätern, wie sie in der Bibel steht. Dieser moralische und politische Riss geht heute durch den Staat Israel. Das zeigt sich heute im Krieg gegen die Hamas seit dem Überfall am 7- Oktober 2023. Die einen sehen den Krieg als notwendige Rache an ihren Feinden, während die anderen die Verständigung und den Kompromiss suchen. Es lässt sich heute nicht erkennen, wie dieser Konflikt zu lösen sein wird. Dies scheint die bleibende Wunde des Volkes Israel zu sein, die auch mit kritischer Vernunft schwer zu heilen ist.
ZIELGRUPPE: Theologen, Philosophen, Religionslehrer, Seelsorger, Erzieher, Journalisten, Ethiklehrer, engagierte Laienchristen.
Prof. Anton Grabner-Haider