Der bekannte jüdische Philosoph und Historiker legt hier ein umfassendes Werk über die globale Geschichte des Judentums vor. Denn er zeigt, wie sich die jüdische Kultur und Religion in den einzelnen Regionen der Erde entwickelt haben. Die Identität dieser Kultur hängt an einem heiligen Buch (Tanach), das von den Siedlern in der globalen Diaspora mitgenommen wurde. Der Autor zeigt sehr genau die Entwicklungen des Judentums im Vorderen Orient, vor allem in der islamischen Welt, aber auch in Nordafrika, und vor allem im lateinischen Europa. Hier waren über lange Zeitepochen enge Kooperationen zwischen Juden und Moslems möglich. Viel schwieriger war das Zusammenleben mit den Christen, vor allem in der Zeit der Kreuzzüge. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Judentum in Osteuropa, vor allem im Reich der Zaren. In Westeuropa waren Juden an der Fortführung der rationalen Aufklärung und an der Entwicklung der modernen Kultur beteiligt. Größere Freiräume für das jüdische Leben wurden in Nord-Amerika und in den britischen Kolonien möglich. Nach der Katastrophe des Holocaust waren es vor allem jüdischen Denker ( Emmanuel Levinas, Hans Jonas, Karl Raimund Popper), welche den geistigen und moralischen Wiederausbau in Europa getragen haben. Dies ist ein sehr wichtiges Buch , um die gegenwärtige Konfliktlage besser zu verstehen. Am Schluss des Buches werden gewichtige Juden gewürdigt, auch der Prediger Jesus aus Nazareth.

ZIELGRUPPE: Theologen, Philosophen, Religionslehrer, Seelsorger, Erzieher, Journalisten, Ethiklehrer, engagierte Laienchristen. 

Prof. Anton Grabner-Haider